[fessenheim-fr] Konstruktionsfehler im Herzstueck des EPR

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Mi Dez 1 12:02:30 CET 2021


Hallo Leute!

Eva Stegen hat in ihrem neuen Artikel

https://www.freitag.de/autoren/evastegen/umnebelt-vom-atomaren-geist-der-klima-verzueckung

eine wichtige Information weitergegeben:

Ein Whistleblower hat aufgedeckt, daß ein
Konstruktionsfehler im Reaktordruckbehälter
der EPR zu gefährlichen Vibrationen führt:

"(...)
Er informierte die Forschungsgruppe ‚CRIIRAD‘ über die Ursachen der 
radioaktiven Gas-Austritte im Juli 2021 an einem der beiden 
EPR-Reaktoren Taishan (China). Es sind die einzigen EPR von 200 
angekündigten, die überhaupt je in Betrieb gegangen sind – Block 1 ist 
seitdem vom Netz. Die Gasentweichungen waren durch Schäden an 
Brennelementen verursacht worden. Nun liefert der Insider die Erklärung, 
die weitreichende Konsequenzen haben dürfte: die Schäden an den 
Brennelementen seien auf "abnormale Vibrationen" zurückzuführen die "mit 
einem Konstruktionsfehler des Reaktordruckbehälters, RDB, 
zusammenhängen“, also dem Herzstück des EPR. Modellversuche des 
Herstellers ‚Framatome‘ in der schlagzeilenträchtigen Schmiede in Le 
Creusot hätten bereits 2007/2008 diese Mängel an der Hydraulik des RDB 
aufgedeckt.

Das Sicherheitsproblem, das im vergangenen Juli zur Abschaltung von 
Taishan 1 führte, ist auch dem Institut für Strahlenschutz und nukleare 
Sicherheit, ‚IRSN‘, bekannt, das im März 2021 vor möglichen Brüchen an 
Rohren im Primärkreislauf warnte: "Wenn es zu einem Bruch ... käme, 
würde es zwangsläufig zu erheblichen radioaktiven Freisetzungen nach 
außen kommen". Die ‚seltsamen Vibrationen‘ sind der finnischen 
Automaufsicht seit 2018 von der EPR-Baustelle in Olkiluoto bekannt. Die 
französische Atomaufsicht, die am 27.11. 2021 informiert wurde, schweigt 
zunächst zu den Fragen der ‚CRIIRAD‘-Forscher. Eine Kopie des Schreibens 
ging an die Nachrichten-Agentur ‚AFP‘. Da die EPR-Rückschläge aus 
Taishan weitreichende Konsequenzen für die Atom-Baustellen in Olkiluoto, 
Flamanville und Hinkley Point haben, sollten darüber fairer Weise auch 
die Medien berichten, die meinen, sie müssten jede von interessierter 
Seite angefachte „Atom-Renaissance“-Debatte abbilden. Diese 
sicherheitsrelevanten Fakten sind wesentlich im Taxonomie-Kontext, denn 
es geht um Nachhaltigkeit, um das Do-No-Significant-Harm-Prinzip.
(...)"

Genauer:
Strömungswiderstände im Inneren des EPR-Reaktordruckbehälters
verursachen demnach heftige Turbulenzen. Diese wiederum versetzen
einzelne Brennelemente in starke Vibration.

Diese Vibration ist so stark, daß die Brennelemente beschädigt
werden können. Hiervon betroffen sind auch die Stahlfedern, an
denen die Brennelemente aufgehängt sind und der Gitterkorb, in
dem die Brennelemente stecken.

Diese Vibrationen aufgrund einer Fehlkonstruktion sind die
Ursache für die "inhomogene Leistungsverteilung" im Reaktor
Taishan-1, die EdF als Mitbetreiber diagnostiziert hat.

Laut Angaben des Whistleblowers wurde diese Problematik bereits
bereits 2007/2008 bei Modellversuchen im Maßstab 1:5, die in der
französischen Reaktorschmiede Creusot-Forge  stattfanden,
festgestellt.

Es ist also wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis den ChinesInnen
der EPR um die Ohren fliegt...

Hier der link zum Originaltext von CRIIRAD:
https://www.criirad.org/actualites/dossier2021/211125_Courrier_CRIIRAD_ASN_suret%C3%A9_EPR_VF.pdf

Ciao
    Klaus Schramm



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