[fessenheim-fr] Ahaus: Kampfansage an die Atommafia!
"Amish D. Leßmann"
bodhi-amish at sonnenkinder.org
Do Mai 8 09:30:44 CEST 2008
Weiterleitung von der Mailingliste [X-News]:
Deutschland, 2008-05-06
Ahaus: Kampfansage an die Atommafia!
Am Wochenende trafen sich rund 150 Atomkraftgegner,
um sich international zu vernetzen. Aus der gesamten
Bundesrepublik sowie aus Rußland, Finnland, Schweden,
Ungarn, Frankreich und den Niederlanden reisten
Aktivisten ins westfälische Ahaus.
Die Teilnehmer stellten zunächst ihre örtlichen
Aktivitäten vor: Russische Aktivisten kämpfen zur
Zeit besonders gegen Atommüllimporte. »Wir haben
Container aus Frankreich und den USA entdeckt«,
erzählte der Petersburger Rashid Alimow. Doch auch
deutscher Müll wird nach Rußland gebracht. Die
russische Regierung plant, in den nächsten zwölf
Jahren 38 neue Atomkraftwerke zu bauen. Dabei seien
nach neuesten Umfragen 78 Prozent der Bevölkerung
gegen die Errichtung neuer Reaktoren, berichtete
Wladimir Sliwjak aus Moskau.
Mit ähnlichen Problemen schlägt sich auch Ulla
Klötzer aus Finnland herum. Dort befindet sich
gerade der weltweit größte AKW-Prototyp im Bau.
Die Fertigstellung des Reaktors läßt auf sich
warten - schon heute hat das Projekt weit über
ein Jahr Verspätung. Auch die Kosten explodieren:
Mit drei Milliarden Euro wurde kalkuliert, nach
neuesten Erhebungen sind jedoch sechs Milliarden
realistisch. Außerdem soll in Finnland 2020 das
erste atomare Endlager der Welt in Betrieb gehen.
Die finnischen Umweltschützer befürchten, daß ihr
Land bald zur radioaktiven Müllkippe für ganz Europa
verkommt. Auch im Nachbarland Schweden soll demnächst
die Planung für ein Endlager beginnen.
Ungarische Atomkraftgegner haben für ihr Land ein
Konzept zum Umsteigen von Atom- und Kohlestrom auf
erneuerbare Energien erstellt. Außerdem arbeiten
ungarische Greenpeace-Mitglieder seit mehr als einem
Jahr an einer Anti-Uran-Kampagne.
In Frankreich kämpfen Aktivisten momentan gegen einen
neuen Testreaktor in Flamanville, berichtete Cécile
Lecomte. Dabei sind sie verstärkter staatlicher
Repression ausgesetzt.
In Deutschland hat in letzter Zeit vor allem die
Kinderkrebsstudie über Leukämiefälle rund um Atommeiler
für Aufsehen gesorgt - Horst Blume von der
Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm bedauerte, daß der
mittlerweile stillgelegte Hochtemperaturreaktor in
Hamm nicht von der Studie erfaßt wurde. Der BI seien
zahlreiche Krebsfälle in der Region bekannt.
Am Sonntag endete die Konferenz mit einem Autokorso zur
deutschen Urananreicherungsanlage Gronau. Zuvor wurde
eine gemeinsame Abschlußerklärung verfaßt: Hauptforderung
der Konferenzteilnehmer ist der sofortige Atomausstieg.
Zudem wurde darauf aufmerksam gemacht, daß es noch immer
kein sicheres Endlager für Atommüll gibt.
Dem an die Frühjahrskonferenz angelehnten Anti-Atom-Camp
direkt gegenüber dem Ahauser Zwischenlager drohte zeitweilig
die Räumung durch die Polizei. Das bunte Camp begann bereits
am 1.Mai - nach einem Rundgang von 30 Demonstranten um die
Anlage kam es zu Übergriffen seitens der Ordnungshüter.
Willkürlich wurden Personalien festgestellt, ein nervöser
Polizist drohte gar mit seiner Waffe.
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Thema: Aktion / Termin - Rubrik:
Quelle: http://www.jungewelt.de/2008/05-06/033.php
gefunden bei contrAtom.de
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