[fessenheim-fr] Versammlungsverbot Wendland
Klaus Schramm
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Fr Mai 26 17:42:12 CEST 2006
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Pressemitteilung 25.05.06
Atomkraftgegner erteilen Polizei Versammlungsverbot
Allgemeinverfügung gegen Atomwirtschaft und Polizeiwillkür vor Castortransport
In einer Bekanntmachung der "Republik Freies Wendland" gegen Atomwirtschaft
und Polizeiwillkür wollen Gorlebener Atomkraftgegner zum nächsten
Castortransport der Polizei ein Versammlungsverbot erteilen.
Hintergrund: Bei Castortransporten werden von der Polizei regelmäßig
Versammlungsverbotszonen von 70 km Länge und bis zu 1 km Breite zwischen
Lüneburg und Gorleben verhängt. Begründet werden diese
grundrechtseinschränkenden Verbotszonen mit fragwürdigen Gefahrenprognosen
über Demonstrationsteilnehmende.
In der Begründung ihrer geplanten Bekanntmachung listen die Atomkraftgegner
nun detailliert eine Gefahrenprognose rund um die Nutzung von Atomkraft auf.
Für die Verfügung gegen Atomindustrie und Polizei suchen die Atomkraftgegner
bundesweit Mitunterzeichner und Spendengelder. Die Bekanntmachung soll vor
dem nächsten Castortransport nach Gorleben in möglichst vielen Zeitungen
veröffentlicht werden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg
hofft dadurch zudem auf argumentative und finanzielle Unterstützung ihrer im
Oktober 2005 eingereichten Verfassungsbeschwerde gegen die
Demonstrationsverbotszonen.
Aus der Bekanntmachung der Atomkraftgegner: "Vor jedem Castortransport mit
hochradioaktiven Abfällen in die Zwischenlager-Halle Gorleben veröffentlicht die
Polizei in der lokalen Elbe-Jeetzel-Zeitung ein weiträumiges
Demonstrationsverbot
im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Auf bis zu fünf (!) Zeitungsseiten findet sich
in Miniaturschrift eine abstruse Gefahrenprognose aus zusammengesuchten,
einzelnen Vorfällen aus der Vergangenheit, die als Begründung für die
Sonderrechtszone Gorleben, die alle trifft, her halten sollen. Diese Demoverbote
wurden mit schöner Regelmäßigkeit von Gerichten für unrechtmäßig erklärt.
Allerdings immer erst nach den Castortransporten und auch das hat die Behörden
nicht davon abhalten können, beim nächsten Castortransport wieder in die
juristische Trickkiste zu greifen und ein erneutes Verbot zu verkünden".
Weiter heißt es in der Begründung der Atomkraftgegner: "Wir sind es Leid,
dieses Spiel mit zu spielen! Und wir drehen den Spieß jetzt um: Vor dem nächsten
Castortransport werden wir unser "Verbot" veröffentlichen: Gegen die Transporte
von jahrtausende tödlich strahlendem Atommüll und gegen die einer Demokratie
unwürdigen Polizeieinsätze gegen die eigene Bevölkerung. Denn wir haben nach
wie vor gute Gründe, auf die Straße zu gehen.
Mit unserer "Verfügung" werden wir 20 Jahre nach dem Tschernobyl-GAU
unsere Argumente gegen die Nutzung der Atomenergie, gegen den Versuch den
maroden Salzstock Gorleben zum Endlager zu machen und gegen den
polizeilichen Besatzungszustand im Wendland minutiös zusammentragen. Alle
geschilderten Vorfälle sind durch Quellen zweifelsfrei belegbar, häufig sind
"unverdächtige" Institutionen, wie Ministerien oder Gerichte unsere Kronzeugen.
Denn in Gorleben läuft seit fast dreißig Jahren eine Schmierenkomödie zwischen
Energiewirtschaft und Politik: Hier bei den "dummen Bauern" in dem
dünnbesiedelten Gebiet zwischen Elbe und Drawehn wollen die
Energieversorgungsunternehmen möglichst billig Ihren giftige Strahlenmüll
verbuddeln. Ohne uns! Wir kämpfen für die Gesundheit und die Zukunft unserer
Kinder und Kindeskinder! Ein Lachen wird es sein, das sie besiegt!"
Republik Freies Wendland - Das Volk. Im Auftrage: BI Umweltschutz Lüchow-
Dannenberg e.V. , Bäuerliche Notgemeinschaft.
(Wortlaut der Bekanntmachung unter
<http://www.castor.de/aktionen/2006/allgvfg.html>)
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