[fessenheim-fr] AKW Fessenheim - arglistige Taeuschung
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Di Aug 30 16:48:24 CEST 2016
Hallo Leute!
Aus gegebenem Anlaß sende ich heute nochmals einen
Artikel v. 31.07.16
AKW Fessenheim: Der x-te Akt
in der Polit-Posse um ein Wahlkampf-Versprechen
www.linkszeitung.de/akwfes160731liz.html
Ciao
Klaus Schramm
31.07.2016
AKW Fessenheim: Der x-te Akt
in der Polit-Posse um ein Wahlkampf-Versprechen
Paris (LiZ). Erneut wird die Hoffnung ventiliert, das AKW Fessenheim,
das älteste französische Atomkraftwerk, werde noch vor Ende der Amtszeit
von Präsident François Hollande stillgelegt. Die letzte von der
Regierung gesetzte Frist bis 30. Juni, die sie dem französischen
Strom-Konzern EdF für einen Antrag auf die Abschaltung des
Atomkraftwerks gesetzt hatte, wurde ignoriert…
Heute wird nun die "Nachricht" verbreitet, die französische Regierung
habe mit dem EdF-Management einen Deal über zwei "Ausgleichszahlungen"
vereinbart. Aus unbekannter Quelle wurde lanciert, zum einen wolle die
französische Regierung nun dem nominell zu 84,8 Prozent in Staatsbesitz
befindlichen Strom-Konzern und AKW-Betreiber EdF eine fixe Summe zahlen,
um die Kosten zu decken, die mit der Stilllegung verbunden sind - zum
anderen eine in der Höhe flexible Zahlung leisten, die den
"Gewinnausfall" ausgleiche.
Die beiden Reaktoren des AKW Fessenheim gingen am 7. März und am 7.
Oktober 1977 in Betrieb. Von den Konstrukteuren waren die Reaktoren nur
für eine Betriebsdauer von 20 bis 25 Jahren vorgesehen – das AKW hätte
also spätestens im Jahr 2002 stillgelegt werden müssen. Stattdessen
wurde 2003 die Betriebserlaubnis von der französischen Regierung auf 30
Jahre verlängert. Trotz der angeblich so rentablen Atomenergie hatte der
EdF in der ersten Halbjahresbilanz 2003 noch ein Defizit von 6
Milliarden Euro gedroht. Allein durch die Laufzeitverlängerung gewannen
die 58 französischen Reaktoren auf dem Papier enorm an Wert und der
Konzern konnte einen Gewinn von 728 Millionen Euro ausweisen. Aus diesem
Glücksspiel gibt es nach ökonomischen Gesetzmäßigkeiten nur zwei
Auswege: Den Bankrott oder die Erhöhung des Einsatzes (Siehe hierzu auch
unseren Artikel v. 28.07.16).
Der französische pseudo-sozialistische Präsident François Hollande hatte
zu Beginn seiner Amtszeit die Stilllegung des ältesten französischen AKW
Fessenheim und eine Reduzierung des Atomstrom-Anteils in Frankreich von
75 auf 50 Prozent angekündigt. Daß diese Versprechen niemals eingelöst
würden, war angesichts der Haltung Hollandes zur französischen
Atombewaffnung bereits vor dessen Amtsantritt im Mai 2012 klar (Siehe
unseren Artikel v. 25.04.12). In den vergangenen beiden Jahren wurde nun
in den Mainstream-Medien die Polit-Posse um das Versprechen Hollandes,
das AKW Fessenheim bis spätestens zum Ende seiner Amtszeit stillzulegen,
bis zum Exzess getrieben. Oft wechselten sich mehrmals im Monaten
Meldungen ab, die das eine Mal verkündeten, die Einhaltung des
Versprechens sei nun so gut wie sicher, und das andere Mal das
Gegenteil. Dennoch haben mehrere französische Anti-AKW-Initiativen erst
nach dem 30. Juni dieses Jahres letzte Hoffnungen auf die Einhaltung des
Versprechens hinsichtlich des AKW Fessenheim fahren lassen und den
französischen Präsidenten in einem öffentlichen Communiqué als Lügner
bezeichnet.
Offensichtlich handelt es sich bei dem nun heute aufgeführten weiteren
Akt in dieser Polit-Posse um eine arglistige Täuschung des Publikums.
Denn es wird der Eindruck erweckt, der Zeitpunkt sei nicht längst
verstrichen, zu dem eine Stilllegung des AKW Fessenheim vor dem Ende der
Amtszeit Hollandes 2017 überhaupt politisch hätte durchgesetzt werden
können - den Willen einmal vorausgesetzt. Tatsächlich aber ist bereits
gesetzlich fixiert, daß EdF das AKW Fessenheim nicht vor der
Inbetriebnahme des EPR-Reaktors am AKW-Standort Flamanville abschalten
muß (Siehe unseren Artikel v. 3.09.15). Und mittlerweile bestreitet
niemand mehr ernsthaft, daß das EPR-Projekt Flamanville frühestens 2019
fertiggestellt wird.
Und so wird uns das AKW Fessenheim vermutlich noch bis zum nächsten
Super-GAU erhalten bleiben.
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Anmerkungen
(...) <- Siehe Internet-Seite
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