[fessenheim-fr] Fwd: Riss-Reaktor Neckarwestheim-2 im Dezember vor Gericht
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Mi Sep 21 12:46:07 CEST 2022
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Riss-Reaktor Neckarwestheim-2 im Dezember vor Gericht
Datum: Wed, 21 Sep 2022 09:07:31 +0200
Von: .ausgestrahltPresse <presse at ausgestrahlt.de>
An: (...)
21. September 2022
Gemeinsame Pressemitteilung von .ausgestrahlt und
Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar
Riss-Reaktor Neckarwestheim-2 im Dezember vor Gericht
Auch beim AKW Neckarwestheim-2 stehen die geplante „Einsatzreserve“ und
ein eventueller Weiterbetrieb auf der Kippe / VGH Mannheim verhandelt am
14. Dezember über die Risse, die seit Jahren im Reaktor entstehen /
Verlässliche Planung ist nur ohne AKW möglich
Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim wird am 14. Dezember 2022 in
Anwesenheit von Sachverständigen über die Betriebsgenehmigung des AKW
Neckarwestheim-2 verhandeln. Hintergrund sind die gefährlichen Risse
(Spannungsrisskorrosion), die sich seit Jahren in großer Zahl im Reaktor
bilden. Hierzu erklären Armin Simon von der Anti-Atom-Organisation
.ausgestrahlt und Franz Wagner vom Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer
Neckar (BBMN):
„Nach dem Debakel um das AKW Isar-2, das mit Lecks und fehlender
Startfähigkeit kämpft, steht nun beim AKW Neckarwestheim-2 die
Betriebsgenehmigung an sich in Frage. In dem Reaktor bilden sich seit
mindestens 2018 immer neue Risse. Betroffen davon sind extrem
dünnwandige Rohre an der neuralgischsten Stelle des Reaktorkreislaufs.
Die alterungsbedingten Risse sind von derselben Art, wie die in den
französischen AKW, welche gerade reihenweise stillliegen.
Die Ursache der Risse, die korrosiven Bedingungen in den Dampferzeugern
des AKW, sind bis heute nicht behoben. Würde auch nur eines der rund
16.000 Rohre aufgrund eines solchen Risses bersten, abreißen oder
brechen, wäre dies bereits ein nur schwer zu beherrschender
Kühlmittelverluststörfall, der bis zur Kernschmelze führen kann.
Sicherheitsnachweise, die einen solchen Abriss von Rissrohren sicher
ausschließen würden, konnte EnBW bis heute nicht vorlegen. Dennoch ließ
die baden-württembergische Atomaufsicht den Reaktor immer wieder ans Netz.
Dagegen haben Ende 2020 zwei Anwohner*innen des AKW mit Unterstützung
von .ausgestrahlt und dem Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar
(BBMN) Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof (VGH) Mannheim eingereicht.
Diese wird der VGH am Mittwoch, den 14.12.2022 in Anwesenheit von
Sachverständigen öffentlich verhandeln.
Hat die Klage Erfolg, muss das Umweltministerium den weiteren Betrieb
des Riss-Reaktors unterbinden. Eine verlässliche Planung eines wie auch
immer gearteten Betriebs des AKW Neckarwestheim‑2 in diesem Winter ist
damit nicht möglich. Das Wirtschaftsministerium sollte daraus die
Konsequenzen ziehen und alle Pläne für eine „Einsatzreserve“ oder einen
Weiterbetrieb des Reaktors fallen lassen. Statt sich mit haufenweisen
Unwägbarkeiten und immer neuen Sicherheitsproblemen alter Reaktoren
herumzuschlagen, sollten alle Verantwortlichen ihre Kapazitäten auf
zielführende Maßnahmen zur sozialverträglichen Bewältigung der
Energie(preis)krise konzentrieren.“
Rückfragen an:
Armin Simon, Tel. +49 163 8832446, .ausgestrahlt
Franz Wagner, Tel. +49 151 51934195, BBMN
Einladung zur Online-Pressekonferenz am Do, 22.09., um 11 Uhr:
Aus aktuellem Anlass weisen wir nochmals auf unsere
Online-Pressekonferenz am morgigen Donnerstag (22.09.) um 11 Uhr hin:
In der Debatte über einen möglichen Weiterbetrieb der AKW
Neckarwestheim-2, Isar-2 und Lingen/Emsland spielt der akute
sicherheitstechnische Zustand der Reaktoren bisher nur eine
untergeordnete Rolle und die unter anderem vom Bundesverfassungsgericht
definierten Sicherheitsanforderungen an AKW werden häufig übersehen.
Am Beispiel der durch Spannungsrisskorrosion verursachten Risse, die im
AKW Neckarwestheim-2 seit Jahren auftreten, im AKW Lingen ebenfalls
nachgewiesen wurden und mutmaßlich auch im AKW Isar-2 vorhanden sind,
wird .ausgestrahlt gemeinsam mit namhaften Experten aufzeigen, warum die
Reaktoren bereits heute an der Gefahrengrenze betrieben werden, welche
Sicherheitsvorschriften und ‑prinzipien bei einem Weiterbetrieb der
Riss-Reaktoren gebrochen würden und welche Bedeutung der 2019 nicht
erfolgten Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) bei derartigen
Schädigungen der Anlage zukommt.
Ihre Gesprächspartner:
Matthias Weyland, Vorstand von .ausgestrahlt
Armin Simon, Campaigner AKW-Sicherheit bei .ausgestrahlt
Dipl.-Ing. Dieter Majer, Ministerialdirigent a.D., einst Leiter der
Unterabteilung „Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen“ im
Bundesumweltministerium
Dr. Ulrich Wollenteit, Rechtsanwalt und Atomrechts-Experte
Die Online-Pressekonferenz findet statt via Zoom
am Do, 22.09.2022, um 11 Uhr.
Zugang über:
https://us02web.zoom.us/j/84805943988?pwd=alZlN2pNSGxDVHZsUG4reTdua1ZPUT09
Meeting-ID: 848 0594 3988
Kenncode: 150859
Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an
mailto:presse at ausgestrahlt.de?subject=Anmeldung%20zur%20Online-Pressekonferenz%20am%2022.9.22
------------------------------------------
.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die
Atomkraftgegner*innen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen
Protest zu machen.
.ausgestrahlt | Große Bergstraße 189 | 22767 Hamburg |
info at ausgestrahlt.de
http://www.ausgestrahlt.de/
Spendenkonto: .ausgestrahlt e.V. | IBAN: DE51 4306 0967 2009 3064 00 |
BIC: GENODEM1GLS | GLS Bank Spenden sind steuerlich absetzbar.
Für Rückfragen und für den Wunsch, aus dem Presseverteiler gelöscht zu
werden: presse at ausgestrahlt.de
Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr