[fessenheim-fr] Offener Brief: Atomülllager in Baden-Württemberg und der Schweiz
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
bund.suedlicher-oberrhein at bund.net
Do Nov 11 15:27:29 CET 2010
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Gründen auch mehrfach erhalten..)
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*NWA --Nie Wieder Atomkraftwerke** *
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born at nwa-schweiz.ch, www.niewiederatomkraftwerke.ch
*BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, Bund für Umwelt und
Naturschutz**, *
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An die Ministerin
für Umwelt, Naturschutz und Verkehr
TANJA GÖNNER
Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr
Baden-Württemberg
Kernerplatz 9
70182 Stuttgart
Basel/Freiburg, 11.11.2010
Offener Brief:
*Atomülllager in Baden-Württemberg und der Schweiz / Unterschiede und
Gemeinsamkeiten?*
Sehr geehrte Frau Umweltministerin Gönner,
genau wie viele andere Umweltgruppen in Baden-Württemberg und der
Schweiz formulieren wir gerade unsere Einsprüche gegen das geplante
atomares Endlager der Schweiz in Grenznähe am Hochrhein. Dies soll in
einer sehr dünnen Schicht Opalinuston realisiert werden.
In diesem Zusammenhang gibt es für die NWA in Basel und für den BUND am
Südlichen Oberrhein noch einige ungeklärte Fragen und wir hoffen, Sie
können zur Klärung dieser Fragen beitragen.
In Deutschland läuft zur Zeit ein intensive Debatte zum Thema Atommüll,
denn es zeigt sich immer deutlicher, dass aus geologischen Gründen der
Standort Gorleben nicht geeignet ist, die gefährlichsten Gifte der
Menschheit über eine Million Jahre sicher einzuschließen.
Immer wieder wird jetzt von Fachleuten auch der Opalinuston in
Baden-Württemberg und Bayern (den beiden Bundesländern in denen die
meisten AKW stehen) als mögliches Endlagergestein ins Gespräch gebracht.
Doch in ähnlich lautenden Erklärungen betonen Sie und Ihr bayrischer
Amtskollege Söder immer wieder, dass Bayern und Baden-Württemberg auf
keinen Fall als Endlagerstandorte in Frage kämen.
In einer Presserklärung Ihres Ministeriums vom 18.09.2009 hieß es:
"/Neben Salz eignen sich nach Expertenmeinung auch
Opalinusgesteinsvorkommen zur Einlagerung hochradioaktiven Materials.
Zwar komme das Gestein auch in den südlichen Teilen des Landes vor. Nach
einer Bewertung des Landesamtes für Geologie seien jedoch die
Bedingungen in Baden-Württemberg gegenüber anderen Tonvorkommen
ungünstig. So werde von den Experten des Landesamtes die geringe
Mächtigkeit/Dicke des Gesteins sowie die die Tonschichten umgebenden
Grundwasser-leiter als Hindernis angesehen. "Sollte sich Gorleben im
weiteren Erkundungsverfahren als nicht geeignet herausstellen, ist ein
neuer Suchlauf notwendig. Dann könnten neben anderen Standorten im Salz
auch solche im Tongestein in Betracht kommen. Baden-Württemberg käme
dabei wegen der bereits bekannten kritischen Voraussetzungen nicht
ernsthaft in Betracht", stellt Gönner klar."/
Einer ihrer Amtsvorgänger, Herr Minister Müller wurde noch deutlicher:
/"Die in Baden-Württemberg vorkommenden Ton- und Tonmergelformationen
haben jedoch im Ver-gleich zu den norddeutschen Lagerstätten nur eine
geringe Mächtigkeit. Die Dicke der gesteins-kundlich geeigneten
Tonschichten ist mit bis zu 100 Metern im Vergleich zu den Tonschichten
in Norddeutschland mit Mächtigkeiten von bis zu ca. 1000 Metern gering.
"Die in Baden-Württemberg vorkommenden Tone und Tonsteine sind nach
Meinung von Fachleuten zur Lagerung von Wärme entwickelnden radioaktiven
Abfällen nicht geeignet", erklärte Minister Müller."/
Bei diesen Aussagen setzen jetzt unsere Fragen bezüglich unserer
Einsprüche gegen ein atomares Endlager in der Schweiz an. Laut Minister
Müller ist der Opalinuston in Süddeutschland ca. 100 Meter dünn, in der
Schweiz, in Benken liegt die Mächtigkeit des Opalinustons bei 113 Metern.
_Die Atomlobby der Schweiz ist jetzt dabei zu begründen, warum ein 113
Meter dünne Schicht Opalinuston geeignet ist, Atommüll aufzunehmen; die
Atomlobby in Bayern und Baden-Württemberg argumentiert, dass eine
vergleichbare Schicht in Deutschland absolut ungeeignet ist Atommüll
aufzunehmen._
Sie verstehen, dass diese unterschiedlichen Argumentationen ein wenig
verwirrend wirken.
*
Wenn Tone mit einer geringen Mächtigkeit geeignet sind, Atommüll
zu lagern, dann müssten doch auch die Tone in Bayern und
Baden-Württemberg für ein Endlager in Frage kommen?
*
Wenn dünne Tonschichten tatsächlich absolut ungeeignet sind, dann
müssten Bayern und Baden-Württemberg doch mit Vehemenz gegen die
Atommüllpläne der Schweiz vorgehen?
*
Gibt es einen geologischen oder einen politischen Unterschied
zwischen dem Opalinuston in der Schweiz und dem Opalinuston in
Süddeutschland?
Für eine zeitnahe Beantwortung dieser Fragen wären wir dankbar, damit
wir unsere Einsprüche bald formulieren können.
Mit freundlichen Grüßen
Beat Jans, Co-Präsident NWA, Nationalrat
Axel Mayer, Geschäftsführer BUND
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