[fessenheim-fr] Eduard Bernhard tot
Klaus Schramm
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Di Mai 1 20:00:03 CEST 2007
The fight must go on!
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz trauert um sein langjähriges
Vorstandsmitglied Eduard Bernhard
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e. V. trauert um sein
langjähriges Vorstandsmitglied Eduard Bernhard. Am 21. Jahrestag der
Tschernobylkatastrophe (26. April 2007) ist Eduard Bernhard im Alter von 80
Jahren für uns überraschend gestorben. Er war über 20 Jahre in verschiedenen
Funktionen Mitglied des BBU-Vorstand, ist Mitglied des Geschäftsführenden
Vorstand gewesen, war energiepolitischer Sprecher des BBU und gehörte bis zu
seinem Tode aktiv dem Erweiterten BBU-Vorstand an. Eduard Bernhards Tod reißt
eine tiefe Lücke in die Reihen der Aktiven im BBU.
Trotz seines Alters legte Eduard Bernhard die Hände nie in den Schoß. Im
Gegenteil: Noch im letzten Jahr ließ er sich erneut in den Vorstand des
Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. wählen und war dort
schwerpunktmäßig für den Widerstand gegen die Atomanlagen in Süddeutschland
zuständig. Zu seinen Tagesaufgaben gehörte das Auswerten zahlreicher Zeitungen
und auch noch in diesem Jahr reagierte er im Namen des BBU auf Umweltskandale
mit Protestschreiben und Pressemitteilungen. Und so galt in der letzten Zeit
sein unermüdlicher Protest dem geplanten Kohlekraftwerk in der Nähe seines
Wohnortes Kleinostheim – schließlich war Eduard Bernhard auch Verfechter sanfter
Energietechnologien.
Zu den größten Erfolgen, die Eduard Bernhard mit erwirkt hat, zählt die erfolgte
Stilllegung der Atomanlagen im hessischen Hanau. Doch nicht nur dort hat Eduard
Bernhard den Widerstand gegen Atomanlagen unterstützt. Er nahm im ganzen
Bundesgebiet an Erörterungsterminen (u. a. Lingen, Ahaus, Gronau,
Mülheim-Kärlich) teil, hielt Reden bei Demonstrationen, erstattete für den BBU
zahlreiche Strafanzeigen gegen Chemie- und Atomfirmen und war auch Ende der 80er
Jahre in der Nähe des Tschernobyl-Reaktors, um sich ein Bild von der Katastrophe
vor Ort zu machen.
Eduard Bernhards thematische Bandbreite war nahezu unbegrenzt. Er setzte sich
nicht nur gegen Atomanlagen und Atomtransporte zur Wehr, sondern auch gegen
Autobahnen, Gentechnik und Chemieanlagen. Er war Mitglied der
Störfall-Kommission des Bundestages und trat konsequent als kritischer Aktionär
bei Hauptaktionärsversammlungen von Energie- und Chemiekonzernen auf, um deren
umweltfeindliches Vorgehen öffentlich anzuprangern. Als Kriegsversehrter des
Zweiten Weltkrieges war es Eduard Bernhard auch immer wieder wichtig, die Stimme
gegen Militarismus, Kriege und Gewalt zu erheben.
Eduard Bernhard ging es immer um die Sache; Verbandsegoismen waren ihm fremd. So
war er u.a. auch Mitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, des Bund
Naturschutz (BN) in Bayern und des Dachverbandes der kritischen Aktionäre.
Außerdem war Eduard Bernhard Ehrenmitglied des Arbeitskreises Umwelt (AKU)
Gronau in NRW.
Eduard Bernhard war ein großer streitbarer Geist für konsequenten Umweltschutz.
Sein Motto in allen Lebenslagen war: „The fight must go on!” (Der Kampf geht
weiter!). Dieses Motto bleibt auch nach seinem Tod gültig, ja es mahnt als
Aufruf weiter aktiv zu bleiben im Kampf gegen Umweltzerstörungen jeglicher Art.
Seiner Devise, auch in scheinbar aussichtlosen Situationen nicht zu resignieren,
sollte stets gefolgt werden. Angesichts der Wunder der Natur und der Opfer von
Tschernobyl sollte es für alle, die Eduard Bernhard gekannt, respektiert,
bewundert und geschätzt haben, selbstverständlich sein, in seinem Sinne weiter
aktiv zu sein und sein Werk fortzusetzen: Mit umfangreicher
Öffentlichkeitsarbeit, bei Erörterungsterminen, bei Aktionen auf der Straße und
vor Atomanlagen. Stets sollte dabei auch seine Fairness nicht vergessen werden,
gegenüber Freunden und Feinden. Selbst seinen Gegnern in der Chemie- und
Atomindustrie hat er die Hand gereicht, hat ihnen aber im selben Atemzug
glasklar vor Augen geführt, was er von ihrer Politik und von ihren
Machenschaften hält.
Unser inniges Mitgefühl gehört den Angehörigen von Eduard, und besonders seiner
Frau Irmgard, die ihm Kraft und Stärke gegeben hat. Gemeinsam mit Familie
Bernhard trauern wir um einen ganz besonderen Menschen, der bundesweit Achtung
und Anerkennung erfahren hat, und dessen Tod derzeit vielerorts bei
Bürgerinitiativen und Umweltverbänden Trauer und Bestürzung auslöst.
The fight must go on!
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am kommenden Montag
(7. Mai) um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Kleinostheim (bei Aschaffenburg /
Bayern) statt.
Für den Vorstand des BBU e.V. Für die Geschäftsstelle des BBU e.V.
Udo Buchholz Christine Ellermann
BBU e.V.
Prinz-Albert-Str. 73, 53113 Bonn
Tel.: 0228/214032
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