[fessenheim-fr] TRAS
Klaus Schramm
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So Aug 20 16:09:47 CEST 2006
Hallo Leute!
Hier ein Text, in dem für einen Beitritt zur TRAS argumentiert wird.
Da er von Erika Jacobsen über Axel Mayer an diese Mailingliste
weitergeleitet wurde und in einer Anlage enthalten war, mußte er
zunächst umformatiert werden.
Es werden darin Argumente zusammengestellt, mit denen
"die immer wieder vorgebrachten Gegenargumente für einen TRAS-Beitritt
entkräftet werden können". Es bleibt jedem selbst überlassen, vor dem
Hintergrund eigener Erfahrungen mit juristischen Auseinandersetzungen,
die Chancen von TRAS abzuwägen. Im Sinne einer pluralistischen
Anti-Atom-Bewegung sollten verschiedene Einschätzungen zum Thema
nicht zu Abgrenzungen führen. Vergessen sollte allerdings nicht die
Erfahrung von über einem Vierteljahrhundert Kampf gegen die Atom-Mafia,
daß sich ohne den "Druck der Straße" nichts bewegt.
Ciao
Klaus Schramm
klaus.schramm at bund.net
August 2006
Das Ziel von TRAS ist die möglichst schnelle Schließung von Fessenheim.
Dazu gibt es vier mehr oder weniger denkbare Möglichkeiten:
1. EdF macht das AKW selbst dicht
2. Überwachungsbehörde verhängt STOP
3. Politischer Wille in Frankreich
4. Juristischer Weg, wie ihn TRAS und 'Stop Fessenheim' beschreiten
Im Beschreiten dieses juristischen Wegs sehe ich mittelfristig die
einzig wirklich Erfolg versprechende
Diese Gemeinden sind bereits TRAS-Mitglied
Arlesheim (CH)
Basel-Stadt (CH)
Birsfelden (CH)
Bottmingen (CH)
Buggingen (D)
Burg i.L. (CH)
Denzlingen (D)
Emmendingen (D)
Freiburg (D)
Gottenheim (D)
Gundelfingen (D)
Ihringen (D)
Merzhausen (D)
Mollau (F)
Nenzlingen (CH)
Obermumpf (CH)
Oberried (D)
Oltingen (CH)
Reigoldswil (CH)
Sasbach (D)
Schallstadt (D)
Sölden (D)
St. Peter (D)
Tecknau (CH)
Tenniken (CH)
Therwil (CH)
Umkirch (D)
Waldkirch (D)
Weisweil (D)
Kirchengemeinden
Katholische Kirchengemeinde Sölden (D)
Evangelische Johannesgemeinde des Hexentals (D)
Die Jahresbeiträge gliedern sich wie folg:
Einzelmitgliedschaft € 35,00
Organisationen € 70,00
Gemeinden pro Einwohner/in € 0,07
Gemeinden unter 500 Einw. mind, € 35,00
Beitrittserklärungen und weitere Informaltionen:
www. atomschutzverband.ch
KONTRA-Argumente der TRAS-Gegner
gegen
PRO- Argumente der TRAS-Befürworter
KONTRA
TRAS hat keine Möglichkeit, die Abschaltung von Fessenheim zu erreichen
PRO
Bereits jetzt gibt es juristische Erfolge.
Die von TRAS beauftragte RA Corinne Lepage (ehem. frz.
Umweltministerin) hat die Einsicht in alle sicherheitsrelevanten
Informationen der EdF erzwungen. Am 8. Juni 2006 wurde von der
zustündigen französischen Stelle daraufhin bestätigt, dass die bisher
unter Verschluss gehaltenen sicherheitsrelevanten Daten offen gelegt
werden müssen und der TRAS zur Verfügung stehen
Es handelt sich hier um Angaben zu:
- Volumen der Wasserentnahme aus dem Rhein
- Temperatur das Abwassers in den Rhein
- Emissionen von Stoffen im Abwasser und der Luft über die bei
der Inbetriebnahme 1977 bekannten Stoffe hinaus
- Risiken eines Atomunfalls
- Erdbebenrisiken
KONTRA
Die Beiträge fließen zum großen Teil in die TRAS-Struktur
PRO
Stimmt nicht. Es gibt kein eigenes Büro
und außer einer Bürokraft arbeiten alle im Vorstand ehrenamtlich
KONTRA
CLS-Kontrollkommission statt TRAS
PRO
1. Das französische Recht lässt nicht zu, dass deutsche
Gemeinden Mitglied in dieser Kommission werden können. Mitglieder in
der CLS sind 5 frz. Bürgermeister, 10 frz. Generalräte und 5 frz.
Umweltverbände
2. Einzige Gruppe, die kritische Fragen stellt, sind die
Umweltverbände, die darauf aber nur sehr vage Antworten
bekommen
3. Alle Versuche, das Thema 'Schließung Fessenheim' in dieser
Kommission zu diskutieren, werden abgelehnt
4. Bereits heute können Bürgermeister deutscher Gemeinden an den
Kommissions-Sitzungen teilnehmen und ggf. kritische Fragen stellen,
was bislang jedoch nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat.
KONTRA
Sicherheitsvergleich mit deutschen AKW
PRO
Deutschland kann eine unabhängige sicherheitstechnische
Analyse des frz. AKW weder rechtlich noch tatsächlich veranlassen.
KONTRA
Der Beitritt sollte auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden
PRO
Die EdF strebt noch in 2007 eine Verlängerung der Betriebsbewilligung für
weitere 10 Jahr an. Daher ist es wichtig, dass die TRAS vorher
entsprechende Erfolge erzielt, dass diese Betriebsverlängerung nicht
mehr möglich ist. Somit ist Eile geboten, wenn wir nicht wollen, dass
Fessenheim weitere 10 Jahre in Betrieb bleibt.
KONTRA
Arbeitsplätze gehen verloren
PRO
1. Der Abbau des AKW dauert 10-15 Jahre. So lang sind
viele Arbeitsplätze gesichert.
2. Durch verstärkte Förderung alternativer
Energien könnten mehr Arbeitsplätze geschaffen werden, als in
Fessenheim verloren gehen.
KONTRA
Die deutsch-frz. Freundschaft sollte nicht gefährdet werden.
PRO
1. Kommunalpolitiker sind in erster Linie für die Sicherheit ihrer
eigenen Gemeindemitglieder verantwortlich
2. Auch frz. Gemeinden sind Mitglieder der TRAS
3. 140 frz. KommunalpolitikerInnen haben einen schriftlichen Appell
an die frz. Regierung zur Schließung von Fessenheim gerichtet.
4. Unsere frz. FreundInnen sind ebenfalls für die Abschaltung von
Fessenheim. Sie sind lediglich besorgt um die Arbeitsplätze
5. Mit der Bürgerinitiative 'Stop Fessenheim' gibt es im Elsass
bereits eine eigene Umweltorganisation, die sich mit diesem Thema
beschäftigt und ebenfalls Mitglieder der TRAS ist.
Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr