[fessenheim-fr] Techno Centre - einige interessante Details...

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Di Okt 8 13:33:20 CEST 2024


Hallo Leute!

Über den schon anderweitig verbreiteten
dpa-Text hinaus bietet dieser Artikel - s.u.
einige weitergehende interessante Details...

Schade allerdings, daß ein Begriff wie
"Kreislaufwirtschaft" hier derart
gedankenlos verwendet wird.

das Wichtigste in Kürze:
- "in 40 Jahren: 500.000 Tonnen Metalle aus Nuklearanlagen"
- "Jahresproduktion von 20.000 Tonnen" (das wären in 40 a
     insges.: 800.000 Tonnen !?)
- "aktuelle Jahreskapazität in Nyköping: 5.000 t/a
     (früherer Firmen-Name Studsvik AB / ab 2016: Cyclive AB)

Wer mehr wissen möchte ->
https://www.netzwerk-regenbogen.de/stopp-export-und-einschmelzen

Ciao
    Klaus Schramm


+++
https://www.euwid-recycling.de/news/international/oeffentliche-debatte-zu-recyclinganlage-fuer-akw-metallschrott-im-elsass-071024

Öffentliche Debatte zu Recyclinganlage für AKW-Metallschrott im Elsass
07.10.2024

Christoph Schmidt

Atomkraftwerk Fessenheim Das stillgelegte französische Atomkraftwerk 
Fessenheim soll rückgebaut werden. Für den dabei anfallenden schwach 
radioaktiven Metallschrott will der Energieversorger EDF bis 2031 eine 
neue Verwertungsanlage errichten.

Das 2020 stillgelegte französische Atomkraftwerk Fessenheim nahe der 
deutschen Grenze soll abgerissen werden. Für den beim Abriss anfallenden 
sehr schwach radioaktiv belasteten Schrott plant der Anlagenbetreiber 
EDF den Bau einer neuen Verwertungsanlage. Die Nationale Kommission für 
öffentliche Debatten (CNDP) in Paris startet nun eine Bürgerbeteiligung 
zu dem unter dem Namen „Technocentre“ geplanten Projekt. Um die Debatte 
auch für das deutsche Publikum besser zugänglich zu machen, wurden die 
Webseite und sowie mehrere Dokumente übersetzt.

Wie die CNDP informiert, findet die Debatte vom 10. Oktober 2024 bis 7. 
Februar 2025 statt. Um allen betroffenen und interessierten Parteien das 
Projekt nochmals vorzustellen sowie Merkmale, Zweckmäßigkeit und Risiken 
der Anlage zu erläutern, bietet EDF in dieser Zeit eine Reihe von 
Workshops, Standortbesichtigungen und weitere Treffen an.

In Deutschland ist das Projekt sehr umstritten. Wie berichtet, sprachen 
sich die baden-württembergische Landesregierung und das 
Regierungspräsidium Freiburg gegenüber der französischen Seite bereits 
mehrfach gegen den Bau der Anlage aus. Da es sich beim Technocentre aber 
um ein französisches Vorhaben handelt, ist das Regierungspräsidium nicht 
am Entscheidungsprozess beteiligt, wie die Behörde in Freiburg 
mitteilte. Sie pocht jedoch darauf, eingebunden und informiert zu sein.

EDF erwartet innerhalb von 40 Jahren rund 500.000 Tonnen Metalle aus 
Nuklearanlagen

Wie EDF in einer für die öffentliche Debatte herausgegebenen Broschüre 
informiert, rechnet der vollständig im Staatsbesitz befindliche 
Energieversorger in den kommenden 40 Jahren mit rund 500.000 Tonnen sehr 
schwach radioaktiver Metalle (TFA) aus der Stilllegung französischer 
Nuklearanlagen. Derzeit werden diese Metalle in das von der Andra 
(Nationale Agentur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle) betriebene 
Zwischen- und Endlager Cires im Département Aube gebracht. Um 
Lagerkapazitäten zu erhalten und den Verbrauch natürlicher Ressourcen 
und den Ausstoß von CO2-Emissionen zu verringern, sei es im Sinne der 
Kreislaufwirtschaft aber zweckmäßig, die TFA-Metalle zu verwerten, wirbt 
EDF für das geplante Technocentre.

In der Verwertungsanlage, die auf einem EDF-Grundstück nahe des AKW 
Fessenheim realisiert werden soll, will der Energieversorger die 
TFA-Metalle künftig in einem Lichtbogenofen bei ca. 1.650 Grad 
einschmelzen und zu konventionellen Metallbarren gießen. Geplant ist mit 
einer Jahresproduktion von 20.000 Tonnen. Die Gesamtkosten des Projekts 
schätzt EDF auf 450 Mio €. Nach jetzigem Stand sollen die Bauarbeiten 
2027 beginnen, die Inbetriebnahme ist für Ende 2031 geplant.

Bau und Betrieb des Technocentre soll ein noch zu gründendes 
Tochterunternehmen übernehmen, das an die EDF-Tochter Cyclife 
angeschlossen wäre. Cyclife betreibt bereits in Großbritannien und 
Schweden jeweils eine Recyclinganlage für metallische Abfälle aus der 
Nuklearindustrie. Während die Metalle in der englischen Anlage in 
Workington an der Westküste von Cumbria lediglich sortiert und 
zerkleinert werden, verfügt die schwedische Anlage in Nyköping wie das 
geplante Technocentre über eine Schmelze. Aktuell liegt die 
Verarbeitungskapazität bei 5.000 Jahrestonnen, soll aber durch den 
Anfang 2024 begonnenen Bau einer zweiten Anlage künftig auf 10.000 
Tonnen pro Jahr steigen.

Nähere Informationen zu dem von CNDP gestarteten Anhörungsverfahren für 
das EDF-Projekt Technocentre in Fessenheim finden Sie hier.
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