<html><head></head><body><div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;"><div>
<p style="margin-bottom: 0cm">Lieber Bert,</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Mein letzter Text enthielt im letzten Absatz zu viele Tippfehler. Ich war in Eile. Daher noch einmal:</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Dein Hass auf Superreiche verführt Dich zu Deinen gerechtigkeitstheoretischen Fantasieforderungen. Vermögen ist nicht per se schlecht, sondern nur seine Verwendung. Die Aldi Brüder gehören zu den Superreichen. Was wären die Armen ohne Aldi? Ob allerdings die Nachkommen von Aldi mit diesem Vermögen genau so umgehen werden, steht auf einem anderen Blatt.</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Hast Du Dir mal ausgerechnet, was es pro Kopf bringen würde, wenn wir die Superreichen enteignen würden, um deren Vermögen auf alle gleichmäßig zu verteilen? Du wärest überrascht, wie wenig dabei herauskommt. Und der Effekt wäre nach einem Jahr vorbei.</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Welcher Marginalsteuersatz <b>m</b> am Ende gewählt wird, ist eine politische Entscheidung, die weder Du noch ich alleine entscheiden können. Ich habe als Beispiel <b>m=0,4</b> gewählt und halte dies nach wie vor für ein sehr wahrscheinliches Ergebnis des politischen Prozesses.</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Ich weiß zwar nicht, warum ich Dir und Deinen utopischen und letztlich belanglosen Wünschen entgegen kommen soll, und ich glaube auch nicht, dass Du Dein Entgegenkommen mit einem Marginalsteuersatz mit Hilfe der Formel aus <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1">http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1</a> nicht schon selbst ausgerechnet hast. Aber damit Du meinen guten Willen siehst: das egalitäre Bürgergeld wäre bei <b>m=0,75 </b>genau 1067,83 €/Monat,<strong> in 2010, wenn die Staatsbürgersteuer mit diesem Parameter in 2010 eingeführt worden wäre</strong>. Ware der Sparterm 150*<b> m/(1-m)</b> = 450 €/Monat nicht vorhanden, wäre das egalitäre Bürgergeld 1517,83 €/Monat. Dieser Wert würde sich nach einer Generation einstellen, weil dann alles Ersparte auch wieder konsumiert wäre und sich ein Gleichgewicht zwischen Sparen und Entsparen herausgebildet hätte (zur Erinnerung: Vermögen gilt im Jahr des Todes als konsumiert). Allerdings müssten dann alle anderen Parameter der allgemeinen Formel nämlich <b>S, V, T, Y</b> und <b>N</b> über diese Zeitspanne konstant bleiben, was sicher nicht stimmt, weil sie sich jedes Jahr ändern.</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Ich habe Dir zuliebe in Varianten auch die Marginalsteuersätze<b> m=0,7</b> und <b>m=0,8 </b><span style="font-weight: normal">eingefügt und Du siehst, dass jenseits von m=0,75 das Egalitäre Bürgergeld wieder abnimmt. Der Grund dafür ist der in diesem Bereich rapide anwachsende Sparterm. Ob diese Werte und die Annahmen über das Sparverhalten realistisch sind, weiß niemand. Daher habe ich auch darauf verzichtet, die egalitären Bürgergelder ohne die Sparterme zu zeigen. Schon die Annahme für </span><b>S/N=150*m/(1-m) i</b><span style="font-weight: normal">st für höhere m höchst spekulativ.</span></p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Liebe Grüße</p>

<p style="margin-bottom: 0cm">Bernd</p>
 

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<div name="quote" style="margin:10px 5px 5px 10px; padding: 10px 0 10px 10px; border-left:2px solid #C3D9E5; word-wrap: break-word; -webkit-nbsp-mode: space; -webkit-line-break: after-white-space;">
<div style="margin:0 0 10px 0;"><b>Gesendet:</b> Sonntag, 05. Februar 2017 um 08:14 Uhr<br/>
<b>Von:</b> "Bert Grashoff via Debatte-Grundeinkommen" <debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de><br/>
<b>An:</b> debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
<b>Betreff:</b> [Debatte-Grundeinkommen] Staatsbürgersteuer in die zweite Ableitung?</div>

<div name="quoted-content">
<div style="background-color: rgb(255,255,255);">
<p>Hallo Bernd,</p>

<p>da du in unserer privaten Korrespondenz die Frage ignoriert hast und ich durch Ronald gerade animiert werde, da näher drüber nachzudenken (siehe parallel verschickte Mail an Ronald), will ich dich nochmal in der Öffentlichkeit dieses Verteilers fordern: Wäre es nicht sinnvoll, zur Stärkung des Progressionsgedankens nicht in die erste, sondern in die zweite Ableitung zu gehen und deine Staatsbürgersteuer von da aus zu konzipieren?</p>

<p>Schaut man sich <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.staatsbuergersteuer.de/StBSt.htm#3.1.3" target="_blank">http://www.staatsbuergersteuer.de/StBSt.htm#3.1.3</a> an, demonstrierst du im Graphen "Steuersatz s und Marginalsteuersatz m der Staatsbürgersteuer", dass deine Staatsbürgersteuer immer progressiv ist (was einfach und ausschließlich an dem Negativsteueranteil Bürgergeld B, also dem Quasi-bGE bei dir liegt). Was du nicht thematisierst, was sich aber einfach am Graphen ablesen lässt, ist der Umstand, dass die Progression zunehmend abflacht (was wiederum einfach und ausschließlich daran liegt, dass der Negativsteueranteil Bürgergeld B bei zunehmend hohem Einkommen zunehmend unerheblich wird). Ich bin dir ja mit meinem m=77% schon weit entgegen gekommen, wo ich doch ursprünglich 80 bis 100 % vor Augen hatte, du hast dieses Entgegenkommen aber brüsk als trivial ausgeschlagen. Entweder siehst du nicht oder willst du nicht sehen, dass ich bei diesem Entgegenkommen durchaus auch große Bauchschmerzen hatte, weil jeder einzelne Prozentpunkt unter 100 % eine weitere Vererbung großer Vermögen zulässt und damit perspektivisch die Schere zwischen reich und arm spreizt. Selbst 99 % sind diesbezüglich eigentlich ein Desaster, wenn auch ein weniger großes als das heutige System. Belassen wir 1 % eines 100-Milliarden-Euro-Erbes steuerbefreit, vererbt sich da ein Milliarde Euro leistungslos. Gerechtigkeitstheoretisch ist das nicht zu rechtfertigen. Statt abzuflachen, müsste daher die Progression ansteigen. Politisch müssten wir uns eigentlich auf einen maximalen Absolutbetrag einigen, der deiner Lebenssteuer als Erbmasse entwischen kann. Mir erschiene da alles oberhalb einer Million Euro heutiger Kaufkraft amoralisch. Ich hab das als Einzelperson aber ja eh nicht zu entscheiden. Die Frage wäre erstmal: Erschiene nicht auch dir irgendein Betrag 10 hoch x Euro amoralisch, ob jetzt das x gleich 6, gleich 8,7 oder gleich whatever ist? Wie dir ja schon gesagt: Ableitungen verwirren mich immer. Aber grundsätzlich müsste eine Konzeption von der zweiten Ableitung ausgehend so etwas doch bewerkstelligen können, oder?</p>

<p>[... Moderationskürzung ... deshalb auch keine zeitlich parallele Versendung wie behauptet...]</p>

<p>Liebe Grüße,</p>

<p>Bert</p>

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