[fessenheim-fr] Vertuschungs-Skandal AKW Obrigheim

Redaktion Umwelt RDL umwelt at rdl.de
Do Sep 24 12:48:38 CEST 2020


Hallo Leute!

Wir grad eben in 'punkt 12', dem Mittags-Magazin
bei Radio Dreyeckland, zu hören war, haben wir
einen Vertuschungs-Skandal aufgedeckt -
Text der Nachricht weiter unten.

Ciao
    Klaus Schramm


Vertuschungs-Skandal: Deckel des Reaktordruckbehälters
des AKW Obrigheim in die USA verschoben

Radio Dreyeckland liegen Informationen vor, nach denen der radioaktiv 
kontaminierte Deckel des Reaktordruckbehälters des 
baden-württembergischen AKW Obrigheim klammheimlich in die USA 
verschoben wurde. Die Öffentlichkeit geht nach wie vor davon aus, daß 
der im Jahr 2016 in Stücke zersägte und in Kisten verpackte 
Reaktordruckbehälter in einem Gebäude auf dem Areal des stillgelegten 
AKW Obrigheim lagert.

Das AKW Obrigheim wurde im Jahr 2005 erst nach einer Laufzeit von 37 
Jahren stillgelegt. Nach wie vor sind keine Informationen erhältlich, ob 
der Reaktordruckbehälter des AKW Obrigheim auf Risse und Versprödung 
untersucht werden soll. Nach offiziellen Angaben wurde der "Rückbau" der 
AKW-Ruine im Herbst 2008 begonnen. Bis Ende August 2015 wurde nach 
Angaben von EnBW der rund 135 Tonnen schwere Reaktordruckbehälter in den 
Zerlegebereich des Reaktorgebäudes transportiert.

Am 27. Juli 2016 veröffentlichte der baden-württembergische 
Strom-Konzern und AKW-Betreiber EnBW in einer Pressemitteilung, daß "die 
Zerlegung des Reaktordruckbehälters abgeschlossen" sei. Wegen der 
starken Strahlung mußte der sieben Meter hohe und  knapp vier Metern 
Durchmesser umfassende Koloss unter Wasser zersägt werden. Nach 
öffentlich zugänglichen Informationen wurde auch der Deckel des  
Reaktordruckbehälters in Stücke zersägt und dessen Teile sowie die Teile 
des Reaktordruckbehälters in Kisten verpackt.

Nun liegt uns die Information vor, daß der Deckel des  
Reaktordruckbehälters im Auftrag von EnBW zu einer "Fachfirma" in die 
USA transportiert wurde. Es handelt sich um eine Firma mit Expertise zum 
Einschmelzen kontaminierter Metalle. Weder vom Bundesumweltministerium 
noch vom baden-württembergischen Minister  Franz Untersteller, der für 
die Atomaufsicht zuständig ist, konnte bis dato eine Stellungnahme 
eingeholt werden. Uns wurde beschieden, wir müßten die Frage, wo sich 
der Deckel des Reaktordruckbehälters derzeit befindet, schriftlich 
einreichen.



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