[fessenheim-fr] Fwd: [demo-fr] Castortransport Karlsruhe - Lubmin 16. Februar

["Amish D. Leßmann"]

http://de.groups.yahoo.com/group/demo-fr/

-------- Original-Nachricht --------
Betreff: 	[demo-fr] Castortransport Karlsruhe - Lubmin 16. Februar
Datum: 	Sun, 23 Jan 2011 23:25:16 +0100
Von: 	"Amish D. Leßmann" <bodhi-amish at sonnenkinder.org>
Antwort an: 	demo-fr at yahoogroups.de
An: 	demo-fr at yahoogroups.de



Mir wurde kürzlich ein Link zu einer Website zugespielt, die zu diesem
Zeitpunkt noch gar nicht online war. Ich habe es soeben noch einmal
probiert:

http://www.nachttanzblockade.de/

[Zitat] Castor auf Straßenbahnschienen?
Am 16.02.2011 soll aus dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe
ein Castortransport nach Lubmin rollen.
Aus einer Blechhalle in Karlsruhe auf Straßenbahnschienen durch das
Stadtgebiet durch die ganze Republik nach Lubmin an der Ostsee –
wieder in eine Blechhalle. [Zitatende]


Mein Kommentar dazu:
1. Ich will mir den Aufruf nicht zueigen machen (siehe Disclaimer auf
der Internetseite von "Demo-FR"), doch wie ich gehört habe, soll
anscheinend zunächst eine angemeldete, legale Demo oder Kundgebung
oder ähnliches stattfinden und daraus dann eine Blockade werden. Nun,
man muß ja nicht unbedingt mitblockieren, wenn man nicht will... ;-)

2. Als ansatzweise ortskundiger Eisenbahn- und Straßenbahnfan muß ich
einwenden, daß das mit den Straßenbahnschienen so nicht stimmt. Zwar
ist es richtig, daß die Stadtbahnwagen der AVG (Albtalbahn) auf
Straßenbahnschienen durch Karlsruhe fahren und dann weiter über
Leopoldshafen bis nach Hochstetten. Doch fahren sie ab
Karlsruhe-Neureut auf einer Eisenbahnstrecke nach den Vorschriften der
Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) und sind sowohl als
Eisenbahn- als auch als Straßenbahnfahrzeuge zugelassen.

Und auf dieser Eisenbahnstrecke soll auch der Zug mit den Behältern,
in denen sich die mittlerweile verglaste, berühmt-berüchtigte
ehemalige "Atomsuppe" befindet, fahren. Und zwar ohne am südlichen
Ende des Stadtteils Neureut in Richtung Straßenbahngleise abzubiegen,
sondern geradeaus weiter Richtung Karlsruhe-Mühlburg an der Strecke
Karlsruhe - Wörth.

Anders ginge es auch gar nicht, denn erstens wären diese
Schwertransport-Waggons zu schwer für Straßenbahngleise, zweitens sind
die Kurvenradien viel zu eng für Eisenbahnfahrzeuge und drittens
entsprechen sie nicht den Anforderungen der dort gültigen
Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab). Daß der Castor über
die Straßenbahngleise mitten durch Karlsruhe rollen könnte, ist völlig
ausgeschlossen, das kann ich definitiv und mit absoluter Sicherheit sagen.

3. Solange es weltweit noch kein sicheres Endlager gibt, in dem
hochradioaktiver Müll für eine Million Jahre (denn so lange dauert es,
bis Plutonium 239 nahezu vollständig zerfallen und unschädlich
geworden ist) unter allen erdenklichen Umständen von der Biosphäre
ferngehalten werden könnte, sind Atommülltransporte sinnlos. Da von
solchen Transporten jedoch erhebliche Gefahren ausgehen, sind sie
unter diesen Umständen nicht verantwortbar. Der bereits produzierte
Atommüll sollte deshalb erstmal dort bleiben, wo er sich im Moment
jeweils befindet.

Viele Grüße
Euer
Amish

P.S.: Ich habe mir bis jetzt noch nicht die ganze Website angesehen -
nur die Startseite! Was auf den übrigen Seiten steht, ist mir im
Moment noch unbekannt.