[fessenheim-fr] ....undurchsichtig, unverständlich, unaufrichtig

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
So Mai 22 18:40:42 CEST 2022


Hallo Leute!

Hier eine PM zu 5 Jahren "Endlager"-Suche
in Deutschland...
...undurchsichtig, unverständlich, unaufrichtig

Nebenbei: *Mein* Vertrauen ist schon gekippt -
und das war vor 2014! (Vgl. den letzten Satz
dieser PM.)

Ciao
    Klaus Schramm


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Fünf Jahre Atommüll-Lager-Suche: Undurchsichtig, unverständlich, 
unaufrichtig

Methoden der Bundesgesellschaft für Endlagerung in der Kritik
  - BUND veröffentlicht Kritische Lesehilfe zum Suchverfahren

Im Mai 2017 hat der Bundestag mit dem Standortauswahlgesetz (StandAG) 
das Verfahren für die bundesweite Suche nach einem dauerhaften Lager für 
Deutschlands Atommüll gesetzlich festgelegt. Fünf Jahre später scheint 
die Antwort auf die Frage nach dem Verbleib der hochradioaktiven Abfälle 
jedoch weit in die Ferne gerückt zu sein. Die Öffentlichkeit tappt im 
Dunkeln und die mit der Atommüll-Lager-Suche beauftragte 
Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) steht in der Kritik.

Anlässlich des "Forum Endlagersuche", das am 20. und 21. Mai in Mainz 
stattfindet, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
eine "Kritische Lesehilfe" zum Methodenkonzept der BGE veröffentlicht. 
Die Bundesgesellschaft hatte ihr Programm zur Eingrenzung der für ein 
Atommülllager infrage kommenden Gebiete Ende März bekanntgegeben. Die 
kritische Lesehilfe des BUND zeigt jetzt eklatante Mängel im 
methodischen Vorgehen der BGE auf. "Das neue Methodenkonzept der BGE ist 
eine Fortsetzung des intransparenten Arbeitsstils, den das Verfahren 
seit nunmehr fünf Jahren prägt", heißt es in dem BUND-Papier.

Der Umweltverband beklagt unter anderem eine schlechte Kommunikation, 
Intransparenz bei der Gebietsauswahl und Konzeptlosigkeit beim Umgang 
mit fehlenden geologischen Daten. "Die BGE agiert unaufrichtig, 
undurchsichtig und kommuniziert unverständlich. Ihr Methodenkonzept ist 
sowohl für Laien, als auch für Expert*innen kaum verständlich, die 
einzelnen Arbeitsschritte sind nicht nachzuvollziehen. Damit entzieht 
die BGE der Zivilgesellschaft die Grundlage für die gesetzlich 
verbriefte Teilhabe", kritisiert Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. Hinzu 
kommt, dass die Bundesgesellschaft keine Auskunft darüber gibt, ob und 
wann sie die Öffentlichkeit über weitere Gebietsausschlüsse informieren 
will.

Bandt weiter: "Die BGE muss jetzt ein Konzeptpapier vorlegen, in dem 
klare Haltepunkte definiert werden, an denen die Bevölkerung regelmäßig 
informiert wird und sich ein Bild machen kann. Das gibt den Betroffenen 
die Möglichkeit und vor allem die Zeit, sich konstruktiv in das 
Verfahren einzubringen. Dies ist die Voraussetzung für Vertrauen in das 
Verfahren und somit auch dafür, dass die Standort-Entscheidung am Ende 
von der Gesellschaft akzeptiert wird."

Die von der Bundesgesellschaft 2020 im ersten Verfahrensschritt 
getroffene Gebietsauswahl betrifft 54 Prozent der Landesfläche 
Deutschlands. Mit dem nächsten Auswahlschritt sollen nur noch 10 
Regionen im Suchverfahren bleiben. Wie lange dieser Schritt dauern wird, 
ist ungewiss. Angaben zum Zeitmanagement suchen Interessierte im 
BGE-Konzept vergeblich und nicht nur zu dieser Frage hüllt sich die BGE 
in Schweigen. Völlig ungeklärt ist laut BUND-Lesehilfe auch der Umgang 
mit Regionen, über die es nur ungenaue tiefengeologische Kenntnisse 
gibt. Insgesamt ist die geologische Datenlage in Deutschland sehr 
heterogen. Der BGE stehen aber bis zur Benennung der 10 Standortregionen 
ausschließlich bereits vorhandene Bohrdaten zur Verfügung. "Die 
ungleiche Datenlage in Deutschland ist ein ungelöstes Problem im 
Verfahren. Hier muss sich die BGE ehrlich machen. Es braucht einen 
offenen Diskurs über den Umgang mit dieser Situation. Auf keinen Fall 
darf der Eindruck entstehen, dass die BGE Gebiete vorzieht, die von der 
Rohstoffindustrie bereits gut untersucht wurden. Damit würde das 
Vertrauen in das Suchverfahren vollends kippen", befürchtet Olaf Bandt.

https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/fuenf-jahre-atommuell-lager-suche-undurchsichtig-unverstaendlich-unaufrichtig
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