[fessenheim-fr] IAEA: AKW Fessenheim entspricht nicht internationalen Standards
klausjschramm at t-online.de
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Mi Apr 8 18:26:49 CEST 2009
8.04.2009
IAEA: AKW Fessenheim
entspricht nicht internationalen Standards
Bei einer Überprüfung des Atomkraftwerks Fessenheim haben ExpertInnen
festgestellt, daß dieses nicht mehr internationalen Standards
entspricht. Das geht aus dem Bericht der Internationalen Atomenergie-
Agentur (IAEA) hervor.
Die Untersuchung des AKW Fessenheim durch die IAEA, eine Lobby-
Organisation der Atom-Industrie, war im Vorfeld von Seiten der Anti-
AKW-Bewegung und Umweltverbänden stark kritisiert worden. Doch
entgegen den bei einer Demonstration am 21. März beim AKW
vorgebrachten Bedenken, die Überprüfung durch die IAEA werde
lediglich einen "Persilschein" ausstellen, ist nun doch die von
Betreiberseite angestrebte Verlängerung der Betriebsgenehmigung um
weitere zehn Jahre in Frage gestellt.
Obwohl Schutzvorrichtungen des AKW Fessenheim gegen Erdbeben vom IAEA-
Team nicht untersucht wurde - ein wesentlicher Kritikpunkt der
UmweltschützerInnen - erteilte die IAEA dem vom Stadtzentrum der
südbadischen Metropole Freiburg nur 24 Kilometer Luftlinie entfernten
Meiler keine guten Noten. Am schwerwiegendsten sei der unzureichende
Schutz der ArbeiterInnen vor Brandverletzungen, die beim
versehentlichen Kontakt mit heißen Rohren oder anderen Materialien
drohe. Außerdem stellte die IAEA Verspätungen bei notwendigen
Reparaturarbeiten fest. Die Mängel betreffen den nuklearen und den
nicht-nuklearen Teil der Anlage. Die Lage in Fessenheim entspreche
derzeit "nicht den internationalen Standards", so das Fazit der
ExpertInnen.
Im Herbst steht die Zehn-Jahres-Inspektion dieses ältesten
Atomkraftwerks Frankreichs an, das bereits 1977 ans Netz ging.
Offenbar ist ebenso wie bei der nun abgeschlossenen IAEA-Überprüfung
auch hierbei keine Untersuchung vorgesehen, inwieweit das AKW gegen
einen gezielten Flugzeugabsturz nach dem Vorbild des 11. September
2001 geschützt ist. Es ist also nach wie vor offen, ob die
französischen Behörden einer Verlängerung der Betriebsgenehmigung um
weitere zehn Jahre stattgeben.
Die französische Anti-AKW-Bewegung will mit einem großen
internationalen Aktionswochende und Demo am 3. und 4. Oktober 2009 im
elsässischen Colmar Druck ausüben, um die Stilllegung des AKW
Fessenheim und einen Atomausstieg in Frankreich durchzusetzen.
REGENBOGEN NACHRICHTEN
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel zum Thema:
Demo gegen Schein-Überprüfung
des AKW Fessenheim (22.03.09)
AKW Fessenheim undicht
Reaktor seit Samstag abgeschaltet (6.03.09)
AKW Fessenheim für weitere Jahrzehnte?
Versprecher oder Insider-Wissen? (4.12.08)
AKW Fessenheim: Block 2 abgeschaltet
Leck im Primärkreislauf (20.02.08)
Erneut Leiharbeiter im AKW Fessenheim verstrahlt (27.11.07)
Protestfrühstück beim AKW Fessenheim
"Terrorgefahr wird nicht ernst genommen" (11.11.07)
AKW Fessenheim: Arbeiter vor vier Tagen "leicht verstrahlt"
Informationen dürftig und zeitverzögert (27.10.07)
Laufzeit AKW Fessenheim bis 2017?
100-Millionen-Euro-Investition (3.10.07)
Störfall im AKW Fessenheim verschwiegen
Laut 'TV Südbaden' bereits Anfang August (31.08.07)
AKW Fessenheim mit schlechten Noten
49 "Störfälle" im Jahr 2006
Französische Atomaufsicht unzufrieden (5.07.07)
AKW Fessenheim: 30 Jahre tödliche Gefahr (7.03.07)
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