[fessenheim-fr] CASTOR: ab 5. November
klausjschramm at t-online.de
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Do Sep 16 23:46:55 CEST 2010
16.09.2010
Gorleben-CASTOR vermutlich ab 5. November
Auftakt-Demo terminiert
Gorleben (LiZ). Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow Dannenberg deutet alles darauf hin, daß der geheim gehaltene
Termin für den nächsten CASTOR-Transport der 5. November ist. Der
Atommüll-Zug nach Gorleben mit elf CASTOR-Behältern wird dann in der
französischen Plutonium-Fabrik La Hague starten. Die Anti-Atom-
Bewegung faßt daher den Samstag, 6. November, für die geplante
Auftaktkundgebung im niedersächsischen Dannenberg ins Auge.
"Die Anti-Atom-Proteste werden Anfang November im Wendland, aber auch
entlang der Transportstrecke für dieses Jahr einen vorläufigen
Höhepunkt finden," erklärt der Specher der Bürgerinitiative, Wolfgang
Ehmke. "Gorleben ist schon lange kein regionales Problem mehr, hier
manifestiert sich die verfahrene Atompolitik von Schwarz-Gelb. Sie
produziert nur Müll, von dem am Ende keiner weiß, wohin. Gorleben als
Endlager wird wegen des Wasserkontakts und des Einschlusses von Gas
als Atommülldeponie ausscheiden müssen."
Die Vorbereitung der Auftakt-Demo wird von einem Bündnis aus Anti-
Atom-Gruppen, Umweltverbänden, Gewerkschaften, KirchenvertreterInnen,
der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow Dannenberg getragen. Schon seit März dieses Jahres laufen die
Vorbereitungen gegen den mittlerweile zwölften CASTOR-Transport nach
Gorleben. Mit dem Parken von nunmehr 91 CASTOR-Behältern in einer
oberirdischen Leichtbauhalle soll politischer Druck in Hinsicht auf
eine Genehmigung des Gorlebener Salzstocks als Endlager ausgeübt
werden. Mit den CASTOR-Blockaden zeigt die Anti-Atom-Bewegung nicht
nur ihren Widerstand gegen das unverantwortliche Hin- und Herschieben
von radioaktivem Müll, sondern kann ihrerseits die politischen und
finanziellen Kosten für die weitere Verzögerung eines Atom-Ausstiegs
in die Höhe treiben.
Bürgerinitiativ-Sprecher Ehmke wies erneut darauf hin, daß mit der
von "Schwarz-Gelb" geplanten weiteren Verzögerung eines Atomausstiegs
vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien blockiert würde. Er
rechnet mit den größten Anti-Atom-Protesten, die das Wendland je
erlebt hat. Die Beteiligung an den Protesten gegen die vorigen CASTOR-
Transporte ins Wendland in den Jahren 2005 (9. Transport), 2006 (10.
Transport und 2008 (11. Transport) hatte deutlich zugenommen, obwohl
verschiedene Medien jeweils zuvor einen Rückgang der CASTOR-Proteste
prophezeit hatten. Im Jahr 2001 hatte der pseudo-grüne damalige Atom-
Minister Jürgen Trittin in einem parteiinternen Schreiben dazu
aufgerufen, sich nicht mehr an CASTOR-Blockaden zu beteiligen. Da die
"rot-grüne" Bundesregierung einen Atom-Ausstieg beschlossen habe,
erklärte er Demonstrationen "gegen die notwendige Rücknahme von
Atommüll aus Frankreich" für "politisch falsch". Auch sein Nachfolger
im Amt des Atom-Ministers, Sigmar Gabriel, sieht nach wie vor den im
Jahr 2000 verkündeten "Atom-Ausstieg", der in den vergangenen zwölf
Jahren die Abschaltung von 17 von 19 Atomreaktoren verhinderte, als
Versuch, einen der "größten gesellschaftlichen Konflikte der
Bundesrepublik" so zu befrieden.
Am 5. September vergangenen Jahres demonstrierten in Berlin 55.000
Menschen für einen realen Atom-Ausstieg und für einen intensivierten
Ausbau der Erneuerbaren Energien. Und am 24. April beteiligten sich
insgesamt 150.000 Menschen an der Kette zwischen den Atomkraftwerken
Brunsbüttel und Krümmel und an den zeitgleichen Demos in Biblis und
Ahaus. Für die Demo am kommenden Samstag gegen die seit langen von
"Schwarz-Gelb" angekündigte weitere Verzögerung eines Atom-Ausstieg
wird erneut mit Zehntausenden gerechnet, zumal Horror-Meldungen über
AKW-Laufzeiten bis in die Mitte dieses Jahrhunderts die Menschen
aufgeschreckt haben.
LINKSZEITUNG
Siehe auch unsere Artikel:
Merkels Atom-Gipfel
Schwarz-gelbe Bestandsgarantie bis 2013 (6.09.10)
Weiterer Erfolg des Gorleben-Widerstands:
Verwaltungsgericht Lüneburg stoppt Datensammlung (4.09.10)
CASTOR-GegnerInnen siegen
vor Bundesverfassungsgericht (26.08.10)
CASTOR im November
Erste Vorbereitungen (20.07.10)
Unsinniger CASTOR-Transport
von Hamburg nach Südfrankreich (15.06.10)
CASTOR nach Gorleben genehmigt
Widerstand angekündigt (3.05.10)
Der Endlager-Schwindel
Greenpeace veröffentlicht Akten zu Gorleben (13.04.10)
Protest gegen Atommüll-Transport nach Rußland
Greenpeace-Aktion in der Nordsee (10.04.10)
In Asse II wird probegebohrt
Weitere Zeitverzögerung vor der Rückholung (27.03.10)
Atomenergie ist sicher?
Autobahnpolizei stoppt Horror-Transport (11.03.10)
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Glaskokillen nicht stabil (5.02.10)
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Endlager-Standort Gorleben
Bei der Auswahl spielte Geologie kaum eine Rolle (10.01.10)
Atom-Ausstieg selber machen!
Der deutsche "Atom-Ausstieg"
Info-Serie Atomenergie - Folge 2
Das ungelöste Problem der Endlagerung
Info-Serie Atomenergie - Folge 12
Info-Serie Energiewende
Folge 1
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