[fessenheim-fr] Regierungsbeschluss pro Atom ist Presse-Ente
"Amish D. Leßmann"
bodhi-amish at sonnenkinder.org
Di Jan 26 12:09:44 CET 2010
26.01.2010: Pressemitteilung von .ausgestrahlt
Nachricht über angeblichen Regierungsbeschluss zu Laufzeitverlängerungen
ist eine Presse-Ente
Schwarz-Gelb hat sich noch nicht festgelegt / Strommengenübertragung
handeln Betreiber untereinander aus
Zur Berichterstattung über einen angeblichen Beschluss der
Bundesregierung, alle 17 Atomkraftwerke weiter zu betreiben und
Strommengen auf die AKW Neckarwestheim und Biblis zu übertragen erklärt
Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Glückwunsch an die Redaktion von ‚Spiegel Online’! Ihr ist es gelungen,
aus einer Mücke einen Nachrichten-Elefanten zu machen, den dann viele
angebliche Fachleute aus Medien und Politik falsch verstanden haben. So
wurde aus dem Elefanten schließlich in vielen Berichten eine Ente.
Am Samstag war in der Online-Ausgabe des ‚Spiegel’ davon zu lesen, die
Atomlobby habe sich durchgesetzt und ‚das vorläufige Ende des
Atomausstiegs’ sei gekommen. Weiter war zu lesen, die Bundesregierung
habe sich darauf festgelegt, alle 17 Atomkraftwerke am Netz zu halten.
Erreicht werden solle dies durch Übertragung von Strommengen auf die
Pannenreaktoren Neckarwestheim und Biblis, die nach dem derzeitigen
Atomgesetz kurz vor der Stilllegung stehen. Dies sei Ergebnis des
Gesprächs von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla mit
Vorstandsmitgliedern der Stromkonzerne vom letzten Donnerstag.
Was sich liest wie eine Grundsatzentscheidung, ist das genaue Gegenteil.
Denn die Bundesregierung hat die Stromkonzerne beim Gespräch im
Kanzleramt darauf hingewiesen, dass von ihrer Seite keine kurzfristigen
Maßnahmen zur Laufzeitverlängerung vorgesehen sind. Es gibt derzeit noch
nicht einmal die Bereitschaft, einer Übertragung von Reststrommengen von
neueren auf ältere Reaktoren zuzustimmen, was viele Kommentatoren aus
der Spiegel-Meldung herausgelesen haben. Auch die Frage, wie viele AKW
von den geplanten Laufzeitverlängerungen profitieren sollen und wie
viele aus Sicherheitsgründen vom Netz gehen werden, ist noch nicht
entschieden und in den Koalitionsparteien umstritten.
Die einzige Neuigkeit, auf der die Meldung vom Samstag beruht, ist die
Tatsache, dass die Stromkonzerne ganz ohne Unterstützung der Regierung
die schnelle Stilllegung von Neckarwestheim und Biblis um einige Monate
verzögern können, wenn sie zusammenarbeiten. Der Eon-Konzern verfügt
über Reststrommengen aus dem 2003 stillgelegten AKW Stade, die laut dem
rot-grünen Atomgesetz ohne Zustimmung der Bundesregierung auf jedes
andere Atomkraftwerk übertragen werden können. Ob dies wirklich
geschieht, ist allerdings nicht sicher, da die Reaktoren in
Neckarwestheim und Biblis den Eon-Konkurrenten EnBW und RWE gehören.
Bisher wurde keine Einigung erzielt.
Zwar ist es richtig, dass es unterm Strich, falls die Strommengen von
Stade auf die süddeutschen Pannen-Reaktoren übertragen werden, einfacher
gelingen kann, diese bis zu einer Entscheidung der Bundesregierung über
die Zukunft der Atomenergie am Netz zu halten. Doch die Möglichkeit dazu
haben SPD und Grüne im Atomkonsens aus dem Jahr 2000 geschaffen, nicht
Union und FDP beim Gespräch letzte Woche im Kanzleramt.
So lange sich die schwarz-gelbe Bundesregierung atompolitisch nicht
festgelegt hat, ist es möglich, durch massive Proteste Einfluss zu
nehmen. Die Ablehnung der Atomenergie geht inzwischen durch alle
gesellschaftlichen Lager. Gerade weil die Kanzlerin und ihr
Umweltminister dies wissen, halten sie sich bis zur Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen bedeckt. Danach kann die Entscheidung so oder so
ausfallen. Abhängig ist das davon, wer am Ende mehr Druck ausüben kann:
die Atomlobby oder die atomkritische gesellschaftliche Mehrheit.“
.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die
AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen
Protest zu machen.
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Quelle:
http://www.ausgestrahlt.de/presse/artikel/5a5caca205/nachricht-ueber-angeblichen-regierun.html
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