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klausjschramm at t-online.de
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Mo Dez 20 21:20:33 CET 2010
20.12.2010
Atommüll-Frachter in Seenot
nach Rußland-Fahrt
Der dänische Atommüll-Frachter 'Puma' geriet am Wochenende vor Nord-
Norwegen wegen eines Lecks in Seenot. Er mußte westlich von
Hammerfest in einem Fjord der Insel Söröya ankern, wo Meerwasser aus
dem Schiffsrumpf gepumpt werden konnte. Die 'Puma' hatte in der
vergangenen Woche 330 Tonnen Atommüll nach Rußland transportiert.
Umweltschutz-Organisationen haben in der Vergangenheit mehrfach auf
die Gefahren von Atommüll-Transporten entlang der norwegischen Küste
mit teils schlecht ausgerüsteten Frachtschiffen hingewiesen. Sie
sehen sich nun in ihren Warnungen bestätigt.
Die Ladung des Frachters - insgesamt 330 Tonnen radioaktives
Material, darunter rund 53 Kilogramm angereicherten Atommüll aus dem
serbischen Versuchs-Reaktor Vinca - war vergangenen Donnerstag im
russischen Murmansk gelöscht worden. Bei der Rückfahrt geriet der
Frachter in Seenot. Die norwegische Seerettungs-Zentrale entsandte
auf einen Notruf der 'Puma' zwei Schiffe zur Hilfe. Das Leck konnte
soweit unter Kontrolle gebracht werden, daß der dänische Frachter aus
eigener Kraft am gestrigen Sonntag im Hafen der norwegischen Stadt
Hammerfest einlaufen konnte.
Die 'Puma' war laut dem norwegisch-russischen Portal 'Barents-
Observer' vor über zwei Wochen mit dem Atommüll an Bord von einem
slowenischen Hafen aus in Richtung Murmansk aufgebrochen. Zunächst
war die radioaktive Ladung per Bahn über Ungarn nach Slowenien
gebracht und im Hafen von Koper auf die 'Puma' verladen worden. Der
Frachter durchquerte danach das Mittelmeer, die Biskaya, den
Ärmelkanal und die Nordsee. Längs der norwegischen Küste ging es dann
nach Murmansk auf der russischen Halbinsel Kola. Von dort soll der
Atommüll über 3.000 Kilometer auf der Schiene in die umstrittene
Atommüllanlage in Majak gebracht werden.
Norwegische und russische UmweltschützerInnen kritisierten den
Atommüll-Transport der 'Puma' und sehen sich nun in ihren Warnungen
bestätigt. "Welchen Beweises bedarf es eigentlich noch, daß unsere
Warnungen realistisch sind", fragt Yngvild Lorentzen von der
Naturschutz-Organisation Naturvernforbundet.
www.naturvernforbundet.no
"Überhaupt sind solche Transporte, die über Tausende von Kilometern
längs europäischer Küsten verlaufen, nicht nur aufgrund des
Unglücksrisikos ganz abzulehnen," erklärte Oleg Bodrov von der
russischen Umweltschutz-Organisation Zelenyj Mir. Rußland droht zur
Atommüll-Kippe Europas zu werden.
Laut Informationen der 'Süddeutschen Zeitung' sind für die
Wintermonate drei Schiffs-Transporte mit Atommüll aus Deutschland
nach Rußland geplant. Dabei soll es sich um insgesamt 951 verbrauchte
Brennstäbe aus dem ehemaligen DDR-Versuchsreaktor Rossendorf handeln.
Endziel dieser Atommüll-Transporte sei die russische Atomanlage Majak
im südlichen Ural. Am 29. September 1957 war in Kyschtym in der Nähe
von Tscheljabinsk ein unterirdischer Tank mit hochradioaktivem
flüssigem Atommüll aus der Plutoniumfabrik Majak explodiert. Dabei
wurde ein Gebiet von 15.000 Quadratkilometern unbewohnbar. Im Oktober
hatte es Berichte über geheime Atommüll-Transporte auf der Nord-Route
von aus Atomwaffen stammendem Abfall aus Polen gegeben.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
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