[fessenheim-fr] PE: Von Sicherheitskonzepten und Katastrophenschutzplänen
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
bund.suedlicher-oberrhein at bund.net
Mi Jul 28 12:34:26 CEST 2010
*BUND Regionalverband, Wilhelmstr. 24a, 79098 Freiburg *
*Bund für Umwelt und Naturschutz*
*0761/30383, bund.freiburg at bund.net, www.bund-freiburg.de
*
An die Medien
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/sicherheitskonzept-loveparade-katastrophenschutz-a.html
*Von Sicherheitskonzepten und Katastrophenschutzplänen*
*"Sicherheitskonzept" und Loveparade in Duisburg: Eine Tragödie - und
keiner will's gewesen sein.
"Notfallschutz" und Atomkraftwerke: Eine mögliche Tragödie - und keiner
wird's gewesen sein.*
Der so genannte Notfallschutz für Atomanlagen lässt sich zumindest in
einem Punkt mit dem so genannten "Sicherheitskonzept" für die Loveparade
in Duisburg vergleichen. Das Duisburger Sicherheitskonzept _war_
unzureichend und unrealistisch. Die Notfallschutzpläne für AKW _sind_
unzureichend und unrealistisch.
Der AKW-Katastrophenschutz schützt vor einem "Kataströphchen", nicht
aber vor den weiträumigen katastrophalen Folgen eines
unwahrscheinlichen, dennoch aber morgen schon möglichen schweren
Atomunfalls. Die bisherige Notfallschutzplanung für Atomunfälle ist
unrealistisch und ein politischer Kniefall vor den Atomkonzernen E.ON,
RWE, Vattenfall und EnBW. Insbesondere die viel zu kleinen
Evakuierungsradien, die unrealistische Planung der Evakuierung und der
Ausgabe von Jodtabletten, gehen an der erschreckenden Dimension eines
Super-GAUs weit vorbei.
Der aktuelle Katastrophenschutzplan für Atomunfälle kann bei kleineren
Atomunfällen, die erst nach mehreren Tagen zu einem Entweichen von
Radioaktivität führen, zu einem gewissen Schutz der Bevölkerung
beitragen. Er kann und soll auch Panikreaktionen verhindern, also
beruhigen. Er soll vor allem Akzeptanz für Atomkraftwerke und
Laufzeitverlängerung schaffen.
Bei schweren Atomkatastrophen, beim Super-GAU, bei denen nach kurzer
Zeit ein Großteil des radioaktiven Inventars schnell entweicht, bieten
die jetzigen, unrealistischen Katastrophenschutzpläne nur eine minimale
Hilfe. Solche Unfälle, deren Eintrittswahrscheinlichkeit gering ist, die
aber dennoch jeden Tag möglich sind, sprengen (wieder einmal) das
Vorstellungsvermögen der planenden Behörden.
_*Sie sind im Plan "nicht vorgesehen"...*_
Nicht nur aus diesen Gründen fordert der BUND eine Energiewende mit
schnellem Atomausstieg. Solange dies nicht geschehen ist, fordern wir
bundesweit und regional am Oberrhein eine Katastrophenschutzplanung, die
diesen Namen auch verdient und Katastrophen- und Evakuierungsübungen,
die sich am realen Gefahrenpotential von Atomanlagen und nicht an den
Wünschen der Atomkonzerne orientieren.
Axel Mayer BUND-Geschäftsführer
_Eine umfassende Kritik des Notfallschutzplanes für das AKW Fessenheim
finden Sie hier:_
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/katastrophenschutz-fessenheim-akw.html
*_Nachtrag:_
Lesenswerter Hinweis in der Notfallschutzbroschüre des
Regierungspräsidiums Freiburg für das AKW Fessenheim:*
/"Die Inhalte dieser Broschüre wurden nach bestem Wissen sorgfältig
zusammengestellt und geprüft. Es wird jedoch keine Gewähr - weder
ausdrücklich noch stillschweigend - für die Vollständigkeit,
Richtigkeit, Aktualität oder Qualität und jederzeitige Verfügbarkeit der
bereit gestellten Informationen übernommen. In keinem Fall wird für
Schäden eine Haftung übernommen."/
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