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<span class="teasertext">Donnerstag, 23. Juni 2005 um 14.05 Uhr</span><br>
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<span class="fstitel">SWR2 Dschungel</span><br>
<span class="teasertext">Grüne Lieder</span><br>
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border="0" height="8" width="5"><br>
<span class="teasertext"> Zwischen Marx und Müsli<br>
Von Lutz Neitzert<br>
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<b>ca. 14.30 Musik</b> <br>
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In den 70er Jahren entdeckten die linken Liedermacher ein neues
gesellschaftskritisches Thema, den Raubbau an der Natur als die
modernste Form kapitalistischer Weltzerstörung. Und neben der rührenden
Ökolyrik singender Tier- und Pflanzenschützer fand eine neue politische
Kraft in Deutschland, die grün-bunte Alternativbewegung, ihren
musikalischen Ausdruck auch in den politischen Agitprop-Songs der
Anti-AKW-Initiativen von Brokdorf bis Wyhl. Und in der DDR griffen die
ersten Naturfreunde zur Gitarre. Staatlicherseits beargwöhnt in Ost wie
in West. </span><br>
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<span class="teasertext">55 min.<br>
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</span><b class="headline">Der Standart Wien 23.6.05<br>
Anti-Hitze-Plan: AKW droht Zwangspause im Sommer</b>
<div style="width: 350px;" id="lead">Notstandsplan der Pariser
Regierung, um ein neues Hitzesterben wie 2003 zu vermeiden</div>
<div id="line" style="padding: 10px 10px 5px; width: 350px;">
<hr noshade="noshade" size="1"></div>
<div style="width: 350px;" id="articletxt">Paris
- Die französische Regierung erhöht die Hilfe für Altersheime, Spitäler
und Hauspflegedienste um insgesamt 26 Millionen Euro. Damit werden in
erster Linie Überstunden des Pflegepersonals finanziert; weiter soll
das Geld auch die Bezahlung von Saisonangestellten ermöglichen. Der
neue "plan anti-canicule" (Anti-Hitze-Plan) hat zum Ziel, ein
Massensterben wie im August 2003 zu verhindern. Damals fielen in
Frankreich 15.000 vorwiegend alte und gebrechliche Menschen der
Bruthitze - und der Unaufmerksamkeit von Behörden und Nachbarn - zum
Opfer.
<p>Auch wenn die Vorstellung des Notstandsplanes seit
langem geplant gewesen war, verleiht ihr die aktuelle Hitzewelle in
Europa zusätzliches Gewicht. Sie verschlimmert auch die seit Monaten
erwartete Trockenheit in weiten Teilen Frankreichs. Viele Flüsse wie
etwa Zubringer der Loire liegen bereits trocken. </p>
<p>Sollten die
Flusspegel weiter sinken, droht auch den 58 Kernkraftwerken in
Frankreich Kühlwassermangel. Der Anti-Kernkraft-Verbund "Sortir du
nucléaire" fordert deshalb die Abschaltung mehrerer Atomkraftwerke. Vor
allem die beiden Reaktorblöcke Civaux entzögen den Flüssen im
Departement Vienne täglich 147 Millionen Liter Wasser. </p>
<p>Die
Verdunstung des Kühlwassers erhöht zudem die radioaktive und chemische
Belastung der restlichen Gewässer. Stéphane Lhomme von "Sortir du
Nucléaire" kritisiert, dass die EDF-Atomkraftwerke die zulässigen
Normen "schon jetzt überschreiten". </p>
<p>Der Stromkonzern räumt ein,
dass es "in Einzelfällen" dazu komme. Alle Umweltstudien hätten aber
gezeigt, dass es keine Schäden gebe. Trotzdem macht die EDF in Paris
Druck, damit die Temperatur-und Einleitungsvorschriften gelockert
werden. Im Hitzesommer 2003 hatte es in einigen Atomkraftwerken
Engpässe bei der Kühlung gegeben; im elsässischen Fessenheim mussten
die Angestellten die Betonhülle des Reaktors tagelang mit Wasser
abspritzen, um die Innentemperatur zu senken. EDF behauptet, man habe
die Konsequenzen aus diesen Engpässen gezogen. Dank neuer Reservoirs
und Rückhaltebecken stehe überall genug Kühlwasser zur Verfügung. Das
hatte EDF aber schon vor 2003 behauptet. (Stefan Brändle aus Paris, DER
STANDARD Printausgabe 23.6.20059</p>
</div>
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