[fessenheim-fr] 200 TeilnehmerInnen bei Demo in Lingen

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Sa Okt 1 16:18:54 CEST 2022


Hallo Leute!

...noch weniger als zu befürchten war:
200 TeilnehmerInnen bei Demo in Lingen
(nach Angaben Matthias Eickhoff)

Ein Beitrag des NDR - s.u.

Ciao
    Klaus Schramm


Demo in Lingen: Kein Streckbetrieb, kein Geschäft mit Russland

Stand: 01.10.2022 16:11 Uhr

In Lingen haben rund 200 Personen am Sonnabend gegen einen Weiterbetrieb 
der letzten deutschen Kernkraftwerke protestiert. Drei Meiler sind noch 
am Netz, sie sollen Ende des Jahres abgeschaltet werden.

Wegen der aktuellen Energiekrise könnte das endgültige Aus zumindest von 
zwei Atomkraftwerken (Akw) jedoch verschoben werden. Die Bundesregierung 
will spätestens Anfang Dezember entscheiden, ob insbesondere Isar 2 in 
Bayern und Neckarwestheim in Baden-Württemberg im ersten Quartal 2023 im 
sogenannten Streckbetrieb weiter Strom produzieren sollen. Dafür spreche 
momentan vieles, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) 
vor Kurzem. Die europäische Stromproduktion sei wegen ausgefallener Akw 
in Frankreich nicht ausreichend gesichert.

Lingen geht vom Netz: Gilt das auch nach der Wahl?

Die Aktivistinnen und Aktivisten, die sich in Lingen versammelten, 
befürchten, dass auch ein Weiterbetrieb des dortigen Kernkraftwerks 
Emsland noch nicht komplett vom Tisch ist. Sie forderten ein klares 
Bekenntnis von Bundes- und Landesregierungen, alle drei Akw bis zum 31. 
Dezember endgültig abzuschalten. "Wir fürchten, dass nach der 
Landtagswahl Lingen wieder auf die Tagesordnung kommt", sagte Matthias 
Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

BUND: Landespolitik muss für Atomausstieg eintreten

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Niedersachsen 
übergab anlässlich der Demonstration einen offenen Brief an 
Landtagskandidierende. Das teilte der BUND mit. Darin werde die 
Landespolitik aufgefordert, sich für einen konsequenten Atomausstieg 
einzusetzen. Einen Streckbetrieb oder gar eine Verlängerung von 
Laufzeiten lehne der BUND aufgrund immenser Gefahren auch für künftige 
Generationen strikt ab.

Forderung: Uran-Importe aus Russland stoppen

Rund 20 Organisationen hatten zu dem Protest aufgerufen. Nach Angaben 
Matthias Eickhoff nahmen rund 200 Menschen teil. Die Demonstrierenden 
protestierten auch gegen Uran-Importe aus Russland in die EU. 
Prominentester Redner bei der Kundgebung sollte eigentlich der russische 
Umweltschützer Vladimir Slivyak sein. Der Träger des Alternativen 
Nobelpreises hatte bereits im September gefordert, die Zusammenarbeit 
mit dem russischen Atomkonzern Rosatom zu beenden. Slivyak musste seine 
Teilnahme allerdings wegen Krankheit absagen, wie es von den 
Veranstaltenden hieß.

Bündnis: Transportwege nicht transparent genug

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hatte 
russische Uran-Transporte in die Brennelemente-Fabrik in Lingen zuletzt 
bestätigt. Grundlage seien Genehmigungen aus dem Jahr 2021, sagte ein 
BASE-Sprecher. Aus Sicht von Anti-Atom-Gruppen aus Deutschland, den 
Niederlanden und Russland seien die Transporte nicht transparent, sagte 
Alexander Vent, Sprecher des Bündnisses Atomkraftgegner_innen im Emsland 
(AgiEL). Es sei ihnen noch nicht gelungen, den Transportweg genau 
nachzuvollziehen.

Brennelemente-Fabrik beliefert Atomkraftwerke

In Lingen werden in der einzigen deutschen Fabrik dieser Art 
Brennelemente für die nukleare Stromerzeugung in Europa hergestellt. Die 
Fabrik ist ebenso wie die Uran-Anreicherungsanlage im westfälischen 
Gronau vom Atomausstieg ausgenommen und hat eine unbefristete 
Betriebsgenehmigung. In Lingen wird auch Uran weiterverarbeitet, das in 
Russland angereichert wurde. Die Fabrik gehört dem französischen 
Unternehmen Framatome. Sie beliefert unter anderem Atomkraftwerke in 
Belgien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, 
Spanien, Schweden und Finnland.
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https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Demo-in-Lingen-Kein-Streckbetrieb-kein-Geschaeft-mit-Russland,atomkraft314.html



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