[fessenheim-fr] AKW Beznau
klausjschramm at t-online.de
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Mo Nov 9 12:19:01 CET 2009
9.11.2009
August 2009:
"Panne" im AKW Beznau
Zwei Angestellte verstrahlt - bis heute verharmlost
Der Betreiber-Konzern des Schweizer Atomkraftwerks Beznau, wollte
dieser Tage das 40-jährige Jubiläum des Meilers feiern. Nun platzt
die Nachricht von einer bis heute verharmlosten "Panne" in die
Hochstimmung. Am 3. August waren zwei Angestellte in Block 2 des AKW
Beznau bei Arbeiten unterhalb des Reaktordruckbehälters einer
Strahlendosis von bis zu 38 Millisievert ausgesetzt. Der Grenzwert
liegt für beruflich strahlenexponierte Personen bei 25,4
Millisievert.
Das eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) hat ein
Strafverfahren gegen den Betreiber-Konzern Axpo eingeleitet. Ermittlt
wird wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Zuwiderhandlung gegen das
Strahlenschutzgesetz. Es droht eine Strafe von bis zu 10.000 Franken.
Der Betreiber-Konzern habe die Überschreitung am folgenden Tag als
INES-1-Vorfall deklariert. INES ist die Internationale Erreignisskala
von 0 bis 7. Die meisten "Pannen" in Schweizer Atomkraftwerken werden
in Stufe 0 eingeordnet. Nach umfangreichen Abklärungen habe das ENSI
den Vorfall kürzlich auf die INES-Stufe 2 gesetzt und ein
Strafverfahren eröffnet.
Nach zwei automatischen Schnellabschaltungen innerhalb von drei Tagen
ist Block 2 des AKW Beznau seit Donnerstag, 5. November, wieder am
Netz. Mit 40 Jahren Betriebszeit ist Block 1 des AKW Beznau der
mittlerweile älteste Druckwasserreaktor der Welt. Die Anti-AKW-
Bewegung kritisiert vor allem den Zustand der Notsysteme, die derzeit
nicht in der Lage sind, den Reaktor bei einem großen Unfall
ausreichend zu kühlen. Vor kurzem sei bekannt geworden, daß Aufträge
für dringende Nachrüstungen in erteilt wurden. Diese beträfen die
rissigen Reaktordruckbehälter sowie unzulässig abgenützte Dampf- und
Kühlwasserrohre und vor allem die Notstromversorgung. Diese seien
allerdings frühestens in zwei Jahren vorgesehen.
Das AKW Beznau liegt am Fluß Aare kurz vor dessen Einmündung in den
Rhein und damit in Grenznähe zu Deutschland. Der Standort ist in der
Diskussion für den Bau eines neuen Meilers. Über die Zukunft der
Atomenergie soll in der Schweiz in einer Volksabstimmung im Jahr 2012
entschieden werden.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Patt bei Atomenergie in der Schweiz
Hauptstadt Bern will auf erneuerbarre Energien umsteigen
(29.05.09)
Schwedische Regierung wünscht neue Atomkraftwerke
Kommt nun doch die "Renaissance der Atomenergie"? (5.02.09)
Weltwirtschaftskrise trifft Energie-Konzerne
Keine Investitionen für AKW-Neubauten (4.02.09)
Demo gegen Schweizer
Atom-Endlager in Benken (20.09.08)
Endlager-Pläne in Ton zerbröseln
Konsequenzen für Benken (Schweiz) und Bure (Frankreich)
(4.01.08)
'Stopp-Atom'-Allianz in der Schweiz gegründet
Breites Bündnis unter Federführung von Greenpeace Schweiz
(31.08.07)
Neuformierung der Anti-Atom-Bewegung in der Schweiz
Mehrjährige Kampagne gegen AKW-Neubau geplant
Kein Kampf um Atomausstieg? (3.07.07)
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