[fessenheim-fr] "End"-lager Schweiz

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Mo Mär 1 09:50:36 CET 2010


Aernschd Born, Gewschäftsführer NWA

Medien-Mitteilung Der Verein "NWA Nie Wieder Atomkraftwerke" wendet 
sich vehement gegen die von der NAGRA vorgesehenen atomaren 
Tiefenlager, solange die Schweizer Atomkraftwerke noch nicht 
stillgelegt worden sind. Zudem gibt es nach heutigen 
wissenschaftlichen Erkenntnissen keine verlässliche technische 
Methode, um über Jahrhunderttausende hinweg die Sicherheit vor 
atomarer Verstrahlung zu garantieren. Im Gegenteil: Das undichte und 
verseuchte Tiefenlagers im deutschen Asse zeigt, dass es ohne eine 
massiv verbesserte Technologie gegenüber den kommenden Generationen 
verantwortungslos ist, heute schon irgendwelche definitive Standorte 
in der Schweiz auszuwählen. 

NWA wehrt sich dagegen, dass sich das Eidgenössische 
Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI letztlich für jene 
Standortregionen entscheidet, wo am wenigsten politischer Widerstand 
zu erwarten ist. Wir verlangen zukünftig eine verbesserte sachliche 
Information und echte demokratische Mitsprachemöglichkeiten der 
betroffenen Bevölkerung. 
NWA ------------------------------------------------------------------
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ENSI-Stellungnahme: 
Atommüll-Standorte 
Das Nagra-Konzept löst das Problem nicht 

Heute hat das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI zu 
den von der Nagra vorgeschlagenen Atommüllstandorten Stellung 
genommen. Doch mit den laufenden Standortdiskussionen geht das 
wichtigste vergessen: Obwohl der Entsorgungsnachweis erbracht ist, 
gibt es noch zu viele unbeantwortete Fragen, als dass ein Lager 
sicher sein könnte -- unabhängig vom Standort. Das Atommüllproblem 
ist nicht gelöst. Gewisse Atommüll-Teilchen strahlen über einen 
Zeitraum von gut 1 Million Jahre. Diese enorme Zeitspanne macht es 
schwierig, einen angemessenen Umgang mit dem Atommüll zu finden. Die 
Nagra hat zwar ein Konzept vorgelegt, doch bleiben relevante Fragen 
unbeantwortet. 

Zu viele offene Fragen 

Die technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen an ein 
Atommülllager sind immens. Viele elementare Unklarheiten wurden im 
Nagra-Konzept nicht beseitigt: Wie soll kontrolliert werden, wie sich 
das Lager über die Zeitspanne entwickelt? Wie soll der Atommüll 
adäquat verpackt und eingelagert werden? Was für Materialien sollen 
verwendet werden: korrodierender Stahl, Kupfer oder zerbrechliche 
Keramik? Doch damit nicht genug: Die Nagra will eine etwa fünf 
Kilometer lange Zufahrt bauen, um mit LKW ins Atommülllager zu 
fahren. Experten beteuern aber, dass das Wirtgestein Opalinuston so 
wenig wie möglich geschädigt werden darf, ansonsten drohen 
Wasserläufe. 

Keine Lösung in Sicht 

Doch das ist nur ein Teil des ungelösten Problems, denn für so grosse 
Zeiträume gibt es keine «ein-für-allemal- Lösung». Drei elementare 
Fragen bleiben: 
1. Wie soll ein Lager über 1'000'000 Jahre kontrollierbar und der 
Atommüll rückholbar bleiben? 
2. Wie kann das Lager über 1'000'000 Jahre markiert und 
Untergrundkonflikte vermieden werden? 
3. Wie soll es über 1'000'000 Jahre vor unvorhersehbaren 
Naturereignissen wie Erdbeben oder Eiszeiten geschützt werden? 

Sicher ist nur das Risiko 

Was voreiliges Umsetzen bedeuten kann, ist im deutschen Asse zu 
sehen. Der ehemalige Salzstock wurde einst als ideal für die Lagerung 
von Atommüll eingestuft, denn das Wirtsgestein leite Wärme ab und sei 
extrem stabil. Insgesamt 126.000 Fässer Atommüll wurden versenkt -- 
bis spätestens 2012 müssen sie wieder raus. Denn Tag für Tag laufen 
12.000 Liter Wasser ein, Asse droht einzustürzen. Die Kosten für die 
Rückholung belaufen sich auf min. 3,7 Milliarden Euro. Das Beispiel 
zeigt: Die absolute Sicherheit gibt es nicht, sicher ist nur das 
Risiko. Die Nagra muss dies einsehen und ein Lager planen, in dem der 
Atommüll ständig überwacht und notfalls auch rückgeholt werden kann. 
Die Verharmlosung von Gefahren und ungelösten Problemen gegenüber der 
betroffenen Bevölkerung macht sie unglaubwürdig. Ein Atommülllager-
Konzept, das ewige Sicherheit verspricht, ist nicht sicher. Bevor die 
geeigneten Standorte gewählt werden und ein schein-partizipatives 
Mitspracheverfahren aufgegleist wird, müssen offene Fragen 
beantwortet und aufgezeigt werden, wie sie mit der Zeitspanne von 1 
Million Jahren umgegangen wird. Es braucht Lösungen auf Zeit, denn 
unter Zeitdruck steht niemand, der Müll läuft uns nicht davon - er 
strahlt noch lange genug. 

Weitere Informationen: 
Sabine von Stockar, Projektleiterin Strom und Atom 
E-Mail: sabine.vonstockar at energiestiftung.ch, 
Tel. 044 271 54 64 
Medienmitteilung und Pressebild unter: 
www.energiestiftung.ch/aktuell/archive/2010/02/25/das-nagra-konzept-
loest - das-problem-nicht.html  




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