[fessenheim-fr] ...konkretisiert sich

Redaktion Umwelt RDL umwelt at rdl.de
Mi Jul 17 16:29:34 CEST 2019


Hallo Leute!

Auf Englisch heißt Beton ja concrete...
Und was passiert, wenn bei flüssigem Beton
die Verschalung abgenommen wird, bevor er
sich verfestigt (konkretisiert) hat?

Wie weit haben sich wohl die warmen Worte, die
wir seit über 9 Jahren vernehmen ("Das AKW
Fessenheim wird stillgelegt!") inzwischen
konkretisiert?

Frau Schäfer meint es zu wissen - s.u. in der
gestrigen PM des Regierungspräsidiums Freiburg.

Allerdings hören sich Formulierungen wie "...wird
von einer möglichen endgültigen Abschaltung (...)
ausgegangen" ziemlich flüssig an!

Ciao
    Klaus Schramm


https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/Seiten/pressemitteilung.aspx?rid=1982

Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit

16.07.2019

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: Abschalttermin 2020 für 
Atomkraftwerk Fessenheim konkretisiert sich
Politische Äußerungen und fachliche Informationen deuten darauf hin // 
Entschädigungsvereinbarung ist ausverhandelt

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat Bürgermeistern aus dem 
Markgräfler Land, der Region Freiburg, der Stadt Freiburg und Vertretern 
der Landratsämter Breisgau-Hochschwarzwald und Lörrach im 
Begleitausschuss Fessenheim über den aktuellen Stand der Stilllegung und 
über die Fortschritte im Zukunftsprozess des französischen 
Atomkraftwerks Fessenheim berichtet. Ihr Fazit: Sowohl politische 
Äußerungen französischer Politiker als auch fachliche Informationen 
deuten darauf hin, dass sich der Abschalttermin 2020 konkretisiert, 
heißt es in einer Pressemitteilung des Regierungspräsidiums Freiburg.

Das ist eine positive Nachricht, da in der CLIS-Sitzung vom 23. Mai ein 
anderer Eindruck vermittelt wurde. Damals hatte der Energiekonzern EDF 
keinen konkreten Termin genannt und sich auch nicht öffentlich zu einer 
baldigen Abschaltung bekannt. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hatte 
sich daraufhin persönlich an Präfekt Laurent Touvet gewandt und ihn 
sowie den französischen Staat um eine Bestätigung des genannten Termins 
im Lauf des Jahrs 2020 gebeten. „Wir sind sehr froh, dass unsere 
französischen Partner und auch die nationale Politik in Paris bis hin zu 
Premierminister Edouard Philippe deutlich gemacht haben, dass an der 
Abschaltung nicht mehr zu rütteln ist. Das ist ein wichtiges Signal für 
uns. Dennoch bleiben wir wachsam und werden weiter dafür kämpfen, dass 
die Termine auch wirklich eingehalten werden“, so Schäfer.

Auch weitere Anzeichen deuteten inzwischen darauf hin, dass der 
Stilllegungsprozess weitere Fortschritte gemacht habe, obwohl diese noch 
nicht öffentlich kommuniziert worden seien. So sei die 
Entschädigungsvereinbarung zwischen dem französischen Staat und der EDF, 
die Voraussetzung für den Stilllegungsantrag sein wird, nach 
Informationen des Regierungspräsidiums ausverhandelt und liege zur 
Genehmigung bei der Europäischen Kommission in Brüssel, so 
Regierungspräsidentin Schäfer. Das sei erforderlich, da diese 
Entschädigungsvereinbarung als eine Art Subvention betrachtet werden 
könne und daher unter einem Genehmigungsvorbehalt stehe.

Ministerialrat Dr. Walter Glöckle aus dem Umweltministerium hatte in 
seinem Bericht in der Sitzung des Begleitausschusses weitere fachliche 
Indizien mitgebracht, die auf eine baldige Abschaltung schließen lassen. 
Nach seinen Informationen deuten Äußerungen der französischen 
Atomaufsicht Autorité de Surêté nucléaire (ASN) darauf hin, dass beide 
Reaktoren nach dem Ende der aktuellen Betriebsperiode im kommenden Jahr 
nicht mehr die übliche jährliche Wartung vorgesehen wird und die beiden 
Reaktoren auch nicht mehr neu mit Brennstoff beladen werden sollen.

Atomreaktoren werden normalerweise einmal pro Jahr für ungefähr vier 
Wochen vom Netz genommen, um die Brennelemente auszutauschen, 
Reparaturen auszuführen und Wartungsarbeiten vorzunehmen. Für den 
Reaktor Fessenheim 1 läuft zudem, da eine Druckprüfung nicht mehr 
vorgenommen wurde, die aktuelle zehnjährige Betriebsgenehmigung im März 
2020 aus, weswegen dieses Datum stets als Abschalttermin genannt wird. 
Für den Reaktor 2 liefe diese noch bis 2022. Da der aktuelle 
Betriebszyklus bis August 2020 geht und wohl kein neuer geplant wird, 
wird von einer möglichen endgültigen Abschaltung zu diesem Zeitpunkt 
ausgegangen.





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