[fessenheim-fr] 18.12.06 Atomtransport auf dem Weg zum Flughafen gestoppt (fwd)

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Di Dez 19 23:13:14 CET 2006


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Presseerklärung 18.12.06

Atomtransport auf dem Weg zum Flughafen gestoppt

Aktivistinnen vom Antiatombündnis Sachsen und aus dem Wendland 
blockierten am frühen Morgen des 18.12.06 den per Flugzeug 
vorgesehenen Atomtransport vom Kernforschungszentrum Dresden - 
Rossendorf nach Moskau. 25 Teilnehmern gelang es mit Fahrzeugen in 
Radeberg auf die Transportstrecke zu kommen und den umstrittenen 
Transport von Brennelementen und Brennstäben auf dem Weg zum 
Flughafen zu stoppen. Der Transport wurde nach zehnminütigem 
Stillstand an der Blockadestelle über eine Ausweichstrecke durch ein 
Wohngebiet vorbei geführt. Die Aktivistinnen demonstrierten mit der 
Aktion gegen den riskanten Lufttransport, der ein unkalkulierbares 
Risiko für Mensch und Umwelt birgt. Das Antiatombündnis Sachsen 
fordert einen sofortigen Atomausstieg und die Stillegung aller 
Atomanlagen. 

Hintergrund: Die von der Bahn wegen Imageproblemen vor dem 
Börsengang zum Verkauf angebotene Transportfirma Nuclear Cargo 
Service hatte die radioaktive Luftfracht am 17. Oktober beim 
Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) beantragt.  Das BFS genehmigte 
den Transport zum Scientific Research Institute Podolsk bei Moskau bis 
Juli 2007. Trotzdem behauptete der Sprecher der Rossendorfer 
Atomanlage, Udo Helwig, es sei Eile geboten, denn Ende diesen 
Jahres laufe ein Rückführungsvertrag aus. Der Flugtransport müsse 
wegen internationaler Verträge schnell noch in diesem Jahr abgewickelt 
werden. Laut Helwig werden innerhalb dieses internationalen 
Abkommens radioaktive Hinterlassenschaften aus der Zeit des Kalten 
Krieges in ihre Ursprungsländer zurückgebracht. 

Gegen den Transport der von über 400 Polizisten begleiteten 18 
Spezial-Behälter mit 200 Kilogramm hoch und 100 Kilogramm niedrig 
angereichertem Uran hatten Umweltinitiativen und Politiker im Vorfeld 
Sicherheitsbedenken geäußert. Nach Angaben des BFS sind seit 2003 
in Deutschland bereits mehrere Atommülltransporte mit Uran auf dem 
Luftweg erfolgt.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz hatte zusammen mit 
der BI Umweltschutz Lüchow Dannenberg und der BI Kein Atommüll in 
Ahaus Bundeskanzlerin Merkel in einem offenen Brief aufgefordert, den  
Transport per Flugzeug zu stoppen. 

Die Initiativen fragen in dem Brief an Merkel auch: "Wird die 
Bundesregierung von anderen Staaten darüber informiert, sofern 
Transitflüge mit radioaktivem Material das Bundesgebiet (ohne 
Landung) überfliegen sollen? Wer ist für den Katastrophenschutz 
während derartiger Transitflüge über Bundesgebiet zuständig?  Hat die 
Bundesregierung bis zum 15.12.2006 jemals gegen das Überfliegen 
des Bundesgebietes von Flugzeugen mit radioaktivem Inventar bei 
anderen Regierungen protestiert?  Falls nein: warum nicht"?

Francis Althoff 05843 986789

Für konkrete Fragen zu Aktionen vor Ort wenden Sie sich bitte an das 
Dresdener Aktionsbündnis "Kein Uran nach Russland" unter Tel. 0162-
2683438

Fotomaterial zur Aktion unter 
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