[fessenheim-fr] Gorleben-CASTOR illegal?
klausjschramm at t-online.de
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So Nov 20 16:53:35 CET 2011
20.11.2011
Strahlen-Skandal Gorleben
Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
widerspricht Landesregierung
Laut einer Stellungnahme des Wissenschaftlichen Dienstes des
Deutschen Bundestages beruht die Zulassung des CASTOR-Transports nach
Gorleben, der in wenigen Tagen stattfinden soll, vor dem Hintergrund
des Strahlen-Skandals auf "wenig überzeugenden" und "unwissen-
schaftlichen" Argumenten. Nach wie vor sei zweifelhaft, ob der
Grenzwert für radioaktive Strahlung am Zwischenlager Gorleben
überschritten wird oder bereits überschritten ist.
Aus der Stellungnahme des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen
Bundestages folgt, daß der kommende CASTOR-Transport so vom
niedersächsischen "Umwelt"-Ministerium nicht hätte genehmigt werden
dürfen. Die AutorInnen verweisen darauf, daß Meßgeräte am Zaun des
Zwischenlagers, in das nun weiterer hochradioaktiver Müll eingelagert
werden soll, "bereits im Sommer eine erhöhte Strahlung" angezeigt
hätten. Der Einlagerungsbetrieb hätte daraufhin ausgesetzt werden
müssen, bis Klarheit über eine mögliche Überschreitung der gesetzlich
zulässigen Strahlen-Dosis besteht.
Niedersachsens "Umwelt"-Minister Hans-Heinrich Sander hatte sich auf
Nachmessungen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt und deren
Berechnungen mit überhöhten Werten für die Hintergrundstrahlung
gestützt. Fachleute im Auftrag der Atomkraft-GegnerInnen hatten
jedoch herausgefunden, daß bereits seit Jahren überhöhte Werte für
die Hintergrundstrahlung eingesetzt wurden und mit Hilfe solch
manipulierter Rechnungen die dem Atom-Müll zuzurechnende Strahlung
verharmlost wurde. Werden jedoch realistische Werte für die
Hintergrundstrahlung von den Meßwerten abgezogen ergibt sich: Bereits
seit 2003 wird der gesetzliche Grenzwert von 0,3 mSv am Zaun des
Zwischenlagers Gorleben überschritten. Es wurde ein Strafantrag bei
der Staatsanwaltschaft Lüneburg eingereicht.
Nun stellte auch der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen
Bundestages fest, daß die Argumentation aus Niedersachsen "wenig
überzeugend" und "unwissenschaftlich" sei. Insbesondere fehle eine
"kritische Auseinandersetzung mit Unsicherheiten und Fehlergrenzen."
Nach neuesten Meldungen soll der CASTOR-Transport einen Tag
vorgezogen werden und bereits am Mittwoch bei der französischen
Plutonium-Fabrik LaHague starten. Dies würde bedeuten, daß er am
Donnerstag die deutsche Grenze bei Karlsruhe erreichen kann. Nach
Angaben des französischen Anti-Atom-Netzwerks 'Réseau Sortir du
nucléaire' sind Blockade-Aktionen in Valognes, Rouen, Montérolier-
Buchy und anderen Orten geplant. Die wendländischen Anti-Atom-
Initiativen wollen an der für Samstag, 26. November, in Dannenberg
angekündigten Groß-Kundgebung gegen den CASTOR-Transport festhalten.
Bundesweit wird jedoch schon jetzt von Atomkraft-GegnerInnen dafür
geworben, nicht erst am Samstag ins Wendland zu fahren, um sich an
CASTOR-Blockaden zu beteiligen.
Die Anti-Atom-Initiativen weisen darauf hin, daß sich alle, die sich
an Protesten und Blockaden beteiligen wollen, selbst auf dem
Laufenden halten sollen:
www.castor-suedblockade.de
www.gorleben-castor.de
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Genehmigung für CASTOR-Transport
trotz Strahlen-Skandal (31.10.11)
Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen fordern Absage
des CASTOR-Transports nach Gorleben (17.10.11)
Radioaktiver Müll in Gorleben
hohe Strahlenbelastung am Zaun (30.09.11)
Radioaktiver Müll in Gorleben
hohe Strahlenbelastung am Zaun (25.08.11)
Atommüll-Endlager in Deutschland?
EU macht Druck (20.07.11)
Atommüll-Endlager in der Schweiz?
Unmögliches soll realistisch erscheinen (12.07.11)
13. CASTOR nach Gorleben
angekündigt (3.06.11)
Gorlebener Salzstock vielfach angebohrt
Der Berg schlägt zurück (15.04.11)
Stark erhöhte Radioaktivität
im "Versuchs-Endlager" Asse II (14.04.11)
Drei Monate Denkpause
auch für Gorleben? (30.03.11)
Atommüll-Frachter in Seenot
nach Rußland-Fahrt (20.12.10)
"Versuchs-Endlager" Asse II
Wasserzutritt verdoppelt (15.12.10)
Erhöhte Krebs-Rate
um das "Versuchs-Endlager" Asse II (25.11.10)
Parteitag der Pseudo-Grünen
Gorleben als Verhandlungsmasse (21.11.10)
Neue wissenschaftliche Studie:
AKW und tote weibliche Embryos (19.11.10)
CDAK interveniert
gegen Wiederwahl Annette Schavans in Parteivorstand (14.11.10)
50.000 in Dannenberg
Auftakt zum CASTOR-Protest im Wendland (7.11.10)
Akten über Explosion im Jahr 1969
Erdgas unter Gorleben (13.09.10)
Der Endlager-Schwindel
Greenpeace veröffentlicht Akten zu Gorleben (13.04.10)
In Asse II wird probegebohrt
Weitere Zeitverzögerung vor der Rückholung (27.03.10)
Atommüll-Transporte
Glaskokillen nicht stabil (5.02.10)
Einsturzgefahr im "Versuchs-Endlager" Asse II
Atommüll wird rückgeholt (15.01.10)
Endlager-Standort Gorleben
Bei der Auswahl spielte Geologie kaum eine Rolle (10.01.10)
"Versuchs-Endlager" Asse II:
Mit Spezialbeton Hohlräume verfüllt (8.12.09)
Morsleben-Kongreß
Forderung nach Offenlegung einer geheimen Studie
zur Rückholbarkeit des radioaktiven Mülls (21.11.09)
"Versuchs-Endlager" Asse II:
Decke eingestürzt (9.10.09)
"Versuchs-Endlager" Asse II:
Rückholung des Atommülls laut Bundesamt möglich (2.10.09)
Verstärkter Laugeneinbruch
im "Versuchs-Endlager" Asse II (18.09.09)
Skandal-Serie Asse II: Noch mehr Plutonium
im "Versuchs-Endlager" (29.08.09)
Skandal-Serie Asse II:
Hochradioaktiver Müll im "Versuchs-Endlager"?
MONITOR veröffentlicht Siemens-Unterlagen (24.07.09)
Skandal-Serie Asse II:
Erneuter Fund radioaktiver Lauge (15.07.09)
Skandal-Serie Asse II:
Nun auch noch Sprengstoff (26.06.09)
Desinformation in der 'Badischen Zeitung'
Die Schweizer Endlager-Suche (18.06.09)
Asse II: Strom-Konzerne drückten
die Sicherheits-Standards (3.06.09)
Asse II: Mehr radioaktiver Müll als vermutet
Greenpeace findet Hinweise auf zu niedrige Angaben
in den Inventar-Listen (7.05.09)
Asse II: Einsturzgefahr in Kammer 7 akut
(29.04.09)
Asse II diente auch der Bundeswehr als Atomklo
Endlager-Skandal nimmt immer neue Dimensionen an (24.04.09)
Asse II: Auch Fässer mit Pestiziden,
Arsen und Blei im "Versuchs-Endlager" Asse II (15.04.09)
Versuchslager Asse II
Wer hat den radioaktiven Müll produziert? (23.02.09)
Lauge aus Atommüll-Lager Asse erneut nach 'Mariaglück'
Dringend nötige Rückholung weiter verzögert (7.02.09)
Einsturzgefahr im Atommüll-Lager Asse
Seit Dezember nicht veröffentlicht (15.01.09)
Das ungelöste Problem der Endlagerung
Folge 12 der Info-Serie Atomenergie
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