[fessenheim-fr] Rhein-Temperatur / AKW Fessenheim
klausjschramm at t-online.de
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Mi Jul 1 20:22:47 CEST 2009
Hallo Leute!
Hier ein Artikel zu einem Thema, das wohl leider auch diesen
Sommer wieder "heiß" werden wird...
Ciao
Klaus Schramm
30.06.2009
Der Rhein wird aufgeheizt
AKW Fessenheim mit maßgeblichem Beitrag
Die Temperatur des Rheins an der deutsch-niederländischen Grenze
liegt inzwischen drei Grad über dem natürlichen Niveau. Zwei Grad
resultieren aus den Abwärmeeinleitungen - überwiegend aus Kraftwerken
- entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse, ein Grad ist bereits auf
den Klimawandel zurückzuführen. Der Abschnitt zwischen Worms und
Mainz ist der mit den höchsten Wassertemperaturen. Dies sind die
Ergebnisse einer neu erstellten Studie des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) zur Wärmelast des Rheins.
Seit 1971 wurde keine Aktualisierung des amtlichen Wärmelastplanes
für den Rhein mehr vorgenommen. Mit seiner Abwärmestudie legt der
BUND erstmals wieder seit einer Generation aus bisher nur verstreuten
amtlichen Angaben ein Abwärmekataster für das internationale
Rheineinzugsgebiet vor. Die Studie wurde von den im
Rheineinzugsgebiet liegenden BUND-Landesverbänden beauftragt und von
Dr. Jörg Lange bearbeitet. Sie gibt Antworten auf folgende Fragen:
Wer leitet wo, wie viel Abwärme in den Rhein und seine Nebenflüsse
ein? Welche Energie-Konzerne müssen sich künftig ankreiden lassen,
das Lachswiederansiedlungsprogramm zu gefährden?
Die Abwärmeeinleitungen aus Kraftwerken, Industriebetrieben und
Kläranlagen betragen im Rheineinzugsgebiet mehrere 10.000 Megawatt
(MW). Zum Vergleich: Die elektrische Leistung der beiden
Atomreaktoren in Biblis liegt bei jeweils 1.200 MW. Absolute
Spitzenreiter sind die beiden Reaktoren des AKW Fessenheim. Das
älteste französische Atomkraftwerk, das seit 1977 in Betrieb ist,
besitzt keine Kühltürme und heizt allein mit annähernd 4.000 MW das
Wasser des Rheinseitenkanals um mehr als 2 Grad auf.
Der BUND fordert, daß angesichts der herannahenden Klimakatastrophe
sämtliche europäischen Abwärmeeinleiter mit finanziellen Sanktionen
gezwungen werden, den von ihnen verursachten Schaden an der
Rheinökologie zu vermindern. Zudem erklärt die Umweltschutz-
Organisation den geplanten Bau von Kohlekraftwerke in Mainz und in
Hanau (Staudinger) wegen der damit verbundenen Wärmeabgabe als
unverantwortlich. Das Programm zur Wiederansiedlung des Lachses im
Rheineinzugsgebiet müsse durch Maßnahmen zur Reduzierung des
Wärmeeintrags flankiert werden. Die Belastung des Rheins dürfe nicht
auch noch weiter gesteigert werden.
Lachse, die im Sommer den Rhein aufwärts wandern - sogenannte
Jakobslachse - stellen bei 25 Grad Rheinwassertemperatur ihre
Wanderung ein. Die wird in der Biologie als "thermische Barriere"
bezeichnet. Die Temperaturen im Rhein erreichen aber inzwischen bis
zu 28 Grad. Der Leiter der landesverbandsübergreifenden BUND-
Arbeitsgruppe Rhein, Heinz Schlapkohl, warnt: "Mit dem
Temperaturanstieg im Rhein und seinen Nebenflüssen - insbesondere
Neckar, Untermain, Wupper, Saar, Lippe - steht auch die Umsetzung der
EG-Wasserrahmenrichtlinie in Frage."
Aus der BUND-Studie geht hervor, daß die Abwärme aller in Deutschland
betriebenen Kraftwerke ausreichen würde, um sämtliche Gebäude in der
Bundesrepublik zu heizen. Die gigantische Wärmelast, die dem Rhein
aufgebürdet wird, ist eine Folge der völlig ineffizienten
Stromproduktion in Kohle- und Atomkraftwerken. Der BUND fordert daher
seit langem neben dem Ausbau er Erneuerbaren Energien, des
Energiesparens und einer Steigerung der Energieeffizienz, vermehrt
dezentral Blockheizkraftwerke in Deutschland zu errichten. Auf diese
Weise könnten sämtliche Neubaupläne von Kohlekraftwerken1 ökologisch
und energetisch sinnvoll ersetzt werden.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
1 Siehe hierzu die Grafik in unserem Artikel:
Protest gegen geplantes Kohlekraftwerk
5000 in Emden (18.05.09)
Siehe auch unsere Artikel:
Freispruch für Robin-Wood-AktivistInnen
Kletteraktion gegen neuen Kohlekraftwerksblock
kein Hausfriedensbruch (25.06.09)
Protest gegen geplantes Kohlekraftwerk
5000 in Emden (18.05.09)
Hamburger Pseudo-Grüne machen Weg frei
für Kohlekraftwerk Moorburg
Wahlversprechen wie vorhersehbar gebrochen (30.09.08)
6000 Menschen gegen die Kohlekraftwerkspläne
Staudinger in Hessen und Jänschwalde in Brandenburg (13.09.08)
Neues Mainzer Kohlekraftwerk stößt auf Ablehnung
Wiesbadener Stadtparlament votiert dagegen (18.03.08)
Klima-Protest in Karlsruhe
Robin-Wood-Aktion gegen Ausbau des EnBW-Kohlekraftwerks
(25.02.08)
BI gegen neues Kohlekraftwerk in Lubmin
BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (13.02.08)
7 Kohlekraftwerke in 6 Monaten verhindert
BürgerInnen kämpfen für Klimaschutz (7.02.08)
Deutsche nehmen Klimaschutz ernst
70 Prozent befürworten Erneuerbare Energien vor Ort (20.12.07)
Neues Kohlekraftwerk scheitert an Widerstand der BürgerInnen
RWE im saarländischen Ensdorf gestoppt (26.11.07)
Bundesregierung predigt Klimaschutz und bremst Ökostrom
Zuwachs bei Blockheizkraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung
wird weiter blockiert (24.10.07)
Kabinettsklausur in Schloß Meseberg
Ein Gipfel an Klima-Heuchelei (25.08.07)
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mit gebremstem Wachstum (8.07.07)
Anstieg beim Kohlendioxidausstoß
Seit Jahren nur leere Versprechen (2.04.07)
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