[fessenheim-fr] Areva / 5 Mrd. Euro / AMF

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Fr Mai 15 23:01:10 CEST 2015


Hallo Leute!

Mit dem französischen Atom-Konzern geht es offensichtlich
beschleunigt abwärts...

Salut
    Klaus


www.linkszeitung.de/akwfrk150515liz.html

15.05.2015

Areva, ein 5-Milliarden-Loch und Ärger
mit der französischen Finanzaufsicht

Paris (LiZ). Der französische Atom-Konzern Areva ist nicht nur seit 
November 2014 de facto pleite, offenbar hat der Konzern-Vorstand auch 
die Bilanzen seit Jahren äußerst kreativ frisiert und damit die 
AktionärInnen getäuscht - und dies wohl so dreist, daß nun die 
französische Finanzaufsicht AMF einschreitet.

Im vergangenen November war durchgesickert, daß der weltweit tätige 
AKW-Projektierer und Uran-Beschaffer Areva tief in die roten Zahlen 
gerutscht war. Der französische Präsident François Hollande sah sich 
gezwungen, über zwei Milliarden Euro für die Rettung bereitzustellen 
(Siehe unseren Artikel v. 21.11.14).

Doch offenbar hatte auch die Administration Hollandes die Tragweite der 
seit Jahren geschönten Konzern-Bilanzen nicht rechtzeitig einzuschätzen 
gewußt. Erst nachdem Areva im Februar öffentlich eingestehen mußte, daß 
sich die Verluste bereits auf nahezu 5 Milliarden Euro summiert hatten, 
schrillten die Alarm-Glocken. Nach Insider-Informationen ermittelt die 
französische Finanzaufsicht Autorité des marchés financiers (AMF) nun 
wegen finanziellen Unregelmäßigkeiten in den Jahren 2013 und 2014. Die 
"Börsen-Polizei" untersucht, ob die Informationen des Areva-Vorstands an 
die AktionärInnen der Rechenschaftspflicht widersprachen und 
möglicherweise grob irreführend waren. Im Juni 2011 war die 
berühmt-berüchtigten Managerin und Areva-Gründerin Anne Lauvergeon 
zurückgetreten und bereits Ende Oktober 2014 hatte deren Nachfolger Luc 
Oursel das Handtuch geworfen - angeblich aus gesundheitlichen Gründen.

Im Raum steht der Verdacht, daß der Areva-Vorstand um den im Oktober 
2014 bestallten CEO Philippe Knoche die Börse bewußt getäuscht und die 
tatsächliche Misere des Konzerns verschleiert hat. Vieles spricht dafür, 
daß es sich bei dem von Areva zuletzt bilanzierten Umsatz in Höhe von 
9,2 Milliarden Euro weitgehend um eine Luftbuchung handelte. So wurden 
etwa Uran-Verkaufe bilanziert, die normalerweise erst in den kommenden 
Jahren anfallen. Mittlerweile mußte ein Schutz-Programm in Höhe von rund 
einer Milliarde Euro aufgelegt werden, um für die kommenden drei Jahre 
die Löhne und Gehälter der rund 46.000 Areva-MitarbeiterInnen zu 
sichern. Zudem wurde angekündigt, bis zu 6000 Stellen abzubauen. Doch 
dies ist eine recht späte Reaktion auf die nicht zu leugnende Tatsache, 
daß Areva seit 2007 keinen einzigen Auftrag mehr für ein 
AKW-Neubau-Projekt an Land ziehen konnte.


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