[fessenheim-fr] Aktivisten stoppen Castor-Transport

[Ingo FALK]

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  Aktivisten stoppen Castor-Transport

Atomkraftgegner haben den Castor-Transport auf dem Neckar vorübergehend 
gestoppt. Sie seilten sich von einer Brücke bei Bad Wimpfen ab. Das mit 
Atommüll beladene Schiff war am Morgen in Obrigheim losgefahren.

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          Bedienung des Players für Screenreader:

  * Video 'Mit Atommüll beladenes Schiff ist uMit Atommüll beladenes
    Schiff ist unterwegs

"Speziell geschulte Kräfte sind auf dem Weg, um die Demonstranten 
loszumachen", sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch. Der Transport 
mit hoch radioaktivem Atommüll steht demnach vor Bad Wimpfen - in 
einiger Entfernung zur Brücke. "Es gibt keinen Blickkontakt", sagte der 
Sprecher. Das Schiff mit Castor-Behältern hatte am Morgen in Obrigheim 
Richtung Neckarwestheim abgelegt.

Die vier Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood tragen ein 
großes Banner mit der Aufschrift "Verhindern statt verschieben" bei 
sich. "Wir bleiben, so lange es geht", sagte ein Sprecher der Gruppe, 
die gegen den Castor-Transport auf dem Neckar demonstriert. Unter der 
Brücke patrouillierten Polizeiboote, auch auf der Brücke und am Ufer 
waren Sicherheitskräfte zu sehen.


    Insgesamt sechs Schleusen

Der Castor-Transport mit Atommüll aus dem stillgelegten Kernkraftwerk 
Obrigheim hat davor die Schleuse Gundelsheim passiert. Das war die 
zweite von insgesamt sechs Schleusen, die der Transport passieren muss. 
Auffällig ist die hohe Polizeipräsenz: berittene Polizisten, Beamte auf 
Mountain-Bikes und Hubschrauberin der Luft.

Rund 50 Atomkraftgegner marschierten unterdessen in Heilbronn zur 
Theresienwiese, wo eine Kundgebung geplant ist. Sie protestieren gegen 
den Atommüll-Transport zu Wasser: Der Transport zu Wasser sei unnötig, 
gefährlich und verantwortungslos.

Jörg Michels vom Energieversorger EnBW verteidigte gegenüber dem SWR 
nochmals den Transport auf dem Wasser: "Der Schiffstransport ist sicher 
und verantwortlich durchführbar. Darüber hinaus stellt der 
Castor-Behälter selbst die eigentliche, wesentliche Sicherheitsbarriere 
dar."


    Großer Polizeieinsatz

Um Mitternacht waren die drei Castor-Behälter in Obrigheim auf das 
Transportschiff gebracht worden. Die Verladung dauerte gut drei Stunden. 
Die Aktion wurde von zahlreichen Polizisten an Land und in der Luft 
abgesichert.

Das Transportschiff wird von einem Hubschrauber und mehreren 
Polizeibooten begleitet. Gegen 9 Uhr hatte der schwimmende 
Castor-Transport die Schleuse in Neckarzimmern passiert.


Mehr Info


    Streckenverlauf auf dem Neckar


    Kurzfristige Sperrung möglich

Die Polizei wird den Bereich von Brücken und Schleusen an der 
Transportstrecke kurzfristig für den Verkehr sperren, ein allgemeiner 
Stopp des Schiffsverkehrs auf dem Neckar ist nicht vorgesehen. Falls 
dies aber nötig wäre, könnten die Neckarschleusen in dem betreffenden 
Abschnitt geschlossen werden, so der Sprecher.


    Fünf Transporte geplant

Insgesamt plant die EnBW fünf solcher Fahrten vom stillgelegten 
Atomkraftwerk in Obrigheim zum Zwischenlager in Neckarwestheim. 50 
Kilometer sind dabei zurückzulegen, gut zehn Stunden soll es dauern. Als 
kritische Punkte gelten sechs Schleusen. Darauf wird auch die Polizei 
ein besonderes Augenmerk haben.

Am Mittwochabend soll der Neckarwestheimer Gemeinderat entscheiden, ob 
er gegen die Atommüll-Transporte weiter gerichtlich vorgehen will.

-- 
ingo at falk-net.de