[fessenheim-fr] traurige Nachricht: Jean-Jacques Rettig ist tot
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Mi Feb 28 23:17:35 CET 2024
Hallo Leute!
Hier eine sehr traurige Nachricht: Jean-Jacques Rettig starb am Montag,
den 19. Februar, im Alter von 86 Jahren.
Jean-Jacques hatte sein Leben dem Kampf gegen die Atom-Lobby gewidmet.Er
war eines der Gründungsmitglieder des CSFR und oft Redner auf unseren
Anti-AKW-Demonstrationen - so unter anderem auch bei der Tour de Fessenheim.
Jean-Jacques hatte den Wunsch nach einer Beerdigung im kleinen Rahmen
und im engsten Familienkreis.
Ein Treffen aller, die ihn kannten, soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Jean-Jacques war eine herausragende Persönlichkeit in der
Anti-AKW-Bewegung im Dreyeckland. Der frühere Realschullehrer war schon
1974 bei der Bauplatzbesetzung gegen das Chemiewerk im elsässischen
Marckolsheim dabei und er war auch beim Widerstand gegen das AKW-Projekt
in Wyhl einer der InitiatorInnen. Schon am 17. Juli 1970, als der erste
Artikel in der 'Derniere Nouvelles d'Alsace' über ein in Fessenheim
geplantes AKW erschien, gründete er eine Bürgerinitiative.
Er war auch einer derjenigen, die sich immer klar für einen gewaltfreien
Kampf gegen die BefürworterInnen der Atomenergie ausgesprochen haben. In
einer Rede sagte er einmal: "Ein Prinzip unserer Kämpfe war immer die
Gewaltlosigkeit. Warum? Zunächst einmal, weil unsere Gegner bedeutend
mehr Mittel haben, um wirklich gewalttätig zu werden. Sie schicken dann
andere, um die Drecksarbeit machen zu lassen. Zweitens weil wir denken,
daß die Gewalt die Menschen nicht verändert. Wenn wir gewalttätig sind,
liefern wir unseren Gegnern alle Rechtfertigungen für noch mehr Gewalt
von seiner Seite. Aber umgekehrt, wenn wir den anderen Weg wählen,
bieten wir ihm eine Gelegenheit, nachzudenken, sich zu ändern, oder
aber, wenn er halsstarrig bleibt, in aller Öffentlichkeit sein wahres
Gesicht der Ungerechtigkeit zu zeigen und nach und nach die Sympathie
der Leute zu verlieren."
Eines seiner größten Erfolge war die Stilllegung des AKW Fessenheim im
Jahr 2020. Doch auch danach blieb er aktiv - hinsichtlich der Gefahren
beim Abriß des AKW Fessenheim, hinsichtlich der Pläne für ein "Techno
Centre" am Standort Fessenheim und auch bei der landesweiten Vernetzung
der Atomkraft-GegnerInnen in Frankreich. Wir werden ihn sehr vermissen!
Ciao
Klaus Schramm
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