[fessenheim-fr] TV-Tip: Di., 13.07. 21 Uhr ZDF Frontal21

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Mo Jul 12 12:22:45 CEST 2010


Hallo Leute!

Hier ein TV-Tip (ohne Gewähr):
Morgen, Dienstag, 13.07., um 21 Uhr im ZDF

Frontal21-Dokumentation
Der große Bluff
Die falschen Versprechen der Atompolitik

Ciao
   Klaus Schramm


Sendung am 13.07.2010 21:00 Uhr ZDF

Frontal21-Dokumentation
Der große Bluff
Die falschen Versprechen der Atompolitik

von Steffen Judzikowski und Christian Rohde

Atomkraft - ja, bitte! Die Bundesregierung will die Laufzeiten von 
Atomkraftwerken verlängern, den Ausstieg aus der Kernenergie 
rückgängig machen. Nur so könne man eine günstige Stromversorgung 
garantieren und die Klimaschutzziele erreichen. Die Frontal21-
Dokumentation "Der große Bluff - Die falschen Versprechen der 
Atompolitik" ist eine Reise durch die atomare Republik, zu Orten, an 
denen sich die ungelösten Fragen der Risikotechnik Kernenergie 
widerspiegeln.

Sind alte Reaktoren wirklich sicher? Ist Gorleben ein geeignetes 
Endlager? Ist die Energiewende mit Atomkraft zu meistern und werden 
die Strompreise durch längere Laufzeiten wirklich sinken? Der Film 
präsentiert die Argumente der Energiewirtschaft, die auf 
milliardenschwere Gewinne hofft. Die Autoren fragen nach bei den 
Konzernen, deren Spitzen den Verbrauchern günstige Strompreise 
versprechen.

Matthes glaubt nicht an sinkende Strompreise.
Mangelnde Sicherheit

Felix Christian Matthes vom Öko-Institut hält im Interview dagegen: 
Die Hoffung auf sinkende Strompreise werde trotz längerer Laufzeiten 
ein frommer Wunsch der Politik bleiben. Zweifelhaft sei auch, ob der 
Steuerzahler von den Konzerngewinnen profitiere.

Die Autoren sprechen mit dem ehemaligen Betriebsleiter eines 
Atomkraftwerks über die mangelnde Sicherheitskultur. Er berichtet von 
gefährlichem Leichtsinn, der sich in deutschen Meilern breit gemacht 
habe und kommentiert die Pannen in Vattenfalls Problemreaktor 
Krümmel. Alte Reaktoren wie Krümmel stehen bei Experten besonders in 
der Kritik. Ingenieure berichten von Konstruktionsfehlern, die mit 
zunehmendem Alter der Anlagen ein Risiko darstellen. Außerdem 
diskutiert der Film die Gefahr von Terroranschlägen. Öffentlich mag 
darüber kaum jemand reden, doch geheime Unterlagen belegen: Die 
Verantwortlichen sind alarmiert.
 
Wohin mit dem Atommüll?

Und schließlich das Thema Entsorgung: Auch nach Jahrzehnten weiß 
keiner, wohin mit dem strahlenden Müll. Umweltminister Norbert 
Röttgen rechtfertigt im Film, warum er die Endlagererkundung in 
Gorleben vorantreiben will, obwohl die Eignung des Salzstocks hoch 
umstritten ist. Die Frontal21-Dokumentation präsentiert historische 
Akten und Zeitzeugen. Sie belegen, dass die Standortauswahl in den 
70er Jahren allein politischen Motiven folgte. Exklusiv bestätigt der 
damals zuständige Geologe, der 83jährige Professor Gerd Lüttig: "Ich 
habe Gorleben nie als geeignet vorgeschlagen."

Gerd Lüttig: "Eine Fülle von Lügen"

Aber selbst aus der Energiebranche kommt Kritik an der Atompolitik 
der Regierung. Stadtwerke protestieren, sie hatten auf den 
Energiewendekurs der Kanzlerin gesetzt. Ein Hersteller von Anlagen 
für erneuerbare Energie bangt um seinen Unternehmenserfolg. Banken 
würden Kredite verweigern, weil die Atomkraft die Märkte blockiert. 
Der Mittelständler spricht für einen ganzen Wirtschaftszweig. Denn 
schon heute werden Windgeneratoren abgestellt, weil Atomstrom die 
Netze verstopft. "Die Atomkraft steht der dringend benötigten 
Energiewende im Weg." Zu diesem Urteil kommt Professor Olav Hohmeyer, 
der die Bundesregierung als Sachverständiger für Umwelt- und 
Energiefragen berät.

Austieg aus dem Atomaustieg?

2010 ist das Jahr des "Atomfinales". Im "Kampf um die richtige 
Energie" setzt die Bundesregierung auf Atomkraft und will noch vor 
der Sommerpause über die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke 
entscheiden.

Die Dokumentation von Steffen Judzikowski und Christian Rohde zeigt 
Stationen der Debatte, beantwortet Fragen zu den zentralen 
gesellschaftlichen Konflikten und präsentiert dazu Argumente und 
Belege.





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