[fessenheim-fr] Deutschland bekraeftigt...
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Fr Jan 21 13:37:20 CET 2022
Hallo Leute!
Hier eine Nachricht mit der *entzückenden* Überschrift
"Deutschland bekräftigt..."
s.u.
Stellt Euch mal die Situation vor, A tritt B vor's
Schienbein und B sagt:
"Das Treten vor's Schienbein finde ich schwierig.
Aus unserer Sicht ist dies kein Streicheln."
A antwortet: "Ich räume ein, daß das Treten vor's
Schienbein Probleme bereitet."
Die Realität hat offenbar Loriotsche Überspitzung
längst hinter sich gelassen...
Ciao
Klaus Schramm
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Deutschland bekräftigt Ablehnung eines Ökosiegels für Atomkraft
Deutschland hat bei einem informellen Treffen der EU-Umweltminister
seine Ablehnung eines europäischen Ökosiegels für Atomkraft bekräftigt.
«Wir werden deutlich machen, dass wir die Aufnahme der Atomkraft
schwierig finden», sagte Umwelt-Staatssekretär Stefan Tidow am
Donnerstag im nordfranzösischen Amiens der Nachrichtenagentur AFP. «Aus
unserer Sicht ist Atomkraft keine grüne Energie, die Endlagerfrage ist
ungelöst», sagte Tidow. Atomkraft sei auch nicht wirtschaftlich, wenn
das Haftungsrisiko berücksichtigt werde.
«Da hat die deutsche Bundesregierung eigentlich eine klare Haltung»,
sagte Tidow zum Auftakt des Treffens der EU-Umweltminister. Auf die
Frage, ob Deutschland eine Chance habe, die Aufnahme der Atomenergie in
die Liste nachhaltiger Investitionen zu verhindern, antwortete er
ausweichend. «Wir sind ja noch gar nicht so weit. Wir werden jetzt
erstmals Stellung nehmen, als Bundesregierung», sagte er. Erst wenn die
Kommission ihren Vorschlag vorlege, stelle sich die Frage, wie
Deutschland sich dazu verhalte.
Die französische Umweltministerin Barbara Pompili räumte ein, dass
Atomkraft Probleme bereite. «Natürlich kann man nicht von grüner Energie
sprechen, denn es werden Abfälle produziert, die Folgen für die
künftigen Generationen haben», sagte die Gastgeberin des Treffens. Aber
weil Atomkraft kaum Treibhausgase verursache, könne Frankreich nicht
darauf verzichten, wenn es seinen Ausstoss verringern wolle.
Tidow zeigte sich zuversichtlich, dass diese Frage die
deutsch-französischen Beziehungen nicht belasten werde. «Wir haben
unterschiedliche Interessen, eigene Interessen, aber das ist doch ganz
normal in dem Geschäft», betonte er. Frankreich, das derzeit den
EU-Ratsvorsitz innehat, liegt als Atomland viel daran, die sogenannte
Taxonomie so bald wie möglich zu verabschieden. Die Einstufung als
nachhaltige Energie ist eine Art Empfehlung für Investoren.
Die EU-Staaten haben noch bis zum Freitag Zeit, um sich zum Vorhaben der
Kommission zu äussern. Anschliessend will Brüssel den Text offiziell
vorstellen. Ein Kommissionssprecher sagte am Donnerstag, dass es dafür
noch keinen Termin gebe. «Wir wollen so schnell wie möglich eine
Entscheidung», sagte der Sprecher.
Theoretisch können der Rat der Mitgliedstaaten und das EU-Parlament die
Umsetzung dann noch stoppen. Neben Deutschland haben bislang nur
Österreich und Luxemburg ihre Ablehnung offen kundgetan. Im Rat bräuchte
es bedeutend mehr Gegenstimmen. Die österreichische Regierung bereitet
für den Fall, dass die EU-Kommission Atomkraft als nachhaltige
Energiequelle einstuft, eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof vor.
Österreichs Umweltministerin Leonore Gewesseler sagte der
Nachrichtenagentur AFP, die Frage der Endlagerung von Atommüll sei «seit
Jahrzehnten» nicht gelöst. «Das ist als ob wir unseren Kindern einen
Rucksack mitgeben und sagen 'Ihr werdet das schon irgendwann einmal
lösen'.» Dabei seien die Schäden, welche die Energieproduktion mit
Kernkraft in der Vergangenheit verursacht habe, gut dokumentiert.
Insbesondere Frankreich und viele östliche EU-Länder befürworten
Kernenergie aber ausdrücklich als «saubere» Energiequelle.
Bei dem dreitägigen Treffen in Amiens sollte es ausserdem um gemeinsame
Vorschriften zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und einen
nachhaltigeren Umgang mit chemischen Produkten gehen. Auf dem Programm
stand auch der Kampf gegen die Abholzung von Wäldern. Frankreichs
Präsident Emmanuel Macron will sich während der französischen
EU-Ratspräsidentschaft für ein Importverbot für Produkte einsetzen, für
die Regenwälder abgeholzt werden - also etwa Sojabohnen, Palmöl oder
Rindfleisch.
Am Samstag wollen die EU-Energieminister unter anderem über eine
Regulierung der Energiepreise, über Energieeffizienz und die Entwicklung
der Wasserstoff-Produktion in Europa beraten.
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