[fessenheim-fr] Regierungs-Kommission warnt vor Scheitern der "Endlager"-Suche

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Do Okt 31 19:33:08 CET 2024


Hallo Leute!

Hier ein interessanter Artikel vom 'RND'
aka Madsack-Konzern - s.u.

...enthält insgesamt relativ wenig Propaganda
- hält sich aber generell an das offizielle
Wording:

Endlager
bestmöglicher Standort
Zwischenlager
u.s.w.

Negativ zu beurteilen ist der Vorschlag
dieser "ExpertInnen", nicht mehr "alle"
in Frage kommenden Regionen zu untersuchen,
sondern (nach welchem Kriterium?) eine
Vorauswahl zu treffen.

Hier ist nochmal daran zu erinnern, daß
ohnehin schon aus Rücksichtnahme auf
Profit-Interessen darauf verzichtet
wurde, in den "alten" Bundesländern
- anders als in den "neuen" - sämtliche
vorliegenden geologischen Daten zu
erheben.

Und: Der Vorschlag dieser Kommission,
auf die weitere Erkundung von
"Kristallingestein"/"Granit" zu
verzichten, entbehrt nicht einer
gewissen Komik: Schon vor Jahren
wurde in den Mainstream-Medien
lauthals verkündet, daß das Problem
der "Endlagerung" hochradioaktiven
Atommülls gelöst sei. In der 'NZZ'
hieß es 2014: "An der Westküste
Finnlands entsteht das weltweit
erste Endlager für hochradioaktive
Abfälle." Und am 13.11.2015 konnte
mensch im Deutschlandfunk (DLF)
wortwörtlich folgende Propaganda
hören:
"Während Deutschland noch über sein erstes Atommüll-Endlager streitet, 
schaffen die Finnen Fakten."

Nun ratet mal (falls Ihr Euch nicht
erinnert), welches der drei in Frage
kommenden Wirtsgesteine für das
finnische "Endlager" Onkalo auserkoren
wurde!

...und jetzt heißt es von dieser
"ExpertInnen"-Kommission:
"Das Gremium hält Kristallingestein nun für weniger geeignet. Die 
Fachleute argumentieren dabei rein wissenschaftlich: Wassereinbrüche 
könnten hier selbst in idealen Lagen kaum ausgeschlossen werden,..."
:-)

Ciao
    Klaus Schramm

P.S.: Als Antidot empfehle ich folgenden Artikel
der auch als Beitrag in RDL gesendet wurde:
https://www.linkszeitung.de/akwend151113liz.html


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„Hohe Wahrscheinlichkeit“
Atommüll-Endlager: Regierungskommission warnt vor Scheitern der 
Standortsuche

Die Suche nach einem Atommüll-Endlager wird laut Prognosen noch viele 
Jahrzehnte dauern. Ein Expertengremium, das die Bundesregierung berät, 
hält nun sogar ein Scheitern für möglich. Seine Vorschläge für eine 
Beschleunigung bergen jedoch politischen Zündstoff.

Thorsten Fuchs
30.10.2024, 14:16 Uhr

Eine hochrangig besetzte Expertenkommission der Bundesregierung warnt 
vor einem Scheitern der Suche nach einem Standort für ein 
Atommüll-Endlager. Die Mitglieder seien angesichts der Schätzungen zur 
Dauer des Verfahrens „sehr besorgt“, heißt es einem Positionspapier der 
Entsorgungskommission, das an diesem Mittwoch veröffentlicht wird. Es 
„besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das gesamte Verfahren 
scheitert“, warnt das Gremium, das das Bundesumweltministerium berät. 
Damit würde es vor allem für die hochradioaktiven Abfälle keine 
langfristig sichere Entsorgungslösung geben. „Die Entsorgungskommission 
hält dies für nicht hinnehmbar“, schreiben die Autorinnen und Autoren 
des Papiers.

Die Kommission bezieht sich damit insbesondere auf eine im August 
bekannt gewordene Studie des Freiburger Öko-Instituts, die einen 
Abschluss der Standortsuche für frühestens 2074 vorhersagt. Erst danach 
könnte mit dem Bau eines Endlagers überhaupt begonnen werden. Zurzeit 
steht der deutsche hochradioaktive Müll aus den früheren Atomkraftwerken 
oberirdisch in über die ganze Republik verteilten Zwischenlagern. Die 
zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung hält einen Abschluss der 
Suche frühestens in den 2040er-Jahren für möglich. Laut Gesetz müsste 
der Standort eigentlich 2031 feststehen. Dies hält jedoch längst niemand 
mehr für realistisch.

Gesucht: der „bestmögliche Standort“ für eine Million Jahre

Die 14 Expertinnen und Experten der Kommission machen in ihrem Papier 
jetzt konkrete Vorschläge für eine Beschleunigung der Suche. So solle 
sich die BGE im weiteren Verlauf bei der Auswahl möglicher Regionen für 
eine nähere Erkundung nur auf die konzentrieren, „für die Aufwand und 
Dauer der Erkundung möglichst gering sind“. Was selbstverständlich 
klingt, ist bei der Suche bislang ein nachrangiges Kriterium. Die BGE 
selbst sucht, so ist ihr Auftrag, den Standort, der aus 
wissenschaftlicher Sicht „bestmöglich“ für eine Million Jahre geeignet ist.

Dazu will sie 2027 konkrete Regionen oder Standorte benennen, die sich 
in der jetzt laufenden ersten Phase der Suche als prinzipiell geeignet 
herausgestellt haben. Dazu sollen im weiteren Verlauf auch eigens 
Erkundungsbergwerke gebaut werden, die die Endlagerung simulieren. Genau 
das hält die Kommission aber für nicht nötig - sie empfiehlt den 
Verzicht auf diese Bergwerke. Außerdem solle die Zahl der Regionen 
möglichst früh auf jene zu begrenzen, „für die eine begründete starke 
Aussicht besteht, dass in ihnen später der Standort mit bestmöglicher 
Sicherheit gefunden werden kann.“ Die Kommission plädiert daher für eine 
Liste mit „deutlich weniger als zehn Standortregionen“, auf die sich die 
Suche konzentrieren solle. Dahinter steht offenbar die Sorge, dass die 
BGE im Wunsch nach Neutralität und wissenschaftlicher Unangreifbarkeit 
zu lange und an zu vielen möglichen Regionen festhält - und so 
Ressourcen verschwendet.

Ein Gestein könnte ausscheiden

Unfreiwillig auch politisch heikel ist daher ein dritter Vorschlag der 
Expertenkommission. So empfehlen sie, nicht krampfhaft an allen drei 
möglichen Wirtsgesteinen festzuhalten. Bislang läuft die Suche in Ton, 
Salz und Kristallingestein, wobei alle drei Gesteinsarten bestimmte Vor- 
und Nachteile für die Endlagerung haben. Das Gremium hält 
Kristallingestein nun für weniger geeignet. Die Fachleute argumentieren 
dabei rein wissenschaftlich: Wassereinbrüche könnten hier selbst in 
idealen Lagen kaum ausgeschlossen werden, der Verzicht auf die 
aufwendigen Probebergwerke wäre kaum möglich.
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https://www.rnd.de/politik/atommuell-endlager-regierungskommission-warnt-vor-scheitern-der-standortsuche-YZFBI6FI2BGZJNBO24YV24SMZQ.html
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