[fessenheim-fr] Witz der Woche: Badische Zeitung und AKW Fessenheim

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Di Mär 3 09:38:00 CET 2015


Hallo Leute!

Am Sonntag hatte ich noch in einem Artikel geschrieben:
"Bis heute fehlen die für eine Stilllegung des AKW
Fessenheim nötigen gesetzlichen Grundlagen..."
Promt reagiert Paris und heute steht in der 'Badischen
Zeitung', daß Ségolène Royal das entsprechende Gesetz
bis Mitte des Jahres "verabschieden" will!

Das war jetzt ein Witz! (Das muß heutzutage wohl dazugesagt
werden, da manche hier im Dreyeckland meinen, wir hätten
irgendeinen Einfluß auf PolitikerInnen in Paris.)

Leider ist diese Nachricht (s.u.) auch exakt das Gegenteil
dessen, was Gustav Rosa (siehe sein Kommentar darunter) meint,
herauslesen zu können. Wie zu befürchten war, wird dieses
Gesetz die Ausrede dafür liefern, daß das AKW Fessenheim
NICHT vor der Inbetriebnahme des EPR in Flamanville
stillgelegt werden könne! Und: Mit der Inbetriebnahme des EPR
ist nicht vor 2018 zu rechnen. Außerdem: 2017 heißt der
französische Präsident vermutlich nicht mehr Hollande -
und dessen NachfolgerIn wird's sicher nicht mal nötig
finden, die Anti-AKW-Bewegung mit irgendwelchen (unehrlichen)
Versprechen einzulullen.

Ciao
    Klaus Schramm


2.03.15
Elsass
Pannen-Akw Fessenheim soll wie geplant 2017 vom Netz

29 Vorfälle allein im Jahr 2014: Die Diskussion um das Akw Fessenheim 
reißen nicht ab. Jetzt versicherte Frankreichs Umweltministerin Royal, 
an der bisherigen Zielsetzung festzuhalten.

     Das Akw Fessenheim soll 2017 vom Netz gehen. Foto: dpa

Derzeit stehen die beiden Blöcke des Atomkraftwerks Fessenheim still – 
und geht es nach dem Willen des französischen Präsidenten François 
Hollande, wird dies ab 2017 dauerhaft der Fall sein.

In einem Antwortschreiben an ihre deutsche Kollegin Barbara Hendricks 
hat die französische Umweltministerin Ségolène Royal bestätigt, dass 
sich Hollande weiter in der Pflicht sehe, Fessenheim abzuschalten. Das 
dafür nötige Gesetz soll im ersten Halbjahr verabschiedet werden.
Dieses Gesetz, so Royal weiter, werde festlegen, dass die 
Atomkraftkapazitäten Frankreichs auf dem heutigen Stand begrenzt werden.

Reaktor aus Sicherheitsgründen heruntergefahren

Mit dem Akw in Flamanville an der normannischen Kanalküste komme bis 
2017 eine Anlage mit der Leistung Fessenheims hinzu. Es sei aber Aufgabe 
des Betreibers Electricité de France (EdF), festzulegen, welche zwei 
Reaktoren für Flamanville vom Netz genommen werden. Bis heute sei aber 
nichts anderes als die Schließung Fessenheims ins Auge gefasst.

Die derzeitige Abschaltung des Akw ist im Fall von Block 2 wegen des 
Austauschs von Brennstäben geplant, für den Block 1 aber Folge eines 
Lecks im Sekundärkreislauf, also im nichtnuklearen Bereich. Obwohl keine 
akute Gefahr bestanden habe, entschloss sich die Akw-Leitung aus 
Sicherheitsgründen zum Herunterfahren des Reaktors. Die EdF erklärte, 
der Vorfall sei der Atomaufsicht und den Behörden gemeldet worden. Eine 
Einstufung in die internationale Meldeskala für Störfälle in 
Kernkraftwerken liegt noch nicht vor.

Nach 29 Vorfällen 2014 fordert André Hatz vom Verein "Stop Fessenheim" 
die französische Regierung auf, ihr Versprechen einzulösen, das 
anfällige Akw spätestens Anfang 2017 abzuschalten.

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Forum-Beitrag:

Gustav Rosa

     02. März 2015 - 23:05 Uhr

     Manchmal gehen die wichtigen Meldungen in der Masse der Ereignisse 
unter. Notabschaltung und normale Wartungsarbeiten sind eigentlich keine 
großen Neuigkeiten, weil in der Zwischenzeit schon fast Normalzustand.

     Dass Paris an der endgültigen Stilllegung der beiden Reaktoren im 
AKW Fessenheim festhält, ist eigentlich die Nachricht der Stunde. Auch 
wenn viele es noch nicht glauben wollen: Die Tage des AKWs Fessenheim 
sind gezählt. Das sollte eigentlich eine Schlagzeile wert sein!

     Und jetzt Konzentration auf die Zeit danach, auf Fessenheim und 
unsere ganze Region "sans nucléaire"... Vielleicht auch schon vor 2017?!




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