[fessenheim-fr] Protokoll der AAKoo v. 10.09.13
klausjschramm at t-online.de
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Mi Sep 18 12:47:41 CEST 2013
Hallo Leute!
Hier das Protokoll der AAKoo v. 10.09.13 -
Danke an Ingo Falk.
Es wäre schön, wenn noch jemand das Protokoll ins
Französische übersetzen könnte...
Das nächste Treffen der AAKoo findet am 26.11. statt.
Ciao
Klaus Schramm
Protokoll des Treffens der
Anti-AKW-Koordination Elsaß - Baden - Basel (AAKoo)
am 10. September 2013 im Elsässer Hof, Breisach
Bei 31 Anwesenden waren folgende Gruppen vertreten:
(1) Aktionsbündnis Fessenheim Stilllegen. JETZT! (Müllheim)
(2) Stop Fessenheim (Colmar)
(3) Commission Réaction en Chaîne Humaine - RECH (Ardèche)
(4) Die Montagsmahnwacher (Breisach)
(5) BUND Ortsgruppe Freiburg
(6) Comité pour la Sauvegarde de Fessenheim et de la plaine du Rhin -
CSFR (Freconrupt)
(7) Réseau Sortir du Nucléaire (Alsace)
(8) Die Grünen / Europäische Freie Allianz im Europaparlament
(Strasbourg)
(9) ECOtrinova e.V. (Gundelfingen/Freiburg)
(10) BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein (Freiburg)
(11) Nie wieder AKW - NWA (Basel)
(12) Bürgerinitiative Umweltschutz Staufen
(13) Arbeitskreis Wasser beim Bundesverband Bürgerinitiativen
Umweltschutz (Freiburg)
(14) Anti-Atom-Gruppe Freiburg
(15) TRAS
(16) Greenpeace Strasbourg
(17) Sterntreffen Benken
(18) Verschiedene Einzelpersonen ohne erklärte oder dem
Protokollanten bekannte Gruppenzugehörigkeit
Technische Hinweise:
a) Klaus Schramm (Moderator) zu Wesen und Bedeutung des
Koordinationstreffens:
Die Anti-AKW-Koordination Elsaß - Baden - Basel ist kein
Entscheidungsgremium, sondern ein Koordinationsgremium.
Es werden keine Entscheidungen getroffen, sondern im Wesentlichen nur
Ideen, Standpunkte und Termine ausgetauscht und ggf. aufeinander
abgestimmt.
Die Anzahl der Vertreter_innen der einzelnen Gruppen beim
Koordinationstreffen hat somit keine Relevanz für zu treffende
Entscheidungen der Anti-AKW-Bewegung in der Region.
Ein Entscheidungstreffen muss vorher als solches angekündigt werden.
Das Koordinationstreffen darf nicht entgegen der Ankündigung zum
Entscheidungsgremium umfunktioniert werden.
b) Ingo Falk (Protokoll) zum Verständnis des Protokolls:
Die einzelnen Redebeiträge der Personen, die sich (z.T. auch
mehrmals) zu Wort gemeldet haben, wurden mit ihren Kernaussagen zu
jeweils einem Block zusammengefasst
Die Reihenfolge der einzelnen Blöcke gibt folglich nicht die
zeitliche Abfolge der Redebeiträge wieder
Hinter jedem Namen der aufgeführten Person ist (soweit bekannt) die
Zugehörigkeit zu einer der obigen Gruppen durch die jeweilige
Ziffer(n) der Aufzählung vermerkt.
Zur Tagesordnung
Es lagen 2 Tagesordnungs-Vorschläge vor, so daß zuerst entschieden
werden mußte, welcher dem Ablauf zugrundegelegt werden sollte.
Entsprechend dem einen TO-Vorschlag wurden die Themen
+ Meinungsaustausch zu "Menschenkette 2014"
+ Vorschlag einer bundesweiten Demo zum Fukushima-Jahrestag in
Deutschland (Bonn, Bundeskartellamt) am Samstag, 8. März 2014
+ Vorschlag: dezentrale Brücken-Aktionen am südl. Oberrhein zum
Fukushima-Jahrestag
zu TOP 1 zusammengefaßt
Entsprechend dem anderen wurde der TOP
28. Oktober | Basel: Atom-& Naturschutzaktionen zur
Rheinministerkonferenz
auf Position 2 vorgezogen.
1. Meinungsaustausch Fukushima-Jahrestag 2014 - Vorschlag einer
Menschenkette und weitere
a) Christine Hasse (3)
Fessenheim habe symbolische Bedeutung für Frankreich, insbesondere
für Tricastin, da ähnlich alt
Deshalb sei eine Großaktion in Form einer Menschenkette (MK) die
angemessene Aktionsform für den Jahrestag von Fukushima, um die von
Präsident Hollande angekündigte Schließung durchzusetzen
Eine MK habe u.a. den Vorteil, dass weniger Repression durch die
Polizei zu befürchten sei
Kann sich am Ende der Diskussion auch dezentrale Aktionen unter einem
gemeinsamen Dach vorstellen
Denkbar sei eine Verbindung aus Menschenkette und Brückenaktionen
vorläufiger Arbeitstitel "8. März"
nach ihrer Erfahrung genügen 40 bis 50.000 Menschen pro 100 Kilometer
Wenn mehr Menschen kämen, als erwartet, könne eine Verbindung
zwischen den Brücken versucht werden
die Option solle offengehalten werden, je nach Resonanz auch zu einer
großen Menschenkette aufzurufen
sie bittet die verschiedenen Anti-AKW-Gruppen darum, ihre
Entscheidung über eine Beteiligung in den kommenden Wochen möglichst
bald rückzumelden.
b) Axel Mayer (10)
Die Idee einer großen MK werde von einer Initiative vorangetrieben,
die sich auf das Organisieren von MK spezialisiert habe
Bei der bisher größten Aktion in der Region seien unter dem
unmittelbaren Eindruck von Fukushima maximal 20.000 Menschen zusammen
gekommen
Eine MK von Basel nach Strasbourg benötige nach Erfahrungen aus
ähnlichen Aktionen in Deutschland und Frankreich mindestens 80.000
bis 100.000 Menschen
Die Organisator_innen der MK 2011 entlang des Neckars von
Neckarwestheim nach Stuttgart seien u.a. über 5 Monate von 4 bis 5
Vollzeitkräften unterstützt worden
Eine MK entlang des Oberrheins könne beim aktuellen
Mobilisierungspotenzial vielleicht nur 3.000 Menschen mobilisieren
und werde damit insgesamt der Anti-Atom-Bewegung schaden
Eine kürzlich in Norddeutschland angekündigte Umzingelung einer
Atomanlage sei auf Grund zu geringer Beteiligung gescheitert
Das Interesse für Umweltthemen sei trotz anhaltender Presseberichte
auf "Normalmaß" angekommen
In der Diskussion um gemeinsame Aktionen dürften nicht
Einzelmeinungen von Menschen dominieren, die nur kurzzeitig aktiv
sind
Es müsste auf Gruppen aus der Region gehört werden, vor allem auf
jene, die langfristig in der Umweltbewegung aktiv seien
c) Jean-Pierre Latte (2) + (7):
Trinationales Treffen müsse doch als Entscheidungsgremium fungieren
Eine Entscheidung sei überfällig, da (7) bereits zu dezentralen
Aktionen aufgerufen habe
Es dürfe nicht auf der Aktionsform "Menschenkette" beharrt werden,
wenn die Mehrheit der elsässischen Gruppen dies nicht wolle
d) André Hatz (2):
setzt sich für eine Aktion bestehend aus kleineren Menschenketten auf
den Rheinbrücken ein
weist u.a. auf die symbolische Bedeutung des Rheins für Europa hin
Menschenketten über die Brücken bedürften nicht der symbolisch
wichtigen Geschlossenheit einer langen Kette, seien dagegen eher
leicht zur realisieren
Es müsse eine Synthese der Vorschläge gefunden werden, bei der die
Gemeinsamkeiten aufgegriffen werden
Er sei erstaunt, dass es Menschen gebe, die einfach voraussetzten,
dass es ihnen irgendwie gelänge, 60.000 Menschen zu mobilisieren
e) Rebecca Harms (8):
Katastrophe von Fukushima werde sich in den nächsten Monaten als
weitaus fataler erweisen, als bisher angenommen, das werde das
Mobilisierungspotenzial erhöhen
Eine zentrale Großaktion anstelle von dezentralen Aktionen sei vor
diesem Hintergrund erfolgversprechender
Zeigte sich trotz allen Dissens' aber zufrieden, dass so viele
Menschen/Gruppen an der Diskussion bzw. am Treffen in Breisach
Interesse hätten
f) Hubert (3)
Für die gewünschte Länge seien nach seiner Erfahrung weniger Menschen
erforderlich, weil die Abstände größer gehalten und notfalls mit
Bändern geschlossen werden könnten, d.h. es reichten dann 40.000 bis
50.000 Menschen
Weist auf die Symbolkraft einer MK von Fessenheim nach Strasbourg hin
Bei der MK im Rhonetal sei die überwiegende Zahl der Menschen aus der
Region gekommen und nicht von weit her, somit sei es auch als
dezentrale Aktion realisierbar
Er wundere sich, dass die Begriffe "Vernunft" und "Realismus" die
Diskussion dominierten, und "Utopie" als falsch gebrandmarkt werde,
mit einer solchen Einstellung wäre es nie zu einer MK im Rhonetal
gekommen
g) Anne-Kathrin (1)
Der Druck auf die französische Regierung zur Schließung von
Fessenheim müsse weiter aufrecht gehalten werden
Es sei seit der Verkündung der Idee der MK bzw. den ersten Treffen im
Mai bereits viel Zeit ungenutzt verstrichen
Zeigte sich enttäuscht, dass bei dem Koordinationstreffen immer noch
debattiert werde, aber kein klares Ja für die Idee der MK zu
vernehmen sei, obwohl in der Vorbereitungsgruppe bereits darüber
hinaus gearbeitet werde
Die Entscheidung für eine Menschenkette sei innerhalb ihrer Gruppe
bereits gefallen
Es werde eine MK von Neuenburg aus geben, egal welche Länge sie dann
erreiche
Die Anzahl der Menschen sei letztlich nicht entscheidend, sondern die
Aktionsform
h) Ulrike Treidel (5):
Habe an frühen Treffen zur Vorbereitung einer MK am 8./9. März 2014
teilgenommen und bereits dort die Bedenken des BUND bezüglich des
Mobilisierungspotenzials eingebracht
i) Frank Baum (12):
Es müsse möglichst bald entschieden werden, das Koordinationstreffen
sei hierfür die einzig mögliche gemeinsame Plattform
Eine Menschenkette mit 30.000 bis 40.000 Menschen von Chalampé über
Fessenheim bis Neuf Brisach sei realistisch machbar
Es habe bei einem der vergangenen Vorbereitungstreffen (26.07.)
Konsens bestanden, dass vor allem Fessenheim fokussiert werden solle
Das Konzept müsse auf ein realisierbares Maß herunter gebrochen
werden
Er plädiert für 2 Menschenketten von zwei Brücken (Neuf Brisach /
Breisach und Chalampe/Neuenburg) ausgehend. Die Entfernung von
Breisach nach Neuenburg betrage 18 Kilometer.
Es könne auch ein Sternmarsch organisiert werden, auf jeden Fall
müsse es eine gemeinsame zentrale Abschlusskundgebung geben
j) Thomas Jochim aus Engen, nahe Bodensee (17):
hält eine große Menschenkette von Basel bis Strasbourg trotz allem
für möglich
weist auf die Erdbebengefahr in der Region hin, die keine Hinnahme
eines Weiterbetriebs zuließe
Führt als Literaturhinweis einen kürzlich erschienenen Roman über
eine fiktive, aber sehr realistische Reaktorkatastrophe in Fessenheim
an
k) Klaus Schramm (14):
Sieht das Mobilisierungspotenzial einer MK als dezentrale Aktion
derzeit ähnlich wie Axel Mayer
Es müsse auch thematisch zwischen den Anti-AKW-Bewegungen in
Frankreich und Deutschland unterschieden werden
Im Hinblick auf die Strompreisdebatte in Deutschland sei eine
zentrale Demo (vor dem Bundeskartellamt in Bonn) das bessere Signal
als grenzüberschreitende, d.h. dezentrale Aktionen
Bei größerem Mobilisierungspotenzial seien zu anderer Zeit auch
dezentrale Aktionen erfolgversprechend
Sieht am Ende der Diskussion vor allem 3 mögliche regionale
Aktionsformen: 1. MK von Chalampé bis Breisach; 2. Aktion Fessenheim
+ Aktion Strasbourg; 3. dezentrale Brückenaktionen
l) Besma Ben Sedrine (2):
Es müsse die Vorbereitung der Menschenkette im Rhonetal analysiert
werden
Dort habe ein Team von 10 Menschen die gesamte Organisation gestemmt
Dies sei am Oberrhein ebenfalls machbar
m) Charly Schwörer (14):
Plädiert für eine Vielzahl von Aktionen entlang des Rheins bis an die
Nordsee
Der Rhein als Lebensader Westeuropas müsse thematisiert werden
Ziel müsse eine multinationale Aktion sein
n) Georg Löser (9):
Termin 8.3.2013 sei sehr unglücklich in Bezug auf die Alemannische
Fasnacht, so dass aus der Schweiz kaum Menschen zu erwarten seien
Fessenheim sei trotz allem größte Gefahr für die Region
Dezentrale Aktionen mit Flexibilität für die zukünftige Entwicklung
sollten angestrebt werden
o) Helga Bergau (5):
plädiert für eine Aktionsform, die offen ist für die zukünftige
Entwicklung bis März 2014
p) Jean-Jacques Rettig (6):
die Vertreter_innen der elsässischen Gruppen, die am ersten
Vorbereitungstreffen für die MK teilgenommen hätten, seien sich
schnell einig gewesen, dass sie nicht hinter der Idee einer MK
stehen, weil sie sie nicht für realistisch halten
Außerhalb der organisierten Gruppen gebe es im Elsass kaum das
Bedürfnis, die Ängste vor der atomaren Bedrohung zu artikulieren
2. Rheinminister-Konferenz am 28.10.2013
Nik Geiler (13)
Viele Umwelt-Gruppen, u.a. im Bereich Gewässerschutz nutzten den
Termin für symbolische Aktionen
Es sei auch eine gute Gelegenheit für die Anti-AKW-Gruppen, sich bei
der zu erwartenden Presseöffentlichkeit mit fantasievollen Aktionen
ins Szene zu setzen
3. Filmvorführung "High Power" am 15.09.2013
Klaus Schramm (14)
19 Uhr in der Schreinerei Wittich, Haslacher Straße 25, 79115
Freiburg
Dokumentationsfilm über eine indische Atomanlage
Filmvorführung und Diskussion mit dem Regisseur Pradeep Indulkar
Außerdem Musik und kulinarisches aus Indien
4. Nächstes Vorbereitungstreffen 8. März am 27.09.2013:
Gustav Rosa (4)
19 Uhr in der Cafeteria der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Breisach
5.Sonstiges:
Postkartenaktion des BUND zum Thema Katastrophenschutz
Axel Mayer (10)
Postkarten an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten
Kretschmann
Aufforderung zum Handeln in Bezug auf die 17,5%ige Beteiligung von
EnBW am AKW Fessenheim
Verteilung u.a. durch Briefkastenwurf und Bestell-Versand
1. September 2014 (Anti-Kriegs-Tag): Erinnerung an den Kriegsbeginn
1914
Axel Mayer (10)
trotz allem größte von Menschen gemachte Katastrophe am Oberrhein
Das Gedenken dürfe nicht allein den Militärs überlassen bleiben
40 Jahre Marckolsheim 2014 - 20. September 2014:
Axel Mayer (10)
Erinnerung an die erste erfolgreiche Platzbesetzung im Dreyeckland im
Kampf gegen das geplante Blei-Chemie-Werk Marckolsheim
Elsässische Gruppen hätten somit eine Vorreiter-Rolle inne gehabt und
sollten 2014 badische Gruppen zu den Feierlichkeiten einladen
Nächstes Treffen der Anti-AKW-Koordination Elsaß - Baden - Basel
(AAKoo):
26.11.2013
19 Uhr
Elsässer Hof, Breisach
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