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Mo Sep 26 13:06:27 CEST 2005


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg
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Pressemitteilung 23.09.05

Gorleben: Castoren rollen am Todestag

Nach Informationen der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow 
Dannenberg (BI) ist davon auszugehen, dass der nächste umstrittene 
Transport von 12 Castorbehältern mit hochradioaktivem Atommüll aus 
der französischen Plutoniumfabrik La Hague ab dem 
6. November Richtung Gorleben rollen soll.
 
Die BI sieht diese Planung dadurch bestätigt, dass zur Zeit im Raum 
Dannenberg bei der Polizei Passierscheine für den 7. und 8. 
November beantragt werden können. Dies deutet nach Einschätzung 
der BI auch darauf hin, dass entlang der letzten 70 Kilometern der 
Transportstrecke, zwischen Lüneburg und Gorleben wieder ein 
weiträumiges Versammlungsverbot verhängt werden soll. Klagen 
gegen diese Allgemeinverfügungen und für die Einhaltung des 
Grundrechts auf Demonstrationsfreiheit sind aus früheren Jahren 
unter anderem vor dem Bundesverfassungsgericht anhängig.

"Obwohl seit Anfang der Achtziger Jahre bekannt ist, dass das 
geplante Endlager radioaktive Stoffe nicht vor dem Eintritt in die 
Biosphäre abhalten kann, wird weiterhin mit Atommülltransporten in 
die oberirdische Zwischenlagerhalle Gorleben als entgültiges 
Atommüllklo
immer wahrscheinlicher gemacht", kommentiert der BI-Sprecher. Die 
Stimmung bei den Atomkraftgegnern ist zusätzlich dadurch 
aufgeheizt, dass das Bundesumweltministerium kürzlich in einem 
Brief an den Ausschuss Atomanlagen des Landkreises Lüchow 
Dannenberg bestätigte, dass das Deckgebirge über dem Gorlebener 
Salzstock keine Funktion einer Schutzbarriere erfüllt. 

Der BI-Sprecher wirft den für den Transport Verantwortlichen 
obendrein eine "unfassbare Kaltschnäuzigkeit" vor. "Am 7. November, 
während der nächste Castortransport rollt, jährt sich der Todestag des 
französischen Demonstranten Sebastian Briat. Der Atomkraftgegner  
wurde letztes Jahr vom Fahrtwind des mit 98 km/h rasenden Zuges 
erfasst und starb an den Folgen. Die französische Staatsanwaltschaft 
ermittelt immer noch zu den genauen Umständen. Es ist lange 
bekannt, dass am Todestag Gedenkveranstaltungen nahe der 
Bahnstrecke in Deutschland und Frankreich stattfinden werden. Durch 
diese Trauerveranstaltungen mit Polizeibegleitung Castortransporte 
zu jagen, ist ein Affront, der nicht mehr zu überbieten ist", empört sich 
der BI-Sprecher.

Francis Althoff 05843 986789
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