[fessenheim-fr] Artikel zu Atommuell-Problem
klausjschramm at t-online.de
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Do Okt 31 16:51:34 CET 2013
Hallo Leute!
Hier mal eine ganz überraschende Ausnahme - ein
recht neutraler Artikel zum Atommüll-Problem vom
Schweizer Sender SRF.
Ciao
Klaus Schramm
Total verstrahlt - Wohin mit dem Atommüll?
http://www.srf.ch/news/international/total-verstrahlt-wohin-mit-dem-
atommuell
Mittwoch, 30. Oktober 2013, 14:25 Uhr
440 Kernkraftwerke weltweit produzieren Atommüll. Bislang hiess die
Lösung Zwischenlager. Endlager werden nun konzipiert. Über die
Sicherheit der Endlagerung aber streiten die Experten. Sicher ist,
der strahlende Schrott wandert unter die Erde.
350'000 Tonnen hochradiokativen Abfalls gibt es auf der Erde, glaubt
die Internationale Atomenergiebehörde IAEA. Ganz genau weiss das die
Behörde auch nicht. Abgesehen von der unklaren Menge, sorgt die
offene Lagerungssituation der strahlenden Schrotts für Debatten
zwischen Gegnern und Befürwortern der Atomenergie.
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Atomabfall" abspielen.
Kein Endlager für den Atomabfall
2:08 min, aus Tagesschau vom 30.10.2013
Bislang werden die hochradiokativen Abfallprodukte in oberirdischen
Zwischenlagern gehortet - eine periodisch befristete Lösung. In
«simplen Lagerhallen», wie Stefan Füglister, Atom-Experte von
Greenpeace, sagt. «Das ist natürlich keine Option für die Zukunft,
denn Gebäude sind vergänglich», fügt er hinzu.
Gesucht wird deshalb die langfristige Lösung: ein Endlager.
Eigenschaften: hundertprozentige Sicherheit - für immer oder
wenigstens die nächsten zehntausend Jahre. Frühere Ideen wie eine
Entsorgung im All oder in der Arktis sind inzwischen verworfen. Den
Müll im Meer versenken - seit 1993 verboten. Die Lösung liege nun in
der Tiefe der Erde, glauben die Experten. Unterirdische Salz-, Ton-
und Granitschichten sollen geeignet sein, grösstmöglichen Schutz zu
gewährleisten.
Trotz dieses Wissens, ein Endlager ist noch nicht gebaut. Horst-
Michael Prasser vom Institut für Energietechnik der ETH Zürich glaubt
den Grund zu kennen: Die Sorge vor der Unbewohnbarkeit ganzer
Landstriche, wenn etwas schief gehe, habe zur Ablehnung vieler
Standorte geführt. Eine solche Verstrahlung hält der Wissenschaftler
aber für unrealistisch, «wenn es ordentlich gemacht wird». Nachteile
beim Wirtsgestein könnten durch beständigere Materialien für die
Abfallkanister kompensiert werden.
Ausserdem würde die Strahlung im Laufe der Jahre merklich
zurückgehen, so Prasser. Die Öffentlichkeit ginge aber gemeinhin
davon aus, dass der radioaktive Müll in hunderttausend Jahren noch
mit der gleichen Intensität strahle wie am ersten Tag.
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Radioaktiver Müll
Es gibt drei Atommüll-Kategorien: schwach-, mittel- und
hochradioaktiv. Bei der Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung
wird er verursacht durch:
Gewinnung und Verarbeitung von Uran
Betrieb von Atomkraftwerken
Wiederaufarbeitung
Stilllegung von Atomanlagen
Umgang mit radioaktiven Abfällen
Weltweit gibt es laut IAEA 434 Kernkraftwerke in 30 Ländern.
Der Greenpeace-Experte bewertet die Lage gegenteilig. «Möglichkeiten
zu finden, die eine nachhaltige und sichere Lagerung der Stoffe
garantiert» hält Füglister für ein «Ding der Unmöglichkeit». Er könne
zwar die technischen Dinge nachvollziehen, was Gestein und
Behälterdichtigkeit angeht, hält aber die Vorhersage
gesellschaftlicher Entwicklungen anhand von Planungsskizzen für viel
schwieriger. Und welche Lösung schlägt der Greenpeace-Experte vor?
Keine. «Ich kenne die Lösung nicht», bekennt Füglister.
Schweizer Endlager ab 2035
Erste Länder haben nun begonnen, Endlager zu bauen. Finnland und
Schweden präferieren die Granitlösung. Zwischen 2022 und 2025 dürfte
dort die global erste Endlagerung starten.
Die Schweiz setzt auf Tonschichten. Laut der Nationalen
Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) eignet
sich im Besonderen der Opalinuston für eine Endlagerung radioaktiver
Abfälle. In 400 bis 500 Metern Tiefe hat die Nagra in der
Nordostschweiz sechs Standorte ausgemacht, die für eine Endlagerung
in Frage kommen. Zur Zeit laufen die seismischen Messungen der Nagra
in den Regionen.
«Am Ende werden es ein oder zwei Lager sein», sagt die Sprecherin der
Nagra,
Jutta Lang, gegenüber «SRF News Online». «Nach optimistischen
Schätzungen wird im Jahr 2035 das Lager für schwach- und
mittelradiokaktiven Atommüll in Betrieb genommen. Das für
hochradioaktiven Atommüll im Jahr 2050», ergänzt sie.
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