[fessenheim-fr] CASTOR im November
klausjschramm at t-online.de
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Mi Jul 21 08:33:28 CEST 2010
Hallo Leute!
Hier eine wichtige Nachricht!
Anfang November schon mal im Kalender
rot anstreichen...
Ciao
Klaus Schramm
20.07.2010
CASTOR im November
Erste Vorbereitungen
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg erwartet den
nächsten CASTOR-Transport aus La Hague im November und kündigt die
bislang "größte Anti-Atom-Manifestation" im Wendland an. Wolfgang
Ehmke, Sprecher der Bürgerinitiative, rechnet mit mindestens 20.000
TeilnehmerInnen. Die Vorbereitungen seien bereits angelaufen. Zu der
Demonstration ruft Ehmke zufolge ein Bündnis aus Umweltverbänden,
Anti-Atom-Initiativen, Gewerkschaften und kirchlichen Kreisen auf,
das im vergangenen Jahr einen Anti-Atom-Treck nach Berlin organisiert
hatte.
Am 5. September 2009 hatten rund 55.000 Menschen in Berlin unter dem
Motto "Mal richtig abschalten" für einen Atom-Ausstieg in Deutschland
demonstriert. Es war die größte dem seit 20 Jahren in der
Bundeshauptstadt.
Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums bereitet sich
auch die Polizei auf einen konkreten Transport-Termin vor. Das Datum
bleibt wie gewohnt geheim. In den zurückliegenden Jahren waren die
CASTOR-Transporte nach Gorleben immer in der ersten Novemberhälfte
gestartet. Die Anti-Atom-Bewegung in Frankreich hat noch immer
rechtzeitig aus der Beobachtung der Plutonium-Fabrik in La Hague die
entsprechenden Informationen an die BI im Wendland weitergeben
können. In diesem Jahr wird der zwölfte und damit vorletzte Transport
aus La Hague erwartet. Danach stehen nach offizieller Planung weitere
Transporte von hochradioaktivem Müll aus der britischen Plutonium-
Fabrik Sellafield an.
Entgegen gültigen Naturschutzgesetzen wurden an der Bahnstrecke
zwischen Lüneburg und Gorleben, auf der der CASTOR immer rollt, Bäume
und Büsche zurückgeschnitten. Offenbar diente dies dazu, ein besseres
Sichtfeld für Hubschrauber zu schaffen. Vergangenen Donnerstag
begannen Hubschrauberflüge der Bundespolizei an diesem
Streckenabschnitt. Nach Beobachtungen Dannenberger BürgerInnen flog
der Hubschrauber "sehr lange und sehr niedrig", die Besatzung war
offenbar damit beschäftigt die Transportstrecke zu fotografieren.
Pressesprecherin Britta Heuberger von der Bundespolizei in Bremen
bequemte sich lediglich zu der Auskunft, bei dem Flug habe es sich
"um einen ganz normalen Vorgang im Rahmen der CASTOR-Vorbereitung"
gehandelt. Bereits am 3. Mai, dem 30. Jahrestag der Besetzung der
Bohrstelle 1004 in Gorleben, hatte das Bundesamt für Strahlenschutz
(BfS) den Transport von 11 Behältern mit HAW-Glaskokillen aus der
französischen Plutonium-Fabrik La Hague zum sogenannten
Transportbehälterlager Gorleben, eine oberirdischen Leichtbauhalle,
genehmigt.
Die AtomkraftgegenerInnen kündigten bereits an, sich nicht nur mit
der Großdemonstration, sondern auch mit Straßen- und
Schienenblockaden gegen den CASTOR-Transport zu wehren. Sie
befürchten, daß mit jedem angelieferten CASTOR die Vorfestlegung auf
den aus ihrer Sicht völlig ungeeigneten Strandort für ein atomares
Endlager zementiert wird. Bislang wurden mit elf CASTOR-Transporten -
zuletzt im November 2008 - insgesamt 91 CASTOR-Behälter in die
oberirdische Leichtbauhalle bei Gorleben gebracht.
Entgegen allen Ankündigungen von Finanzminister Wolfgang Schäuble, es
müsse "gespart" werden, wurden im neuen "schwarz-gelben"
Bundeshaushalt die Ausgaben für den weiteren Ausbau des Salzstocks
Gorleben von 23 Millionen auf 47,1 Millionen Euro heraufgesetzt.
Dabei wurden bereits seit Mitte der 1980er Jahre 1,5 Milliarden Euro
illegal in den Ausbau des Salzstocks unter Gorleben zum "Endlager"
investiert. Kann Atom-Minister Röttgen "gar nicht warten, wie die
Gerichte auf die Klage gegen den Weiterbau im Salzstock regieren,"
fragen die AtomkraftgegenerInnen im Wendland ironisch. "Mit der Demo
und den Aktionen im Herbst wird die schwarz-gelbe Regierung eine
Quittung dafür bekommen, daß sie Gorleben als Endlagerstandort
zementieren will", kündigt die BI an.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
CASTOR nach Gorleben genehmigt
Widerstand angekündigt (3.05.10)
Der Endlager-Schwindel
Greenpeace veröffentlicht Akten zu Gorleben (13.04.10)
Endlager-Standort Gorleben
Bei der Auswahl spielte Geologie kaum eine Rolle (10.01.10)
CASTOR-Transporte ins Zwischenlager Ahaus
Der Weg zum illegalen Endlager (14.11.09)
Endlagerpläne in Schweden hinfällig
Auch Kupfer hält nicht dicht (30.09.09)
Gorleben: Regierung Kohl setzte 1983
Gutachter unter Druck (9.09.09)
Sargnagel für Endlager Gorleben
Verträge laufen 2015 aus (22.08.09)
Illegaler Ausbau unter Gorleben
1,5 Milliarden Euro bereits für Ausbau als "Endlager"
investiert
(28.05.09)
Atomares Endlager
Yucca Mountain gestoppt (22.07.04)
ItalienerInnen erfolgreich -
kein Endlager weltweit (2.12.03)
Zwischenlager +++ Salz +++ Ende
Die Legende vom Salzstock (25.11.03)
Endlager-Wahnsinn (28.02.01)
Atom-Ausstieg selber machen!
Das ungelöste Problem der Endlagerung
Folge 12 der Info-Serie Atomenergie
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