[fessenheim-fr] Frankreichs strahlende Sorgenkinder BNN 28.10., Neckar-Castor Leserbrief, ziviler Ungehorsam u.a.

Ilse Martin martin_ilse at yahoo.de
So Okt 29 08:38:56 CET 2017


Solar-Strom vom Balkon

-> deutschlandfunk.de/solarmodule-fuer-den-privathaushalt-strom-vom-balkon.697.de.html?dram:article_id=399287

Dt. Klimapolitik: nur noch 9 Jahre:
deutschlandfunk.de/klimapolitik-der-bundesregierung-nur-noch-neun-jahre.697.de.html?dram:article_id=398489
[alle links von deutschlandfunk.de]:
Klimaziele bestätigt,Weg ungeklärt: Welche Spielräume bieten die Energiepreise? [AUDIO]

Koalitionsverhandlungen zu Klima, Umwelt, Energie: Konflikte vorprogrammiert?  [AUDIO]

Bundesrechnungshof: Subventionen bei Diesel und Ökostrom-Umlage abschaffen [AUDIO]

Italien: Kohleausstieg zwischen 2025 und 2030 [AUDIO]

Dt. Umwelthilfe fordert Partikelfilter auch für bereits zugelassene Benzin-Direkteinspritzer  [AUDIO]

Bedeutende Städte wollen sauberer und gesünder werden [AUDIO]

Deutsche Bahn will klimaverträglicher fahren  [AUDIO]

Miami Beach kämpft gegen den Klimawandel [AUDIO]

Erneuerbare Energien auf Wachstumskurs in Argentinien [AUDIO]

Solarzellen für Puerto Rico - wie Greenpeace den Wiederaufbau fördert  [AUDIO]

Mehr als nur E-Autos - die Messe eMove in München  [AUDIO]

Städte im Südwesten stellen sich auf Klimawandel ein [AUDIO]

Passend zum Thema "ziviler Ungehorsam" fand ich einen Text des amerikanischen Historikers Howard Zink, vorgetragen von Matt Damon: "The problem is civilian obedience!" (5 min.)
-> youtube.com/watch?v=S2li9E_94MA 
----- Weitergeleitete Message ----- Gesendet: 9:11 Samstag, 28.Oktober 2017
 Betreff: Frankreichs strahlende Sorgenkinder Bnn 28.10.17
   

!!! ASN-Chef P-F Chevet: „Wir können nicht alle Reaktoren vom Netz nehmen, weil es Unregelmäßigkeiten gibt.“ !!!
Und immer noch argumentieren Pro-Franzosen mit der angeblichen Billigkeit d. A-Stroms. Sie fragen sich nicht, warum dieses "Bomben-Geschäft" die Betreiber verpleitet ...
:-O

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | FORUM | 28.10.2017 

Frankreichs strahlende Sorgenkinder

Die Atomindustrie war einst der große Stolz des Landes /
Inzwischen sind die Konzerne hoch verschuldet
In altersschwachen AKW häufen sich Pannen
„EDF droht der Bankrott“Von unserer Korrespondentin Christine LonginParis/Fessenheim. 6. Dezember 1961: Das französische Fernsehen zeigt das erste Atomkraftwerk des Landes. „Das sind die Bilder der Zukunft“, kommentiert der Sprecher die Bilder der Baustelle im zentralfranzösischen Chinon. Mehr als 50 Jahre später stehen drei Reaktoren der Anlage längst still und Chinon macht ganz andere Schlagzeilen. In der Anlage solle erstmals ein Reaktor zurückgebaut werden, entschied die Atomaufsicht ASN im September. Die Entwicklung zeigt, dass die Atomindustrie, einst der Stolz Frankreichs, zum strahlenden Sorgenkind geworden ist. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass eines seiner altersschwachen Atomkraftwerke in die Schlagzeilen gerät.Auch die ASN schlägt Alarm, denn in 29 Reaktoren rosten die Leitungen der Kühlsysteme. Im Falle eines Erdbebens können sie bersten und damit eine Katastrophe wie in Fukushima verursachen. In 20 Reaktoren, darunter im ohnehin pannenanfälligen Cattenom, sind die Schäden so stark, dass die Experten von einem Zwischenfall der Stufe zwei auf der siebenstelligen INES-Skala sprechen. „Die Situation ist schwierig und besorgniserregend“, warnte ASN-Chef Pierre-Franck Chevet zu Jahresanfang. „Wir können nicht alle Reaktoren vom Netz nehmen, weil es Unregelmäßigkeiten gibt.“ Keine sehr beruhigende Aussage für Frankreich, das mit 58 Reaktoren der größte Atomstromproduzent Europas ist. Das Land hatte den Ausbau der Atomindustrie in den 60er und 70er Jahren vorangetrieben. Doch seit Fukushima sind die einst in alle Welt exportierten Atomkraftwerke zu Ladenhütern geworden.Bestes Beispiel dafür ist der Druckwasserreaktor EPR, mit dessen Entwicklung zur Jahrhundertwende begonnen wurde. Als Aushängeschild einer neuen Generation von AKW gedacht, wirkt der EPR inzwischen wie das Leck geschlagene Flaggschiff einer untergehenden Flotte. Im finnischen Olkiluoto, wo der Bau vor zwölf Jahren begann, ist der Reaktor immer noch nicht am Netz. Immer neue Pannen verzögern den Betrieb, der für 2009 geplant war und im nächsten Jahr Wirklichkeit werden könnte. Die Kosten explodierten von 3,2 auf 8,5 Milliarden Euro. Ähnlich teuer wird der EPR in Flamanville am Ärmelkanal, der 2018 in Betrieb gehen soll. Die ASN hatte grünes Licht gegeben, obwohl in den Reaktordeckel fehlerhafter Stahl eingebaut wurde. „Es ist unverantwortlich, den Betrieb eines Atomkraftwerks bewusst mit fehlerhaften Bauteilen zu starten“, kritisiert Susanne Neubronner, Atomexpertin von Greenpeace Deutschland. „Das ist ganz klar wirtschaftlich getrieben.“Denn EDF als Betreiber pumpte immer wieder frisches Geld in den Druckwasserreaktor. 10,5 Milliarden Euro kostete das Projekt den staatlichen Stromriesen – dreimal mehr als geplant. Dazu hat das Unternehmen in den kommenden Jahren auch noch die Kosten seiner altersschwachen Meiler zu tragen: 21 von ihnen erreichen das Ende ihrer Laufzeit. 50 Milliarden Euro veranschlagt EDF für eine Modernisierung; der Rechnungshof kalkuliert eher das Doppelte.„EDF ist nicht mehr in der Lage, das nötige Geld reinzubekommen, um seine Flucht nach vorn in der Atomindustrie zu finanzieren. Dem Konzern droht der Bankrott“, warnt Cyrille Cormier von Greenpeace Frankreich. „Die einzige Lösung ist der Atomausstieg und die Investition in erneuerbare Energien.“ Vor zwei Jahren hatte sich Frankreich ein Energiewendegesetz gegeben, das den Anteil der Atomenergie am Strommix bis 2025 von derzeit rund 75 Prozent auf 50 Prozent verringern soll. Gleichzeitig soll der Anteil an Erneuerbaren bis 2030 auf 40 Prozent ansteigen. Von dem Ziel ist das Land allerdings weit entfernt: laut Umweltministerium lag der Anteil von Wind, Sonne und Co am Bruttostromverbrauch bei knapp 20 Prozent. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im vergangenen Jahr 31,7 Prozent.Mit Nicolas Hulot hat Frankreich seit Mai erstmals einen Umweltminister, der sich klar für einen Atomausstieg ausspricht. 17 Reaktoren will er abschalten, um das 50-Prozent-Ziel bis 2025 zu erreichen. Wie und wann, das sagte Hulot nicht. Auf die Frage, ob in der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron AKW stillgelegt würden, antwortete er: „Natürlich. Und wenn es nur Fessenheim ist. Der Präsident hat sich dazu verpflichtet.“ Fessenheim im Elsass ist das älteste französische Atomkraftwerk. François Hollande hatte im Wahlkampf 2012 seine Schließung bis 2017 versprochen, war dann allerdings zurückgerudert.Auch die anderen grenznahen AKW sind ein potenzielles Risiko. So wie Cattenom, wo das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg sich für eine schnelle Schließung einsetzen. Macron will sich darauf nicht festlegen: „Ich weiß, dass das ein sensibles Thema ist“, sagte der Staatschef bei einem Besuch in Luxemburg Ende August lediglich. Dass die Sicherheit in dem Meiler, der rund 30 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt ist, nicht garantiert ist, zeigte Greenpeace jüngst mit einer spektakulären Aktion. Rund ein Dutzend Mitglieder der Organisation drangen auf das Gelände vor und zündeten um 5.30 Uhr morgens ein Feuerwerk. Die Warnungen der lange belächelten Atomkraftgegner scheinen in Frankreich Wirkung zu zeigen: in einer Umfrage sprachen sich im vergangenen Jahr 47 Prozent der Befragten für die Schließung von Atomkraftwerken aus.[Foto]: Das Atomkraftwerk Fessenheim ist das älteste AKW Frankreichs, das noch in Betrieb ist. Seine Abschaltung hatten nicht nur Atomgegner, sondern auch das Land Baden-Württemberg mehrfach gefordert. 
******************************************************Leserbrief in BNN: Unnötige Risiken 

Zu „Aktivisten ketten sich an“ vom 12. Oktober: Am Morgen des 11. Oktober ketteten sich Umweltaktivisten an das Brückengeländer von Gundelsheim, bevor der Castortransport in die darunterliegende Schleuse einfahren konnte.Die Umweltschützer, die mit ihrem zivilen Ungehorsam ein Zeichen setzen und auf die unnötigen und gefährlichen Transporte von hoch radioaktivem Atommüll auf dem Neckar aufmerksam machen wollen, kritisieren das Vorgehen und die zukünftigen Pläne der EnBW und des Umweltministers, dass in Zukunft die meisten Atommülltransporte auf den Wasserstraßen stattfinden werden.Eine Regierung hat die Aufgabe, die Bevölkerung zu schützen. Genau das Gegenteil veranstaltet Umweltminister Untersteller. Er setzt die Bevölkerung unnötigen Risiken aus, die vermeidbar wären. Die Umweltaktivisten sehen ihre Aufgabe darin, die Bevölkerung über die Risiken aufzuklären, und fordern von der Politik, die gefährlichen Castortransporte sofort einzustellen, bevor ein Unglück passiert. Spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima wissen wir, dass jederzeit mehrere schreckliche Ereignisse zusammentreffen und einen Supergau verursachen können. Kein Schiff ist unsinkbar, Schiffsunglücke sind leider an der Tagesordnung. So hat zum Beispiel das bei den Castortransporten auf dem Neckar eingesetzte Schubschiff Edda vor drei Jahren gebrannt.Dass Profitinteressen der EnBW und des Landes vor dem Schutz der Bevölkerung stehen, ist nicht hinnehmbar. Die Landesregierung handelt in Bezug auf die Atommülltransporte auf dem Neckar weder im Interesse noch zum Schutze der Bevölkerung.Wolfgang Oberacker Linkenheim-Hochstetten





   



  

   
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