[fessenheim-fr] Fukushima: Extreme Radioaktivität - 25 Sievert/Stunde
klausjschramm at t-online.de
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Di Dez 10 18:33:43 CET 2013
www.linkszeitung.de/akwjap131210liz.html
10.12.2013
Fukushima
Extreme Radioaktivität
25 Sievert/Stunde
Tokio (LiZ). Laut Informationen des Betreiber-Konzerns TEPCO wurde
bei der Atom-Ruine von Fukushima Daiichi eine Strahlung von 25
Sievert/Stunde gemessen. Demnach stirbt ein Mensch, der sich in
diesem Bereich aufhält, innerhalb von 20 Minuten den Strahlentod.
Wie der Japanische Rundfunk NHK berichtete, wurde der extreme
Strahlungswert an einem Verbindungsstück gemessen, das ursprünglich
das Reaktor-Gebäude mit einem 120 Meter langen Lüftungsrohr verband.
Durch dieses Lüftungsrohr sei in den Tagen nach dem 11. März 2011
radioaktiver Dampf abgelassen worden, um so einen Druckausgleich im
Reaktor zu erreichen. Laut NHK wurde dieser Strahlungswert von 25
Sievert/Stunde bereits bei einer Untersuchung am 21. und 22. November
gemessen, aber erst jetzt veröffentlicht. Es handelt sich um die
höchsten Strahlungswerte, die je an einem Atomkraftwerk gemessen
wurden.
Nach Angaben von TEPCO wurden aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen für die
Strahlungsmessung ferngesteuerte Roboter eingesetzt. Außerdem hieß
es, es sei nicht auszuschließen, daß sich noch radioaktive Substanzen
in dem Lüftungsrohr befinden.
Die veröffentlichten Informationen lassen Rückschlüsse über das
Risiko der am 18. November begonnenen Bergung der 1.533 Brennelemente
aus dem Lagerbecken von Reaktorblock 4 zu (Siehe unseren Artikel v.
18.11.13). Möglicherweise muß dieses Unterfangen nun abgebrochen
werden. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten stellten
internationale ExpertInnen in Frage, ob TEPCO den Anforderungen
gewachsen ist. Der Konzern hatte sich bereits mehrfach als
inkompetent und äußerst unzuverlässig erwiesen. TEPCO hatte
Sicherheitsbescheinigungen gefälscht und in den vergangenen Monaten
mehrfach die Öffentlichkeit über Vorgänge auf dem Kraftwerksgelände
getäuscht. Dennoch legte die japanische Regierung die Bergung der
Brennelemente in die Hände von TEPCO.
Bei einem Mißglücken der äußerst gefährlichen Bergung kann es zu
einem Zirkoniumbrand und schlimmstenfalls zu einer Explosion und beim
Unterschreiten eines gewissen Mindestabstandes der enthaltenen Uran-
Tabletten zu einer weiteren Kernschmelze kommen. Die dabei nicht
auszuschließende radioaktive Verseuchung großer Teile Japans könnte
den Super-GAU vom 11. März 2011 bei weitem übertreffen.
In Teilen der Mainstream-Medien heißt es fälschlich, die
Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) habe kürzlich "erlaubt",
daß mehr radioaktive belastetes Wasser in den Pazifik geleitet werden
dürfe. Die IAEA ist - entgegen der nicht seltenen Falschdarstellung -
keine "Behörde", sondern lediglich eine wissenschaftlich-technische
Organisation, die innerhalb des Systems der UN einen besonderen
Status innehat. Die IAEA ist keine UN-Sonderorganisation, sondern mit
der UNO durch ein separates Abkommen verbunden. Sie wirkt weltweit
zudem als Lobby-Organisation der Atom-Industrie. Über die Menge der
Einleitung von radioaktiv belastetem Wasser aus den Reaktor-Ruinen
von Fukushima Daiichi entscheidet rechtlich allein die japanische
Regierung. Die (Falsch-)Meldung nährt jedoch die Vermutung, daß der
Zufluß an radioaktiv belastetem Wasser in den Pazifik keineswegs
abnimmt, sondern zunimmt.
LINKSZEITUNG
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Gefährliche Bergung der Brennelemente beginnt
TEPCO als inkompetent kritisiert (18.11.13)
Radioaktivität unter Fukushima
um das 6.500-fache gestiegen (19.10.13)
40.000 demonstrieren in Tokio
gegen Neustart der Atomenergie (15.10.13)
Super-GAU von Fukushima
Radioaktive Belastung des Meeres steigt (10.10.13)
Hilflos in Fukushima
Japanische Regierung bittet Ausland um Beistand
(6.10.13)
Japan: Kein AKW in Betrieb
Es geht auch ohne Atomkraft (15.09.13)
Unterirdischer Abfluß aus Fukushima
größer als bislang zugegeben (1.09.13)
Super-GAU von Fukushima
Immer mehr Kinder mit Krebserkrankungen
TEPCO will Hilfe von IAEA (22.08.13)
AKW-Ruine Fukushima
Immer mehr radioaktives Grundwasser fließt ins Meer
(8.08.13)
Super-GAU von Fukushima
Dramatischer Anstieg der Radioaktivität im Grundwasser
(10.07.13)
Fukushima: Strontium im Grundwasser
(19.06.13)
Gerichtsurteil in Japan:
Kinder müssen in verstrahlter Region bleiben (24.04.13)
AKW-Ruine Fukushima
Notkühlung ausgefallen (19.03.13)
Fukushima mahnt
IPPNW-Report über Folgen des Super-GAU (6.03.13)
Zwei Jahre nach Fukushima
Fünf Groß-Demos in Deutschland (4.03.13)
Fisch im Küstengebiet vor Fukushima
auch nach 18 Monaten stark radioaktiv belastet (26.10.12)
Fukushima
"Falsches Gefühl der Sicherheit" (23.10.12)
General Electric: Atomenergie zu teuer
Das Ende des Atomenergie-Zeitalters (30.07.12)
Erneut 200.000 beim Anti-Atom-Protest
Diskussion um Strategie in Japan (29.07.12)
200.000 demonstrieren in Tokio
gegen Atomenergie (16.07.12)
Erneut 160.000 bei Demo in Tokio
Polizei-Absperrungen vergeblich (14.07.12)
160.000 in Tokio: "Saikado Hantai"
Protest gegen Neustart der Atomenergie (7.07.12)
Fukushima: 36 % der Kinder
haben veränderte Schilddrüsen (5.07.12)
200.000 in Tokio gegen Atomenergie
AKW Oi wird hochgefahren (30.06.12)
45.000 auf Demo in Tokio
"Nein zum Neustart der Atomenergie!" (23.06.12)
11.000 protestieren in Tokio
gegen Neustart der Atomenergie (16.06.12)
Atomkraftwerke in Japan
Alle Reaktoren abgeschaltet (5.05.12)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
"Kaltabschaltung" obsolet - Temperatur steigt (13.02.12)
Japan: Nur noch 3
von 54 Atom-Reaktoren am Netz
Internationale Anti-Atom-Konferenz in Yokohama
(30.01.12)
AKW Fukushima Daiichi jetzt sicher?
Groteske Informationspolitik in Japan (16.12.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Kernschmelze gravierender als zugegeben (2.12.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Hinweise auf fortdauernde Kernspaltung (2.11.11)
Hohe Radioaktivität in Tokio
Behörden leugnen Zusammenhang mit Fukushima
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Wie viele Menschen sind bisher betroffen? (7.09.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Regierung verteilt Radioaktivität über Japan (27.08.11)
Steigende Strahlungswerte
in Atom-Ruine Fukushima (2.08.11)
Stark erhöhte Radioaktivität
in Fukushima (4.06.11)
Fukushima: Der permanente Super-GAU
TEPCO bestätigt Kernschmelze in 3 Reaktoren (24.05.11)
Explosionsgefahr in Fukushima
Situation weitaus schlimmer als bislang dargestellt
(12.05.11)
Aktuelle Hintergrund-Informationen
zur Reaktor-Katastrophe von Fukushima
US-ExpertInnen befürchten negative Entwicklung
in den kommenden Monaten
Fotos von cryptome.org (6.04.11)
Japanischer AKW-Experte:
Reaktor I vermutlich schon am 11. März leck (29.03.11)
Fragen zur Situation in Japan,
zur Atomenergie und zu Deutschland (25.03.11)
Gesellschaft für Strahlenschutz:
Super-GAU ist längst Realität (23.03.11)
Die Situation in den havarierten japanischen AKW
Stand: Sonntag 16 Uhr (13.03.11)
Notkühlfall in japanischem AKW
Situation in Reaktor Fukushima Daiichi I spitzt sich zu
(11.03.11)
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