[fessenheim-fr] Schwarze Kassen bei der "grünen" EnBW?
klausjschramm at t-online.de
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Mo Okt 28 23:57:01 CET 2013
Hallo Leute!
Hier ein Artikel, in dem einige dunkle Machenschaften
zur Sprache kommen...
Ciao
Klaus Schramm
http://www.linkszeitung.de/energ4131028liz.html
28.10.2013
Schwarze Kassen bei der "grünen" EnBW?
Baden-württembergische Staatsanwaltschaft ermittelt
Stuttgart (LiZ). In der "Rußland-Affaire" des baden-württembergischen
Strom-Konzerns EnBW weisen Spuren in die Schweiz. Nach "schwarzem"
parteipolitischem Beispiel hat der Konzern vermutlich über Jahre
hinweg schwarze Kassen in Tresoren des verschwiegenen Alpen-Staates
angelegt. Dem gehen derzeit SteuerfahnderInnen nach.
EnBW ist neben RWE, E.on und Vattenfall einer der "Großen Vier", die
als Oligopol die Strompreise in Deutschland bestimmen und die Energie-
Wende nach Kräften sabotieren und bremsen. Schon wenige Tage nach der
Landtagswahl im März 2011 hatte sich die neue "grün-rote"
Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit dem
Atomstrom-Konzern arrangiert und hinter verschlossenen Türen darauf
geeinigt, die frühere Bundesvorsitzende der Pseudo-Grünen, Gunda
Röstel, mit einem Aufsichtsratsposten zu versorgen (Siehe unseren
Artikel v. 19.04.11).
Doch zumindest einige baden-württembergische StaatsanwältInnen und
SteuerfahnderInnen scheinen nicht käuflich zu sein und verfolgten
offenbar Spuren, die darauf hinweisen, daß zu den Praktiken des
Atomstrom-Konzerns EnBW in der "Rußland-Affaire" auch das Anlegen
schwarzer Kassen in der Schweiz gehörte. SteuerfahnderInnen gehen
Indizien nach, daß Gelder illegal umgeleitet wurden, um russische
Verantwortliche zu schmieren und sie so für Gas- und Uran-Geschäfte
gewogen zu stimmen. Diese Geschäfte, bei denen es unter anderem
anscheinend darum ging, Uran aus russischen Atomwaffen-Beständen in
Brennstäben deutscher Atomkraftwerke einzusetzen, sollen laut Quellen
in einer baden-württembergischen Staatsanwaltschaft mit Hilfe von
Scheinverträgen getarnt worden sein.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt seit 2012 wegen Untreue und
Steuerhinterziehung gegen sechs frühere und einen noch amtierenden
EnBW-Manager. Und die Steuerfahndung Karlsruhe geht Indizien nach,
die darauf hindeuten, daß die EnBW mit Hilfe des russischen
Lobbyisten Andrej Bykow gezielt Geld in die Schweiz geschafft hat, um
dort schwarze Kassen anzulegen.
Andrej Bykow hat mit dem südwest-deutschen Atomstrom-Konzern viele
Jahre zusammengearbeitet und dabei unter anderem russisches Militär-
Uran für deutsche Atomkraftwerke vermittelt. EnBW soll auch versucht
haben, über Bykow ins Geschäft mit Gas aus Sibirien kommen. Dabei
flossen laut Insider-Angaben von der EnBW rund 280 Millionen Euro an
Bykow und seine Schweizer Firmen. Die Staatsanwaltschaft nimmt
offenbar an, daß ein Teil dieser Gelder eingesetzt wurde, um
russische Verantwortliche zu schmieren.
Als Schaltstelle in der "Rußland-Affaire" fungierte laut Insider-
Angaben die Stiftung 'Heiliger Sankt Nikolaus der Wundertäter', die
Bykow mit einem Geschäftspartner gegründet hat und bei der zeitweise
EnBW-Manager mit im Vorstand saßen. Bykow behauptete, die Hälfte
seiner EnBW-Honorare sei zu "karitativen Zwecken" in diese Stiftung
geflossen, um der EnBW das "für die Anbahnung einer
Investitionsmöglichkeit auf dem russischen Erdgasmarkt erforderliche
politische Gewicht" zu verschaffen. Zu den Begünstigten zählten
demnach neben Klöstern und Kirchen auch Generäle der russischen
Luftwaffe, der Marine und anderer Truppenteile. Der Verdacht liegt
nahe, daß eine Bestechung russischer Militärs nicht zuletzt der
Beschaffung von Waffen-Uran diente.
Die Staatsanwaltschaft kann dieser im Kern politischen Affaire
nachgehen, weil dem Staat bei dem Rußland-Deal vermutlich rund 60
Millionen Euro an Steuern entgingen. Da in Deutschland die
Staatsanwaltschaft jedoch politisch weisungsgebunden ist, muß auch
damit gerechnet werden, daß sie noch vor der vollständigen Aufklärung
der Affaire von der "grün-roten" Landesregierung gestoppt wird.
Offenbar um ein staatliches Verfolgungsinteresse erlahmen zu lassen,
hat EnBW mittlerweile die Finanzbehörden gebeten, Steuerbescheide für
die Jahre 2000 bis 2007 nachträglich abzuändern, um 60 Millionen Euro
an Steuern freiwillig nachzuentrichten.
Während das Verhältnis zwischen der "grünen-roten" Landesregierung
und EnBW anscheinend nach wie vor bestens ist, gerät
Ministerpräsident Kretschmann wegen dreier Atomkraftwerke und der
weiterhin gebremsten Energie-Wende zunehmend unter Druck. Selbst im
verschlafenen "Ländle" spricht sich nach über zweieinhalb Jahren
herum, daß weder eine Stilllegung des AKW Fessenheim noch der beiden
Meiler in Neckarwestheim und Philippsburg in Sicht ist, noch der
Ausbau der erneuerbaren Energien schneller vorankommt als unter den
"schwarzen" Vorgängern Kretschmanns. Im Jahr 2011 wurden in Baden-
Württemberg weniger Windkraftanlagen errichtet als unter Kretschmanns
"schwarzem" Vorgänger Stefan Mappus im Jahr 2010 - nämlich 6. Im
gesamten Jahr 2012 waren es 9 und im ersten Halbjahr 2013 waren es 0
(in Worten: Null).
Reichlich undurchsichtig ist die Verquickung des baden-
württembergischen Strom-Konzerns EnBW mit dem ältesten französischen
AKW Fessenheim, das sich nur 24 Kilometer von Freiburg entfernt
direkt an der deutsch-französischen Grenze befindet. Bei einem Super-
GAU und den meist vorherrschenden Windverhältnissen kann dieser
Meiler eine Todesschneise selbst über die Landeshauptstadt Stuttgart
hinaus quer durch das "Ländle" schlagen. EnBW ist seit Jahrzehnten
mit dem französischen Atomstrom-Konzern EdF verbandelt, der das AKW
Fessenheim betreibt. EnBW profitiert zu 17,5 Prozent vom Betrieb des
AKW Fessenheim - und dies ist besonders pikant, da EnBW über Anteile
eines Zweckverbandes von baden-württembergischen
Gebietskörperschaften und Kommunen (46,55 Prozent) und einer
Beteiligungsgesellschaft, die dem Land Baden-Württemberg gehört
(46,75 Prozent) weit überwiegend in öffentlichem Besitz ist.
Im Jahr 1972 übernahm das EnBW-Vorgängerunternehmen Badenwerk 17,5
Prozent der Baukosten des AKW Fessenheim. In gleicher Höhe ist die
EnBW Kraftwerksgesellschaft seither "an den fixen und variablen
Kosten beteiligt". Im Gegenzug erhielt EnBW 17,5 Prozent am
produzierten Strom - jedenfalls bis Ende 2009. Dann tauschte EnBW
dieses Kontingent angeblich aus technischen Gründen mit dem E.on-
Konzern. Seither erhält EnBW die gleiche Strommenge aus deutschen
E.on-Kraftwerken und profitiert durch diese Lieferung weiterhin am
AKW Fessenheim. EnBW ist durch diese Konstruktion aber nicht
Miteigentümer am AKW Fessenheim.
In einem Interview mit der 'Badischen Zeitung' mußte sich der pseudo-
grüne "Umwelt"-Minister Franz Untersteller Fragen zur Energie-Wende
in Baden-Württemberg und zur Atomenergie stellen. Im Hinblick auf die
mehr als dürftigen Zahlen bei der Windenergie verlegte sich
Untersteller darauf, das Prinzip Hoffnung zu beschwören. Und mit
Fragen zu den Atom-Reaktoren in Neckarwestheim und Philippsburg wurde
Untersteller von dem südbadischen Monopolblatt verschont. Aber auf
die Frage, ob das Land Baden-Württemberg wegen des 17,5-Prozent-
Vertrages mit einer finanziellen Beteiligung an der sogenannten
Nachrüstungen des AKW Fessenheim für 50 Millionen Euro und an noch
viel teureren "Rückbau-Kosten" rechnen muß, blieb Untersteller eine
Antwort schuldig: "Das ist alles noch offen. Erst 2014 werden wir
Klarheit haben."
Auch die EnBW will zu dieser Frage - wie kaum anders zu erwarten -
keine Zahlen nennen. Auf eine Medien-Anfrage, die sich auf das
Landesumweltinformationsgesetz stützte, verweigerte EnBW jegliche
Auskunft. Der "grüne" Strom-Konzern merkte frech an, es fehle an
Umweltrelevanz: "Die Tatsache, daß der Betrieb des Kernkraftwerks
Fessenheim von der französischen Aufsichtsbehörde unverändert
genehmigt ist, zeigt uns, dass die von Ihnen vermuteten
Sicherheitsprobleme nicht existieren."
LINKSZEITUNG
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
40.000 demonstrieren in Tokio
gegen Neustart der Atomenergie (15.10.13)
EU-Kommissar Oettinger manipuliert
Subventionsbericht zu erneuerbaren Energien (14.10.13)
Super-GAU von Fukushima
Radioaktive Belastung des Meeres steigt (10.10.13)
Hilflos in Fukushima
Japanische Regierung bittet Ausland um Beistand
(6.10.13)
Japan: Kein AKW in Betrieb
Es geht auch ohne Atomkraft (15.09.13)
Unterirdischer Abfluß aus Fukushima
größer als bislang zugegeben (1.09.13)
Super-GAU von Fukushima
Immer mehr Kinder mit Krebserkrankungen
TEPCO will Hilfe von IAEA (22.08.13)
AKW-Ruine Fukushima
Immer mehr radioaktives Grundwasser fließt ins Meer (8.08.13)
Super-GAU von Fukushima
Dramatischer Anstieg der Radioaktivität im Grundwasser
(10.07.13)
Fukushima: Strontium im Grundwasser
(19.06.13)
Gerichtsurteil in Japan:
Kinder müssen in verstrahlter Region bleiben (24.04.13)
AKW-Ruine Fukushima
Notkühlung ausgefallen (19.03.13)
Fukushima mahnt
IPPNW-Report über Folgen des Super-GAU (6.03.13)
Zwei Jahre nach Fukushima
Fünf Groß-Demos in Deutschland (4.03.13)
Fisch im Küstengebiet vor Fukushima
auch nach 18 Monaten stark radioaktiv belastet (26.10.12)
Fukushima
"Falsches Gefühl der Sicherheit" (23.10.12)
General Electric: Atomenergie zu teuer
Das Ende des Atomenergie-Zeitalters (30.07.12)
Erneut 200.000 beim Anti-Atom-Protest
Diskussion um Strategie in Japan (29.07.12)
200.000 demonstrieren in Tokio
gegen Atomenergie (16.07.12)
Erneut 160.000 bei Demo in Tokio
Polizei-Absperrungen vergeblich (14.07.12)
160.000 in Tokio: "Saikado Hantai"
Protest gegen Neustart der Atomenergie (7.07.12)
Fukushima: 36 % der Kinder
haben veränderte Schilddrüsen (5.07.12)
200.000 in Tokio gegen Atomenergie
AKW Oi wird hochgefahren (30.06.12)
45.000 auf Demo in Tokio
"Nein zum Neustart der Atomenergie!" (23.06.12)
11.000 protestieren in Tokio
gegen Neustart der Atomenergie (16.06.12)
Atomkraftwerke in Japan
Alle Reaktoren abgeschaltet (5.05.12)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
"Kaltabschaltung" obsolet - Temperatur steigt (13.02.12)
Japan: Nur noch 3
von 54 Atom-Reaktoren am Netz
Internationale Anti-Atom-Konferenz in Yokohama (30.01.12)
AKW Fukushima Daiichi jetzt sicher?
Groteske Informationspolitik in Japan (16.12.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Kernschmelze gravierender als zugegeben (2.12.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Hinweise auf fortdauernde Kernspaltung (2.11.11)
Hohe Radioaktivität in Tokio
Behörden leugnen Zusammenhang mit Fukushima (13.10.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Wie viele Menschen sind bisher betroffen? (7.09.11)
Der permanente Super-GAU von Fukushima
Regierung verteilt Radioaktivität über Japan (27.08.11)
Steigende Strahlungswerte
in Atom-Ruine Fukushima (2.08.11)
Stark erhöhte Radioaktivität
in Fukushima (4.06.11)
Fukushima: Der permanente Super-GAU
TEPCO bestätigt Kernschmelze in 3 Reaktoren (24.05.11)
Explosionsgefahr in Fukushima
Situation weitaus schlimmer als bislang dargestellt (12.05.11)
Aktuelle Hintergrund-Informationen
zur Reaktor-Katastrophe von Fukushima
US-ExpertInnen befürchten negative Entwicklung
in den kommenden Monaten
Fotos von cryptome.org (6.04.11)
Japanischer AKW-Experte:
Reaktor I vermutlich schon am 11. März leck (29.03.11)
Fragen zur Situation in Japan,
zur Atomenergie und zu Deutschland (25.03.11)
Gesellschaft für Strahlenschutz:
Super-GAU ist längst Realität (23.03.11)
Die Situation in den havarierten japanischen AKW
Stand: Sonntag 16 Uhr (13.03.11)
Notkühlfall in japanischem AKW
Situation in Reaktor Fukushima Daiichi I spitzt sich zu
(11.03.11)
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