[fessenheim-fr] AKW Fessenheim: EdF meldet angeblich Stilllegung an
Redaktion Umwelt RDL
umwelt at rdl.de
Mo Sep 30 10:29:22 CEST 2019
Hallo Leute!
Diesmal eine Nachricht aus der 'Bad. Ztg.', die
nicht nur heiße Luft ist, sondern vielleicht
Konsequenzen nach sich ziehen könnte...
Ciao
Klaus Schramm
Atomkraftwerk
Fessenheim-Betreiber bittet offiziell um Aufhebung der
Betriebsgenehmigung
Von Bärbel Nückles
Mo, 30. September 2019 um 09:28 Uhr
Elsass | 1
Der französische Energiekonzern EDF hat die Stilllegung der beiden
Reaktoren in Fessenheim für den 22.2. und den 30.6. kommenden Jahres
ankündigt – und beim Umweltministerium beantragt.
Der französische Stromkonzern EDF hat in der Sache Fessenheim einen der
letzten, lange erwarteten Schritte auf dem Weg zur Stilllegung
vollzogen. Electricité de France (EDF) hat beim französischen
Umweltministerium und der französischen Atomaufsicht (ASN) offiziell die
Abschaltung der beiden Reaktoren in Fessenheim für das kommende Jahr
angekündigt und um eine Aufhebung der Betriebsgenehmigung gebeten. Eine
entsprechende Mitteilung liegt der Badischen Zeitung vor.
Bislang hatte lediglich die französische Regierung immer wieder
versichert, an der Abschaltung des Akw Fessenheim sei nicht mehr zu
rütteln, zuletzt hatte sich die Umweltstaatssekretärin Emmanuelle Wargon
am vergangenen Donnerstag bei der vierten Sitzung des
Lenkungsausschusses über das Zukunftsprojekt Fessenheim in Colmar in
diesem Sinne geäußert. EDF gibt das Datum für die Abschaltung von Block
1 für den 22. Februar an. Wargon hatte vergangene Woche den 1. Februar
genannt. Reaktor 2 soll am 30. Juni vom Netz genommen werden.
Vereinbarung über Entschädigung unterzeichnet
Der französischen Akw-Betreiber EDF hatte sich diesen auch juristisch
unwiederbringlichen Schritt bis jetzt vorbehalten, wohl um seine
Verhandlungsposition bezüglich der Entschädigung nicht zu schwächen.
Eine entsprechende Vereinbarung sei der EDF-Mitteilung zufolge am
vergangenen Freitag unterzeichnet worden. Die Regierung sichert EDF
darin die Zahlung von rund 400 Millionen Euro über eine Dauer von vier
Jahren ab der Stilllegung zu. Damit sollen entgangene Steuern und
Einnahmen sowie Unkosten beim Rückbau abgegolten werden. Außerdem sollen
die Versetzung oder Weiterbildung der 850 Festangestellten am Standort
Fessenheim abgesichert werden.
EDF kann zudem bis 2041, je nach Entwicklung des Strompreises am Markt,
Nachforderungen stellen – auch dies soll die Regierung EDF zugesichert
haben.
Keine Abhängigkeit von Flamanville
Die Mehrheit der Anteile am ehemaligen Staatskonzern EDF hält in
Frankreich zwar nach wie vor die Regierung. Auf die Geschäftspolitik
konnte Paris nach der Entscheidung für die Abschaltung des Akw
Fessenheim 2012 anscheinend keinen Einfluss nehmen. Mit einem Gesetz vom
August 2015, das die produzierte Atomstrommenge in Frankreich mit einer
Obergrenze von etwa 63 Gigawatt deckelte, hatte noch die
Vorgängerregierung EDF zur Abschaltung des ältesten französischen AKW
gedrängt.
Bis vor wenigen Monaten hing die Abschaltung zudem indirekt von der
Inbetriebnahme eines neuen Reaktors in Nordfrankreich (Flamanville) ab.
Die französische Atomaufsicht hatte mehrfach eingefordert, dass EDF die
Abschaltung bindend erklären müsse. Dieser Schritt sei notwendig,
betonte noch im Juni der Leiter der ASN Straßburg, Pierre Bois, um die
Abschaltung gemeinsam mit dem Betreiber sicher vorbereiten zu können.
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