[fessenheim-fr] veraenderte Situation in Frankreich / Atom-Nomaden

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Di Jun 18 13:28:34 CEST 2024


Hallo Leute!

Ein interessanter Artikel in der BZ. - siehe unten
Leider eignet er sich nicht dazu, weiterempfohlen
zu werden...

Es greift immer mehr um sich, daß JournalistInnen
der Mainstream-Medien - hier: Liudmila Kotlyarova -
sich zu dem Thema, über das sie schreiben, kein
Hintergrundwissen aneignen. (Ich will mal nicht
unterstellen, daß es Boshaftigkeit ist.)
Hier:

- gleich im ersten Satz: "komplett"
- Batteriespeicher (so als wären diese die einzige
     Möglichkeit)
- steigende Ausgaben durch EE (na sowas!)

In den 1960er-Jahren hier das: Bildungsmisere...

Bei dieser Gelegenheit nochmal ein Hinweis auf die
Film-Veranstaltung der Anti-Atom-Gruppe Freiburg
in Kooperation mit dem Kommunalen Kino:

*Atom-Nomaden*
Ein Doku-Film von Kilian Armando Friedrich und Tizian Stromp Zargari

am Sonntag, 23. Juni, 17:30 Uhr im Kommunalen Kino
Alter Wieherbahnhof
Urachstr. 40

Näheres:
https://antiatomfreiburg.de/newsletter_240524a.html

Ciao
    Klaus Schramm


Neue Tendenz in Frankreich: Erneuerbare Energien verdrängen AKW

Frankreich ist als Hochburg der Atomkraftwerke bekannt, doch in letzter 
Zeit werden sie auf Bitten der Netzbetreiber immer öfter abgeschaltet. 
Warum?

Author - Liudmila Kotlyarova
17.06.2024 12:03 Uhr

Während Deutschland komplett aus der Atomkraft ausgestiegen ist, 
betreibt Frankreich an 18 Standorten noch 56 Kernkraftwerke. Doch auch 
diese werden zuletzt immer öfter abgeschaltet. Der Hauptgrund ist der 
Ausbau der erneuerbaren Energien und die dadurch steigende Produktion 
von grünem Strom bei sonnigem und stürmischem Wetter.

Da es gleichzeitig an Batteriespeichern fehlt, wurden die französischen 
Strompreise an der Börse am vergangenen Wochenende wieder negativ, wie 
das Nachrichtenportal Bloomberg berichtet. Bei negativen Preisen 
erhalten die Abnehmer den Strom nicht nur kostenlos, sondern bekommen 
von den Stromerzeugern noch Geld, weil der Strom meistens sofort 
verbraucht werden muss. Der französische sogenannte 
Day-ahead-Strompreis, zu dem die Stromlieferungen für jede Stunde des 
folgenden Tages gehandelt werden, fiel bei einer Auktion auf der 
europäischen Strombörse Epex Spot auf -5,76 Euro pro Megawattstunde, den 
niedrigsten Wert seit vier Jahren.

Negative Strompreise: AKW in Frankreich vom Netz genommen

Der tägliche Stromverbrauch in Frankreich sank von Donnerstag bis 
Sonntag laut einer Bloomberg-Berechnung um etwa sechs Gigawatt. Da das 
passende Wetter die Stromerzeugung aus Solar- und Windkraft gleichzeitig 
in die Höhe getrieben hatte, forderten die französischen Netzbetreiber 
den Stromerzeuger Electricite de France (EDF) auf, mehrere 
Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen.

EDF schaltete bereits am Donnerstag seine Kernkraftwerke Golfech 2, 
Cruas 2 und Tricastin 1 im Süden des Landes und am vergangenen 
Wochenende drei weitere ab. Einige Produzenten erneuerbarer Energien 
mussten ihre Stromerzeugung ebenfalls drosseln, um wegen der negativen 
Preise keine Gebühren zahlen zu müssen.

Die steigende Produktion erneuerbarer Energien und der Mangel an 
Batteriespeichern führen nicht nur in Frankreich dazu, dass 
Atomreaktoren in Zeiten geringer Nachfrage abgeschaltet werden, sondern 
auch in den nordischen Ländern und in Spanien.  Frankreich bezieht 
allerdings noch rund zwei Drittel seines Stroms aus den Atomkraftwerken, 
sodass eine vorübergehende Abschaltung einiger Reaktoren eher infrage 
kommt.

Hohe Vergütungen für Windräder und PV-Anlagen: Steuert die Regierung 
bald gegen?

Die Zahl der Stunden mit negativen Strompreisen seit ihrer Einführung im 
Jahr 2008 nimmt tendenziell zu. Auch Deutschland erlebte Anfang Mai an 
acht Tagen hintereinander negative Strompreise, verursacht durch den 
massiven Ausbau der Fotovoltaik. Dynamische Stromtarife ermöglichen es 
bisher nur wenigen Kunden, vom Preisverfall an der Börse zu profitieren, 
sollen aber in der Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Für den deutschen Staatshaushalt bedeutet das bisher nur steigende 
Ausgaben, denn der Staat hat den Betreibern von Windkraft- und 
PV-Anlagen eine feste Einspeisevergütung pro Kilowattstunde Strom 
garantiert. Selbst Finanzminister Christian Lindner (FDP) sprach Anfang 
Juni auf dem Ostdeutschen Wirtschaftsforum im brandenburgischen Bad 
Saarow dieses Problem an. Ob der Staat bald gegensteuert? Es bleibt 
abzuwarten.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/neue-tendenz-in-frankreich-erneuerbare-energien-verdraengen-akw-li.2225729



Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr