[fessenheim-fr] 20.000 beim AKW Beznau

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So Mai 22 23:58:51 CEST 2011


Hallo Leute!

Hier ein Artikel zur heutigen Groß-Demo in
der Schweiz.

Ciao
   Klaus Schramm


20.000 beim AKW Beznau
Größte Schweizer Anti-AKW-Demo seit 25 Jahren

Beznau (LiZ). Nach Angaben der Polizei beteiligten sich an der seit 25 Jahren größten Anti-AKW-Demo der Schweiz über 20.000 Menschen. Organisiert wurde die Kundgebung von 'Menschenstrom gegen Atom', einem Zusammenschluß von rund 150 Schweizer Organisationen. Das AKW Beznau, in dessen Nähe die Demo stattfand, liegt nahe der deutschen Grenze im Kanton Aargau.

Zuletzt hatte die Schweizer Anti-Atom-Bewegung vor 25 Jahren eine ähnliche Resonanz erzeilet, als 1986 nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl am AKW Gösgen 30.000 Menschen für einen Atom-Ausstieg demonstriert hatten. Im vergangenen Jahr am 24. Mai hatte 'Menschenstrom gegen Atom' am AKW Gösgen 5000 Menschen zur mobilisieren können.

Die Demo auf einem großen Feld bei dem Ort Kleindöttingen verbreitete den Flair eines Open-Air-Festivals. Entgegen den Wettermeldungen strahlte die Sonne die Atomkraft-GegnerInnen zuverlässig bis zum Ende der Veranstaltung gegen 16 Uhr an und erst dann begann es allmählich zu tröpflen. Viele selbst gestaltete Transprente prägten das Bild: "Es ist höchste Zeit", "Die Zukunft ist erneuerbar" oder auch "Nuclear - No clear" war daruaf zu lesen. Viele gelbe Fahnen mit der orangenen Anti-Atomkraft-Sonne verleihen der Demo einen überparteilichen Charakter, obwohl die Schweizer Atomkraft-Bewegung reichlich Partei-PolitikerInnen mit Redebeiträgen zu Wort kommen ließ. Während jedoch die meisten Test-Beiträge die Versammelten kaum verkennbar langweilten, konnte Aenschd Born, Liedermacher, Anti-AKW-Aktivist und Mitarbeiter bei 'Nie wieder Atom' (NWA), einer der ältesten Anti-AKW-Organisationen der Schweiz, das Publikum mit seinen gesungenen Texten mitreißen.

Der Schriftsteller und Kabarettist Franz Hohler trat als "Restrisiko" auf. In der Satire wohnt das "Restrisiko" unerkannt etwa einer Vorstands-Sitzung bei, folgt aber auch harmlosen Wanderern auf Schritt und Tritt. Hohler bekannte im Anschluß an seinen Auftritt, daß er die Satire schon vor vielen Jahren geschrieben hatte und nur ein wenig aktualisieren mußte. Hohler, der schon beim Kampf gegen den Bau des AKW Kiseraugst dabei war, hofft auf eine "nachhaltige Wirkung" des jetzigen Protests. Die Atmosphäre erinnere ihn an die Zeit nach der Tschernobyl-Katastrophe. Doch leider sei der damalige Protest nach einigen Jahren wieder verflogen.

Auffällig war der hohe Anteil an jungen DemonstantInnen und Eltern mit kleinen Kindern. Viele waren bereits am frühen Sonntag Morgen in Sonderzügen und -bussen aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland zum AKW Beznau gereist. Ähnlich wie in Deutschland wird es auch in der Schweiz entscheidend sein, ob sich die Menschen erneut mit einem "Atom-Ausstieg in x Jahren" abspeisen lassen werden oder ob sie den sofortigen Atom-Ausstieg fordern. Wie schon vor 25 Jahren signalisieren die Partei-PolitikerInnen Entgegenkommen. Die Rede ist von Optionen eines Atom-Ausstiegs ab den 2010er Jaren "in den verschiedensten Schattierungen."


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