[fessenheim-fr] Statement von EU-Kommissarin Kadri Simson
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Fr Dez 3 06:25:36 CET 2021
Hallo Leute!
Aus dem Statement von EU-Energiekommissarin Kadri Simson
(hier ihre Rede am 30.11.21:
https://ec.europa.eu/commission/commissioners/2019-2024/simson/announcements/speech-commissioner-simson-world-nuclear-exhibition_en
)
geht hervor, daß das Greenwashing der Atomenergie per
EU-Taxonomie wohl vor allem der Laufzeitverlängerung
der französischen Atomkraftwerke dienen soll.
Sie betonte in ihrer Rede, daß "ohne sofortige Investitionen
etwa 90 Prozent der bestehenden Reaktoren zu dem Zeitpunkt
abgeschaltet werden, zu dem sie am dringendsten benötigt
werden: im Jahr 2030..."
Die Dame scheint nicht zu begreifen / begreifen zu wollen /
akzeptieren zu wollen, daß das Jahr 2030 mit Sicherheit
*nach* den kommenden vier entscheidenden Jahren liegt, in
denen das Abgleiten in die Klimakatastrophe noch
verhindert werden kann. ...oder sie kennt die Fakten und
ignoriert sie einfach.
...und sie sagt ganz offen: "Eine sichere Verlängerung
ihrer Lebensdauer erfordert zwischen 45 und 50 Milliarden
Euro."
Wenn dieses Geld tatsächlich in den kommenden Jahren
in die "Kernenergie" fließen sollte, wird es beim
dringend erforderlichen Ausbau der erneuerbaren Energien
fehlen.
Kadri Simson ist 44 Jahre alt und wurde in Estland
geboren. Wer sich einmal das Gesicht dieser Dame anschauen
möchte:
https://www.euractiv.de/section/energie/news/eu-kommissarin-simson-fordert-einen-gangwechsel-bei-atomkraftinvestitionen
Text dieses Artikels - siehe unten
Ciao
Klaus Schramm
EU-Kommissarin Simson fordert einen „Gangwechsel“ bei Atomkraftinvestitionen
Von: Frédéric Simon und Nelly Moussu | EURACTIV.fr | übersetzt von
Martin Herrera Witzel
02-12-2021
Das französische Energie- und Klimagesetz sieht die Schließung von 14
Kernreaktoren vor, um den Anteil der Kernenergie am Strommix bis 2035
auf 50 % zu reduzieren. [EPA-EFE/JULIEN WARNAND]
Sprachen: English | Français
Die EU-Energiekommissarin Kadri Simson forderte einen „Gangwechsel bei
den Investitionen“ in die Kernenergie, um die Lebensdauer der
bestehenden Kraftwerke zu verlängern und das derzeitige
Produktionsniveau bis 2050 aufrechtzuerhalten. EURACTIV Frankreich
berichtet.
„Die Bedingungen, unter denen in Europa über Kernenergie gesprochen
wird, verändern sich“, so die Kommissarin, die am Dienstag (30.
November) bei der Eröffnungszeremonie der Welt-Atomausstellung in Paris
sprach.
Dies sei zum einen auf den Klimanotstand zurückzuführen, der eine
CO2-arme Grundlaststromversorgung als Ergänzung zu den schwankenden
erneuerbaren Energien erfordere, sowie auf technologische Entwicklungen
wie kleine modulare Reaktoren, erklärte sie.
Aber „der dritte Bereich, in dem die Entwicklungen einen Gangwechsel
erfordern, sind die Investitionen“, fügte sie hinzu.
„Heute ist das Durchschnittsalter der EU-Kernkraftwerksflotte über 30
Jahre. Und unserer Analyse zufolge würden ohne sofortige Investitionen
etwa 90 % der bestehenden Reaktoren zu dem Zeitpunkt abgeschaltet
werden, zu dem sie am dringendsten benötigt werden: im Jahr 2030“,
warnte sie.
„Eine sichere Verlängerung ihrer Lebensdauer erfordert zwischen 45 und
50 Milliarden Euro“, so Simson. „Und um die nukleare Erzeugungskapazität
in etwa auf dem heutigen Stand zu halten, planen mehr als zehn
Mitgliedstaaten Investitionen in Höhe von 400 Milliarden Euro für neue
Kapazitäten, die bis 2050 installiert werden sollen“, fügte sie hinzu.
Aus diesem Grund werden die Finanzierungskosten eine Schlüsselrolle
spielen, wenn es darum geht, die Kernenergieerzeugung möglich und
wettbewerbsfähig zu machen“, fuhr Simson fort und bezog sich dabei auf
die EU-Taxonomie für grüne Finanzierungen
Die Diskussion, ob die Kernenergie im Rahmen der EU-Taxonomie für grüne
Finanzierungen als „nachhaltig“ oder „vorübergehend“ eingestuft werden
soll, hat bereits in Brüssel hohe Wellen geschlagen.
Die Befürworter der Atomenergie erhielten jedoch durch einen Bericht der
Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission vom Juli Zuspruch.
Nach dem Bericht des GFS ist die Kernenergie sicher und kommt daher für
ein grünes Label im Rahmen der EU-Taxonomie für grüne Finanzierungen in
Frage.
Nach einem EU-Gipfel im Oktober erklärte die Präsidentin der
Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, dass die EU-Exekutive
bald Vorschläge zu Gas und Kernenergie als Teil des EU-Regelwerks für
nachhaltiges Finanzwesen vorlegen werde.
Und nach Simsons Rede zu urteilen, könnte es für die Kernkraft in Europa
bald besser aussehen.
Der Vorschlag der Kommission im Rahmen der Taxonomie „wird in den
kommenden Wochen fertig sein“, sagte sie. „Und er wird klären, ob die
Erzeugung von Kernenergie, die Abfallentsorgung oder die
Brennstoffversorgung für Investoren als nachhaltige Aktivitäten
eingestuft werden können oder nicht“.
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