[fessenheim-fr] Strahlenschutz ungenuegend
klausjschramm at t-online.de
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Mi Jun 5 23:39:23 CEST 2013
5.06..2013
AKW Fessenheim
Strahlenschutz ungenügend
Straßbourg (LiZ). Die französische Atomaufsicht ASN hat dem Betreiber
des AKW Fessenheim ungenügenden Strahlenschutz bescheinigt. Offenbar
wurden wie schon so oft die Bestimmungen bei der Beschäftigung von
sogenannten Nuklearnomaden nicht eingehalten.
Laut dem Bericht der ASN wurden Zugangsbeschränkungen für Bereiche
mit hoher Strahlungsintensität im AKW Fessenheim nicht beachtet. Bei
rund 60 Kontrollen hat die ASN im Jahr 2012 in den Atomkraftwerken
Fessenheim und Cattenom (Lothringen) festgestellt, daß die
Strahlenbelastung der über Subunternehmer beschäftigten sogenannten
Nuklearnomaden, die zu Revisionsarbeiten in Frankreich vom einem zum
anderen französischen AKW weiterziehen, höher als die der übrigen
Beschäftigten liegt. Vorgeschriebene Strahlungsmessungen seien zudem
unterlassen worden oder, wenn sie ausgeführt wurden, nicht überprüft
worden. Negative Folgen für den Betreiber EdF hat dies offenbar
nicht.
An den gegenwärtig noch laufenden Umbaumaßnahmen im AKW Fessenheim -
u.a. wird ein sogenannter core catcher eingebaut (siehe unseren
Artikel v. 21.12.12) - übt die ASN keine Kritik. Der deutsche Nuklear-
Ingenieur und frühere Ministerialdirigent Dieter Majer erachtet die
nachträglichen massiven Eingriffe dagegen für riskant und wenig
zweckmäßig. Bestenfalls kann damit die Freisetzung von Radioaktivität
im Falle eines Super-GAU um wenige Stunden verzögert werden und das
Risiko von Wasserstoff-Explosionen wird möglicherweise sogar erhöht
(siehe unseren Artikel v. 29.04.13).
Die noch im Wahlkampf von François Hollande versprochene Stilllegung
Stilllegung des AKW Fessenheim für das Jahr 2016 ist längst in weite
Ferne gerückt. Der eigens von der französischen Regierung beauftragte
"Stilllegungskoordinator" Francis Rol-Tanguy bekundete bereits vor
einigen Monaten ganz unverhohlen, die Vorbereitung einer Stilllegung
des AKW Fessenheim dürfe eine im Frühjahr 2017 neugewählte Regierung
nicht daran hindern, die Betriebsgenehmigung des AKW Fessenheim
weiter zu verlängern. Selbst die mit EURATOM-Geldern mit westlicher
Atomtechnik aufgepeppten Uralt-Reaktoren wie etwa in der Ukraine
sollen Betriebsgenehmigung für insgesamt 60 Jahre erhalten (siehe
unseren Artikel v. 15.11.12).
LINKSZEITUNG
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Gericht erlaubt Weiterbetrieb
des AKW Fessenheim (16.05.13)
AKW Fessenheim
Betriebsdauer von 60 Jahren? (29.04.13)
Französischer Physik-Professor fordert
Stilllegung des AKW Fessenheim (15.02.13)
Krieg in Mali - Die Interessen
des französischen Neo-Kolonialismus (12.01.13)
AKW Fessenheim
Nachrüstungen können die Katastrophe nur verzögern
(21.12.12)
AKW Fessenheim
Belegschaft riskiert Atomkatastrophe (16.12.12)
Französische Regierung will Kernfusions-Reaktor
15 Prozent mehr EU-Finanzmittel für Atomenergie (15.11.12)
Stilllegung des AKW Fessenheim
Ende 2016? (21.09.12)
Erneuter "Störfall" im AKW Fessenheim
Gab es Verletzte? (5.09.12)
Tour de Fessenheim endet mit Kundgebung
vor 200 Menschen in Ungersheim (25.06.12)
»Tour de Fessenheim 2012«
Interview mit Elke Brandes (17.06.12)
Feuer im AKW Fessenheim
Stilllegungung weiterhin ungewiß (25.04.12)
65.000 für Atom-Ausstieg
bei Internationaler Menschenkette im Rhônetal
(11.03.12)
Reaktor II des AKW Fessenheim
wieder am Netz (7.03.12)
Atomkraftwerke
Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)
Schaden im AKW Cattenom
19 Tage lang verharmlost (6.02.12)
Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr