<html><head></head><body><div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;"><div>
<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Lieber Tim Deutschmann,</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Deine Diagnose ist falsch. Wir haben zwar eine an die Deflation grenzende Preisentwicklung und sehr niedrige Zinsen, aber das trifft nur das Geldvermögen. Die Unternehmen profitieren im heutigen Steuersystem von einer Deflation.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">In <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Messung.htm" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Messung.htm</a> habe ich dies an Beispielen vorgerechnet, in denen sogar die Banken bzw. Fremdkapitalgeber nicht vorkommen, damit nicht Vertragskonditionen und Vertragswährungen den Blick verwirren.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Der Zins ist<strong> nicht</strong> der Preis für Geld. Höchstens eines von mehreren Versprechen der Kreditnehmer, für befristete Kapitalüberlassung. (http://www.oekonomiemodelle.de/Risikomanagement.htm)</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Die auch von Dir vorgenommene Unterscheidung von Nominal- und Realzinsen angewendet auf die heutige Situation bedeutet, dass die Nominalzinsen historisch gesehen sehr niedrig liegen, aber nicht der Realzins. Sparer Versicherungen und Banken weichen dem aus, in dem sie Geld in Aktien, Immobilien und andere Realwerte investieren. Dumm für die Banken, die in ihrem angestammten Geschäftsmodell weniger verdienen – gut für die Unternehmer und Investoren. Die höheren Risiken, die durch die Banken abgepuffert werden, tragen aber jetzt auf die Aktiensparer. Auch hierrüberr habe ich seit 40 Jahren nachgedacht: <a href="http://www.oekonomiemodelle.de/CAPM.htm" target="_blank">http://www.oekonomiemodelle.de/CAPM.htm</a></p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Der Profit von Banken besteht im übrigen nicht nur in der Erzielung einer ZInsspanne, sondern immer mehr auch in Gebühren und Maktlertätigkeiten, in denen sie Kredinehmer und Kreidtgeber zusammenbringen. Inhalt der Kreditverträge müssen nicht auf Währungen basieren. Einige Immoblien-Makler verlangen z.B. heute schon keine Provision sondern Eigentumswohnungen in den vermakelten Objekten.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Übrigens das Vermögen der alteingesessenen Reichen und Superreichen besteht vor allem in Sachvermögen und ihrem Einfluss auf die Politik. Sachvermögen in Form von Immobilien, Aktien usw. aber nur zu kleinen Teilen in Geldvermögen. Letzteres ist bei Kleinsparern, Versicherungen und anderen Finanzinstitutionen konzentriert. Der nominale Negativzins trifft also vor allem Kleinsparer und Versicherte.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Die (globale) Summe der Geldvermögen ist Null. Dies ist ein zentraler Satz, der in jeder Wirtschaftsform gilt. Da liegt daran, dass jedem Kreditnehmer ein Kreditgeber gegenübersteht. Bei sinkendem<strong> nominellen Zins</strong> verringert sich die Neigung der Kreditgeber (=Sparer) Kredite abzuschließen. Sie werden versuchen, ihr Kapital (Vermögen, Arbeitskraft, Konsumverzicht) lieber direkt an die Kreditnehmer zu geben, z.B. gegen Gewinnbeteiligungen (Dividenden), Arbeitsplatzgarantien, Zusagen von Altersbezügen (Renten), oder Sachgütern. Natürlich ist das viel komplexer. Banken werden hier in Ihrer Maklerfunktion Gebüren kassieren. Private werden versuchen, Bargeld zu horten oder in Gold umzutauschen.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Dein Satz: „<i>Die Zinsen werden folglich ...</i><font face="sans-serif"><font size="2" style="font-size: 9.0pt;"><i>letztlich immer durch Arbeit erwirtschaftet“. </i></font></font><font face="Times New Roman, serif"><font size="3"><i>s</i></font></font><font face="Times New Roman, serif"><font size="3"><span style="font-style: normal;">timmt vielleicht für den<strong> Realzins,</strong> aber nicht für den <strong>Nominalzins</strong>. Wenn der Nominalzins negativ wird und Deflation herrscht, ist es sinnvoll, Bargeld zu horten. Geld verliert dann eben<strong> nicht die Wertaufbewahrungsfunktion,</strong> im Gegenteil. Unternehmen werden sich dann nicht bei Banken, sondern den Zentralbanken verschulden wollen. Zum Beispiel können sie das, indem sie ihre Gewinne in Bargeld aufbewahren um damit ihre Investitionen und Ausgaben zu tätigen.</span></font></font></p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Du forderst, dass dann das Geld abgeschafft werden muss, um diese Möglickeit auszuschalten. Fordern kann man viel, aber durchsetzen? Waren die Südseevölker, die Kaori-Muscheln als Zahlungsmittel und Geldersatz benutzen,kapitalistische Gesellschaften?</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Geld ist fast so alt wie der Homo sapiens. In <a href="http://www.oekonomiemodelle.de/TauschGeldZins.htm" target="_blank">http://www.oekonomiemodelle.de/TauschGeldZins.htm</a> habe ich versucht, eine Entstehungsgeschichte des Geldes zu beschreiben, die mit archeologischen Funden, soweit bekannt, übereinstimmt.  Dort findest Du auch manches zum Zins und weiteren Anforderungen an das Geld. Eine Zeit ohne Geld (Garten Eden usw.) ist in alten Büchern beschrieben und sogar in frühchristlichen Gemeinden versuchsweise praktiziert worden. Aber das ging wohl nur, weil den Leuten das nahe Ende der Welt verkündet worden war. Sie sollten doch ihr demnächst wertloses Geld für die Missionare zu<strong> opfern</strong>,  um die Missionierung anderer Völker zu unterstützen. Aber das Ende kam nicht und die einige der Düppierten wurden ans Kreuz genagelt. Erst als die Christen diese kommunistische Grundhaltung aufgaben und Teil des Staates wurden, konnten die Kirchen überleben, reich werden und weiter Geld von den Gläubigen fordern.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">In der Bibel, der Tora  und anderen alten Märchenbüchern, gibt es kommunistische Utopien und andere Märchen.. Sie haben den nachvollziehbaren Zweck, ihre Priester zu ernähren und gelegentlich sogar reich zu machen.  Da das Ende der Welt nicht hereinbricht (nur in Südamerika hat sich eine sehr überzeugte Sekte kokollektiv selbst umgebracht), muss den Menschen eingetrichtert werden, das sie mit ihren sündhaften Leben in die Hölle kommen und nur bei einem Gott- (bzw. Priester-) gefälligen Leben (und oft gegen Geldopfer) nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Die Kirchen können sie ja nicht im diesseits mit dem geopferten Geld belohnen, es ist ja bereits konsumiert oder in Kathedralen und anderen Bauten investiert. Wer sich diesen Täuschungen hingeben möchte, soll dies tun.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Ich will da auf jeden Fall <strong>nicht</strong> mitspielen. Ich freue mich, dass noch Häuser gebaut werden (Es muss ja nicht gleich der Turmbau zu Babel sein.) Ich zahle gerne Miete, um nicht unter einer Brücke schlafen zu müssen, die auf lange Sicht ja ebenfalls einstürzen muss. Ich finde es gut, wenn es Unternehmen gibt, in die ich meine Arbeit und meine Kreativität einbringen kann und dafür Gegenwerte erhalte, die ich konsumieren oder (auch für mein Alter) sparen kann. Karin und möglichersweise auch Du glauben ja, dass auch der Staat diese Unternehmen zur Verfügungg stellen können. </p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Wie weit der Staat in der Lage ist, innovative Unternehmen zu führen, haben die DDR und andere komministische Staaten gezeigt. Auch das kommunistische(?) China hat eingesehen, das das nicht funktioniert. Dort und in Russland, der Ukraine und anderen ehemaligen Ostblock-Staaten gibt es schon lange keine egalitäre Vermögensverteilung mehr. Im Gegenteil: was man so hört, ist dass Politiker ehemalige Funktionäre und einige Großmodule ungeheuer reich sind. Leider fehlen Statistiken die belegen, dass dort die Vermögensverteilung noch viel ungleicher ist, als ei uns.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Der Trick der Marktwirtschaft ist, dass Unternehmen scheitern, wer sich Veränderungen nicht anpassen und nicht lernen, neuen Herausforderunen nachzukommen. Dass viele Großunternehmen Lobbys finanzieren, um vereint mit der Politik diesen Wettbewerbsdruck zu umgehen, notfalls sogar die Kunden betrügen, ist bedauerliche Realität und ein Versagen des Marktes, den ich versucht habe, in <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Waxtum.htm" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Waxtum.htm</a> zu beschreiben. Dies beweist aber nicht das Versagen des Marktes, sondern nur, dass in der politischen Praxis die Idee des Marktes nicht konsequent verwirklicht ist. Auch die soziale Marktwirtschaft bisheriger Prägung steckt voller solcher Ungereimtheiten.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Ich  bewundere Deine Kreatkivität und Deine Versuche, mit allen möglichen Versatzstücken aus der Ökonomie, der Mathematik und der Rechtwswissenschaft scheinbar wissenschaftlich Deine Thesen zu untermauern und durch hübsche Grafiken zu illustrieren. Nur strickst Du Dir da einen Mythos zusammen, der so niemals dauerhaft funktionieren kann. Klar kann man innerhalb einer Sippe, einer kleinen Sekte, oder einem Dorf den von Dir gewünschten utopischen und harmonischen Kommunismus praktizieren. Dieser Ansatz muss aber scheitern, wenn wirtschaftliche Beziehungen zwischen diesen Gemeinschaften einziehen, z.B. um die Vorteile von Arbeitsteilung und Spezialisierung zu geniesen. In <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Paradigma.htm#urkonflikt" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Paradigma.htm#urkonflikt</a> habe ich beschrieben, wie Konflikte sich immer wieder neu entzünden, auch weil jede neue Generation sich sich gegen das Alte auflehnt. Ich halte also die von Dir ersehnte Harmonie des Kommunismus für eine aüßerst fragile Konstruktion. Wäre schön aber Schade.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Sorry für diese kritische Bewertung Deiner Arbeiten.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Bernd</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;"> </p>
<b>Gesendet:</b> Dienstag, 10. Januar 2017 um 16:51 Uhr

<div>
<div style="margin: 10.0px 5.0px 5.0px 10.0px;padding: 10.0px 0 10.0px 10.0px;border-left: 2.0px solid rgb(195,217,229);">
<div style="margin: 0 0 10.0px 0;"><b>Von:</b> "Tim Deutschmann via Debatte-Grundeinkommen" <debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de><br/>
<b>An:</b> debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
<b>Cc:</b> "Niko Reif" <niko@reif-mastering.de><br/>
<b>Betreff:</b> Re: [Debatte-Grundeinkommen] zu Tims negativem Zinseinwand gegen's bGE</div>

<div>
<div style="background-color: rgb(255,255,255);">
<p>Hallo Bert,</p>
zunächst einmal möchte ich betonen, dass die Ökonomie der negativen Zinsen mindestens so groß ist wie der Kapitalismus.<br/>
<br/>
Ich untersuche die Folgen negativer Zinsen seit zwei Jahren und kann sagen, dass ich <i>bestenfalls</i> einen groben Überblick habe,<br/>
doch war ich bereits dazu in der Lage, einige wesentliche Merkmale herauszuarbeiten, z.B. die Beschränkheit der Vermögen<br/>
und Teile der sozial-psychologischen Wirkung der negativen Zinsen.<br/>
<br/>
Teile dieser Merkmale sind im Anhangs-Text <i>„Ein grober Überblick ... []“</i> beschrieben, andere Eigenschaften auf meiner Seite,<br/>
und ich habe nicht vor, mit der Analyse aufzuhören.<br/>
<br/>
<b>Warum wende ich mich überhaupt an Euch?</b><br/>
<br/>
Ich tue es, weil ich denke, dass wir den gleichen Zweck mit unterschiedlichen Mitteln verfolgen. Ein bGE und negative Zinsen<br/>
würden sich anfänglich (!) nicht ausschließen, doch nach einer Weile würde sich die Notwendigkeit eines bGE von selbst auflösen.<br/>
<br/>
Insofern bin ich kein scharfer Gegner des bGE in der Anfangs-Phase der Negativ-Zins-Wirtschaft.<br/>
<br/>
Als Übergangs-Lösung halte ich sie für geeignet, frage mich aber schon, warum wir nicht einfach für die Sanktions-Freiheit<br/>
beim ALG 2 streiten, denn ich bin ein Freund der Kontinuität und die Verwaltungs-Strukturen sind ja schließlich alle vorhanden.<br/>
<br/>
Zur Bedeutung der Zinsen:<br/>
<br/>
Es gibt mittlerweile kaum noch Zweifel, dass die Menschheit vor etwa 5777 Jahren<br/>
damit begann, Zinsen zu nehmen. Die Entdeckung der integrierenden Macht- und Fern-Wirkung des Zinses<br/>
wird in der Bibel als der Sündenfall bezeichnet.<br/>
<br/>
In der griechischen Mythologie ist es vermutlich das Öffnen der Büchse der Pandora<br/>
und auch in den Narrativen der Hindu-Religion(en) findet sich das Motiv vom Garten Eden.<br/>
 
<table border="0" cellpadding="2" cellspacing="2" width="90%">
        <tbody>
                <tr>
                        <td valign="top">Die Anfänge dieses Prozesse habe ich in der Einleitung der in meiner ersten Email erwähnten <b>Anlage 2</b> beschrieben.<br/>
                        <br/>
                        Wie die Urzeit des Kapitalismus genau ablief, bevor die Menschen verstanden, diesen gewaltigen Prozess zu kontrollieren,<br/>
                        ist in der Bibel mit der <b>Metapher des Turm-Baus zu Babel</b> beschrieben.<br/>
                        <br/>
                        Wir bauen nach fast 6.000 Jahren Kapitalismus immer noch solche Türme,<br/>
                        und immer noch brechen sie ständig zusammen.<br/>
                        <br/>
                        <br/>
                        Sie werden immer größer und mit immer lauterem Getöse brechen sie zusammen.<br/>
                        Zuletzt 1789, 1914-1918, 1939-1945, und nun wieder 201?<br/>
                        <br/>
                        Seit über 2.000 Jahren kennen wir eine Alternative, die jedoch bisher nicht realisiert werden konnte.<br/>
                        Heute ist das anders und es geht auch gar nicht anders, sonst stirbt der Wirts-Prozess,<br/>
                        der die kapitalistische Menschheit beherbergt.</td>
                        <td valign="top"><img alt="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/af/Confusion_of_Tongues.png/440px-Confusion_of_Tongues.png" src="cid:part1.FF9F93D7.40C5DBAD@posteo.de"/></td>
                </tr>
        </tbody>
</table>
<br/>
<br/>
Im Übrigen anworte ich Dir nun in Deinem Text für einige Details.<br/>
 
<div class="moz-cite-prefix">Am 08.01.2017 um 10:59 schrieb Bert Grashoff:</div>

<blockquote>
<p>Hallo Tim,</p>

<p>ich sehe nicht, dass sich der Kapitalismus einfach so urwüchsig über den Vorzeichenwechsel bei den Leitzinsen abschaffen und in einen Verein freier Menschen verwandelt würde.</p>
</blockquote>
<br/>
Was ist denn Kapitalismus?<br/>
<br/>
Besteht der Kapitalismus nicht im Wesentlichen in diesen drei „Spielregeln“ (dieser „Dreifaltigkeit des Kapitals“), Bert?<br/>
 
<div class="emphasize">
<center>
<div style="font-size: 200.0%;"><b><font color="#0000ff">Kapitalismus (vmtl. um <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Kalender" target="_blank">3760 v.Chr.</a><a class="reference" href="http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/der-finanzwirtschaft-verdanken-wir-zivilisation-14493756.html" target="_blank">[1]</a><a class="reference" href="http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/12011" target="_blank">[2]</a>)</font></b></div>
<b>(„Dreifaltigkeit des Kapitals“)</b></center>

<ul>
        <li>Es <b>existiert</b> eine gesellschaftlich weitgehend anerkannte <b>Verteilung von privaten Kapitalien (Kapital, das <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Feudalismus" target="_blank">feudum</a>)</b>. Die <b>Kapitalgüter</b> sind einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft (den <b>Kapitalseignern</b>, <b><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Lehenswesen" target="_blank">Lehensherren</a></b>) zuordenbar (<b>Eigentum</b>). <b><font color="#0000ff">Das Eigentum wird geschützt</font></b> (<b><a href="http://www.tim-deutschmann.de/Politik/Grundgesetz.html#Artikel_14" target="_blank">Grundgesetz Artikel 14 Abs. 1</a></b>).</li>
        <li><b>Kapital</b> ist gegen <font color="#ff0000"><b>Zins</b></font> (bzw. <b>Pacht</b>, <b>Miete</b>, <b>Lizenzgebühr</b>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Feudalismus" target="_blank">Fron</a>, letztendlich wieder <b>Kapital</b>) ver- und ausleihbar. Der von Leihnehmer und Leihgeber verhandelte <font color="#ff0000"><b>Zins</b></font> regelt den Kapital-Fluss zwischen der Leihnehmer- und der Leihgeberklasse. <b><font color="#0000ff">Der</font> <font color="#ff0000">Zins</font> <font color="#0000ff">ist positiv.</font></b> Die logische Folge ist, dass die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Privatautonomie" target="_blank">Privatautonomie</a> (<b>freie Entfaltung der Persönlichkeit</b> <a href="http://www.tim-deutschmann.de/Politik/Grundgesetz.html#Artikel_2" target="_blank">Artikel 2 Abs. 1 Grundgesetz</a>) des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kreditnehmer" target="_blank">Kreditnehmers</a> eingeschränkt ist und hingegen die <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Privatautonomie" target="_blank">Privatautonomie</a> des Kreditgebers überwiegt.</li>
        <li><font color="#0000ff"><b>Verträge sind einzuhalten</b></font> (<i>pacta sunt servanda</i>, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/pacta_sunt_servanda" target="_blank">§241 BGB</a>).</li>
</ul>
</div>
 

<blockquote>
<p>Erstens kommen zumindest bislang die ja nur sehr moderat negativen EZB-Zinsen in ihrer Negativität überhaupt nicht bei den stofflichen Märkten an, sondern verbleiben in der Spekulationszirkulation.</p>
</blockquote>
Das stimmt. Noch.<br/>
<br/>
Aber irgendwann ist das Zins-Niveau zwischen den Geschäfts- und den Nicht-Banken in der Nähe der Zentral-Bank-Zinsen.<br/>
<br/>
<img alt="" height="566" src="cid:part14.5C8D5445.741492D7@posteo.de" width="537"/><br/>
<br/>
Es gibt keinen Ausweg sich der EZB-Politik zu widersetzen, außer die Gier der Unwissenden. Beispielsweise steigen gerade wieder die Bau-Zinsen,<br/>
weil viele Leute denken, dass mit 0% Zins bereits das Ende der Geld-Politik erreicht ist.<br/>
<br/>
Sie werden sich vermutlich schwarz ärgern.<br/>
 
<blockquote>
<p>Zweitens ist Kommunismus überhaupt nicht der Zweck der negativen EZB-Zinsen, sondern sie sind bloß Ausfluss eines Krisenmanagements mit dem Ziel, wieder normale kapitalistische Verhältnisse zu stabilisieren.</p>
</blockquote>
<br/>
Das kann man so sehen, muss es aber nicht. Das Wort Kommunismus ist leider geprägt von der russischen Pseudo-Version 1922-1991.<br/>
<br/>
Das Geld-System in Russland war während der Zeit der Sowjet-Union kapitalistisch, hatte also positive Zinsen,<br/>
während das politische System bestenfalls Kommunismus-ähnlich war.<br/>
<br/>
Der Kommunismus wird nicht einfach installiert oder umgesetzt, sonder er <b><i>emergiert</i></b> aus der Negativ-Zins-Wirtschaft.<br/>
Die Entwicklung hin zum Kommunismus ist ein ökonomischer Prozess der sich über Jahre bis Jahrzehnte hinstreckt.<br/>
<br/>
Grund-Voraussetzung des Kommunismus sind die negativen Zinsen.<br/>
<br/>
Um einmal grob deutlich zu machen, um welchen Zeitraum und um welche gesellschaftlichen Bereiche es geht:<br/>
<br/>
<b>Zinsen werden bereits in der Tora erwähnt und schon dort werden sie äußerst <font color="#ff0000">kritisch</font> und scharf behandelt!<br/>
<br/>
<img alt="" height="351" src="cid:part15.B03F0AF1.65F62135@posteo.de" width="800"/></b><br/>
<br/>
Folgerichtig sind
<ul>
        <li>der <i>Tanach</i> (<i>Tora</i>, <i>Richter</i>, <i>Propheten-Bücher</i> (Jesaja, Jeremia, Hesekiel), <i>Sprüche</i> und <i> Psalme</i>, <i>Apokryphen</i>)</li>
        <li>das neue Testament, das <i>Thomas-Evangelium</i> und</li>
        <li>der <i>Koran</i></li>
</ul>
Bücher, in denen es um <b>Zinsen</b> geht. Religion und Theologie befindet sich nämlich<br/>
im Überlapp der Wissenschafts-Disziplinen Ökonomie, Soziologie, Psychologie und Philosophie.<br/>
<br/>
Näheres dazu:<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/35406/" target="_blank">https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/35406/</a><br/>
<br/>
In der neuzeitlichen Literatur sind Zinsen u.a. in den Büchern
<ul>
        <li>Karl Marx, <i>Das Kapital</i> (zum Zins leider sehr dürftig, vielleicht weil es Marx seitens der Eltern verboten oder ausgeredet wurde)</li>
        <li>NS-Ökonom Gottfried Feder, <i>Aufruf zur Brechung der Zins-Knechtschaft</i>, <a class="moz-txt-link-freetext" href="https://media.8ch.net/pdfs/src/1419161563904-0.pdf" target="_blank">https://media.8ch.net/pdfs/src/1419161563904-0.pdf</a></li>
        <li>Silvio Gesell über Freiwirtschafts-Lehre, Freiland-Theorie vor dem 2. Weltkrieg (<font color="#ff0000"><b>!</b></font>), <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://userpage.fu-berlin.de/%7Eroehrigw/gesell/nwo/nwo.pdf" target="_blank">http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/gesell/nwo/nwo.pdf</a></li>
        <li>Ludwig von Mises, <i>Österreichische Schule der Nationalökonomie</i> (um 1940), <a class="moz-txt-link-freetext" href="https://media.8ch.net/pdfs/src/1419161563904-0.pdf" target="_blank">https://media.8ch.net/pdfs/src/1419161563904-0.pdf</a></li>
        <li>Irving Fisher, <i>Theory of Interest</i> 1942, <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://files.libertyfund.org/files/1416/Fisher_0219.pdf" target="_blank">http://files.libertyfund.org/files/1416/Fisher_0219.pdf</a></li>
</ul>
und in den Standard-Werken zur Geld-Theorie und Geld-Politik behandelt.<br/>
<br/>
<b>Der Zins ist der fundamentalste aller ökonomischen „Steuerungs-Regler“.</b>

<blockquote>
<p>Selbst wenn es eine Phase geben sollte, in der die Gesamtwirtschaft von negativ verzinstem Geld durchdrungen werden würde, bleiben wir auf allen möglichen institutionellen Ebenen am Wachstumsimperativ innerhalb des Eigentumsfetischs orientiert - nicht zuletzt in deiner Vorstellung davon, dass ein negativer Zins die Fleißigen zu Aktivitäten anheizen würde.</p>
</blockquote>
<br/>
Woher kommt denn der Wachstum-Zwang, Bert?<br/>
<br/>
Was geschieht denn eigentlich mit diesen Wachstums-Zwang, wenn die Zinsen negativ werden?<br/>
<br/>
Ich habe mal ausgerechnet, wie sich Vermögen unter negativen Zinsen entwickeln.<br/>
<br/>
Siehe da: <b>Vermögen sind darin beschränkt, schon alleine weil die Geldmenge beschränkt ist.</b><br/>
<br/>
Nachweis:<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.tim-deutschmann.de/Ökonomie/Negativ-Zins-Wirtschaft/Vermögensentwicklung.html" target="_blank">http://www.tim-deutschmann.de/Ökonomie/Negativ-Zins-Wirtschaft/Vermögensentwicklung.html</a><br/>
<br/>
Diese Aussagen:<br/>
 
<blockquote>
<p><i>Der Wachstumsimperativ würde meiner Einschätzung nach sofort, wenn das irgendwie systemisch wieder möglich ist, zu positiven Zinsen führen, weil negative Zinsen nichts am Eigentums- und Geldfetisch ändern, letzteren nur ein wenig umstrukturieren. </i></p>
</blockquote>
<br/>
sind vollkommen falsch. <b>Der negative Zins hat gewaltige Auswirkungen vor allem auf die Struktur des Eigentums.</b><br/>
<br/>
Es wird zu einer Vergemeinschaftung des Produktions-Kapitals kommen, gleichzeitig findet ein Prozess statt,<br/>
den man in Hinblick auf die Vergangenheit „Privatisierung“ nennt, der jedoch in der Negativ-Zins-Wirtschaft<br/>
mit Vergemeinschaftung gleichzusetzen ist.<br/>
<br/>
Anmerkung: Es geht hier nicht um die Vergemeinschaftung von Zahnbürsten!<br/>
<br/>
Mit dem nächsten Satz kann ich fast gar nichts anfangen. Er erscheint mir Unsinn zu sein:
<blockquote>
<p><i>Tote, vergegenständlichte Arbeit bleibt als Eigentumsfetisch auch mit negativen Zinsen dominant, zumal die Wertaufbewahrungsfunktion toter Arbeit gegenüber dem Geldfetisch stabiler wäre. </i></p>
</blockquote>
Arbeit ist nicht tot. Wenn Du die im Kredit-Zins-Geld-vergegenständlichte Arbeit meinst, dann bedenke bitte,<br/>
dass dieses Geld bei negativem Zins vom Kapital genommen wird und dem Leben und der Arbeit hingegeben wird.<br/>
<br/>
<b>Der Geld-Fetisch verschwindet bei negativem Zins.</b><br/>
<br/>
Du schreibst:
<blockquote>
<p><i>Drittens sieht es mir eher so aus, als wenn das Kapital den klassischen Weg eines großen Krieges derzeit ohnehin einer systemischen Geldvermögensenteignung durch negative Zinsen vorziehen wird und damit deiner "größten Geld-Revolution seit Anbeginn der Zeit" gehörig in die Suppe spucken. </i></p>
</blockquote>
Nun. Wenn da einige Reiche einen Krieg anzetteln wollen, wer wird hingehen? Ich nicht. Ich werde für den Frieden kämpfen<br/>
und deswegen kämpfe ich auch für die negativen Zinsen.<br/>
<br/>
Es heißt <i>der Kapitalismus trage den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen</i> und es heisst auch,<br/>
dass das <i>Himmelreich den Frieden mit sich bringt wie der Frühling die Blüte</i>.<br/>
<br/>
Der banale Nachweis ist hier:<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://tim-deutschmann.de/Aktuelles/index.html#28092016" target="_blank">http://tim-deutschmann.de/Aktuelles/index.html#28092016</a><br/>
<br/>
Es hängt eben mit der Wert-Aufbewahrungs-Funktion zusammen. Diese Funktion liegt bei negativem Zins auf der Seit der Kredit-Nehmer (also öffentliche und private Haushalte und Unternehmen, also Real-Wirtschaft). So wenig wie jemand eine Bombe in eine Bank schmeißen würde, in der Lebens-Versicherungen ihre Daten aufbewahren, werden in der globalen Negativ-Zins-Wirtschaft Bomben in sog. „2.“ und „3.“ Welt-Länder geschmissen werden in welchen die Renten und Versicherungen der sog. „1.“ Welt zirkulieren.<br/>
<br/>
<i>„1.“</i>, <i>„2.“</i> und <i>„3. Welt“</i> sind wirklich schreckliche Bezeichnungen.<br/>
 
<blockquote>
<p>Für den Einzelkapitalisten ist es stets rationaler, auf Sieg in einem hochriskanten Konkurrenzspiel innerhalb der Kapitalistenklasse zu setzen als auf ein Spiel, das systemisch die Kapitalistenklasse enteignet. Krieg ist eine beliebte internationale Variante der Konkurrenz jener anderen Klasse. So ist halt die zwanghaft-schizoide Rationalität des automatischen Subjekts gestrickt.</p>
</blockquote>
<br/>
<font size="+2">Zins Bert, Zins!</font><br/>
<br/>
 
<blockquote>
<p>Deine Frage, ob ein bGE nicht die gleichen Fehlanreize wie positive Zinsen für die Reichen setzt, würde ich verneinen. Ein bGE löst die Individuen vom gesellschaftlichen Wachstumszwang, auch wenn er als gesellschaftlicher selbstverständlich innerhalb kapitalistischer Verhältnisse ohnehin bestehen bleibt:</p>
</blockquote>
<br/>
Das macht der negative Zins auch, aber nicht schlagartig sondern sukzessive.<br/>
<br/>
Ein Teil der Freiheit ist in Geld messbar.<br/>
Das Geld-Vermögen und das Einkommen bestimmen den monetären Handlungs-Spielraum.<br/>
<br/>
Der Negativ-Zins verursacht eine Umverteilung entgegengesetzt der Umverteilung im Kapitalismus.<br/>
Somit mehrt die Freiheit der relativ Armen während die Freiheit der relativ Reichen abnimmt.<br/>
<br/>
Im Gleichgewicht zahlen die Großen Zins an die Kleinen, so wie es auch in der Erziehung läuft.<br/>
<br/>
<img alt="" height="310" src="cid:part22.2C2AA83E.2371118D@posteo.de" width="800"/><br/>
<br/>
Wie verrückt ist es bitte, dass derjenige, der schon hat, noch dafür um den Zins reicher wird und ihn vom Ärmeren in Form von Arbeit abpresst?<br/>
<br/>
Das ist Kapitalismus, Bert und der verschwindet mit dem Zins-Vorzeichen-Wechsel.
<blockquote>
<p>Unwahrscheinlich, dass in einer bGE-Gesellschaft erstmal massiv tote Arbeit verkonsumiert werden würde bevor wieder lebendige Arbeit in Gang käme.</p>
</blockquote>
<br/>
Was soll denn bitte tote Arbeit sein? Alles Geld ist aus Zinsen, also aus erpresster Arbeit entstanden. Ist Zins-Geld bei Dir „tote Arbeit“?
<blockquote>
<p>Der strukturelle Unterschied ist massiv: Ob das oberste Zehntausendstel auf der faulen Haut liegt oder nicht, ist für die Gesamtproduktivität komplett egal, ob aber alle auf der faulen Haut liegen, ist selbst mit Industrie 4.0 und in einer Zweidrittel-Dienstleistungsgesellschaft kein bisschen egal. Das ist uns allen sowieso klar, zumal wir unser Leben lang auf systemkompatible Nützlichkeit qua Lohnarbeit konditioniert wurden.</p>
</blockquote>
<br/>
<b>Konditionierung</b> ist ein gutes Stichwort:<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://tim-deutschmann.de/%D6konomie/Zins-Soziologie/Zins-induziertes-Verhalten.html" target="_blank">http://tim-deutschmann.de/Ökonomie/Zins-Soziologie/Zins-induziertes-Verhalten.html</a><br/>
<br/>
Es stimmt, wir wurden konditioniert und diese Prägung wird uns auch lange erhalten bleiben,<br/>
weil wir sie von Generation zu Generation weiterreichen werden, bis sie sich mit der neuen (uralten) Realität negativer Zinsen verwäscht.<br/>
<br/>
<b>5777 Jahre Kapitalismus verschwinden nicht so schnell aus dem kollektiven Unterbewusstsein!</b><br/>
 
<blockquote>
<p>Deshalb gibt's ja diese Umfragen, in denen drei Viertel der Leute sagen, dass sie auch mit bGE weiter einer abhängigen Beschäftigung nachgehen wollen würden. Wenn wir ein geschickt konzipiertes bGE einführen, hätten wir gegenüber heute sogar einen deutlich stärkeren Anreiz zu Lohnarbeit (also im besten Fall: nützlicher Tätigkeit).</p>
</blockquote>
<br/>
Negativ-Zins-Kredite zur Unternehmens-Gründung sind für mich die beste Form der systematischen Belohnung nützlichen Verhaltens.<br/>
<br/>
Aus meiner Sicht, sollte man darüber reden, welche Unternehmungs-Gründungen besonders negativen Kredit-Zins bekommen sollten.<br/>
 
<blockquote>
<p>Nüchtern betrachtet ist Lohnarbeit im prekären Segment heute gegenüber ALG2-Bezug ökonomisch irrational, rational höchstens wegen der Vermeidung der grundgesetzwidrigen fordernden Knute im Hartz4-Konstrukt. Ein gut gestricktes bGE könnte Lohnarbeit in jeder Variante wieder ökonomisch rational erscheinen lassen (auch wenn das immanent erstmal immer die öko-sozial katastrophale Rationalität des automatischen Subjekts bleibt).</p>
</blockquote>
<br/>
Im Verlauf der Negativ-Zins-Wirtschaft steigt die Selbst-Bestimmung der Ärmeren. Der Erwerb und die Zugänglichkeit von Eigentum wird die Leute frei machen,<br/>
sie werden viel weniger als heute gezwungen sein Verträge zu unterschreiben, die sie nicht unterschreiben wollen.<br/>
<br/>
Warum ist das so?<br/>
<br/>
Weil der Zins eben in das Gleichgewicht von der Selbst-Bestimmung (wesentlicher Teil der Würde nach Art. 1 GG, Art. 2 Abs.1 GG, <b>sog. Privat-Autonomie</b>)<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Privatautonomie" target="_blank">http://de.wikipedia.org/wiki/Privatautonomie</a><br/>
<br/>
und der Fremdbestimmung (Art. 2 Abs. 2, §241 BGB, sog. Kontrahierungs-Zwang)<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pacta_sunt_servanda" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Pacta_sunt_servanda</a><br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrahierungszwang" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Kontrahierungszwang</a><br/>
<br/>
eingreift.<br/>
<br/>
<br/>
<img alt="" height="502" src="cid:part27.CFB0D8D0.4A60CADF@posteo.de" width="684"/><br/>
<br/>
<b>Zinsen (positive und negative!) lösen Zwänge aus. </b><br/>
<br/>
Bei <b>positivem Zins</b> ist der Kredit-Nehmer (Grafik unten links) unter Zwang zu tilgen, bzw. die Konditionen des Kredit-vertrags zu akzeptieren,<br/>
kann ihn aber auf Markt-Partner übertragen (Verletzung von §138 BGB mit allen Folgen, sog. <i>Wucher</i>, u.a. auch das Phänomen der Globalisierung).<br/>
<br/>
Bei <b>negativem Zins </b>stehen die Sparer (Grafik unen rechts), bzw. das Kapital unter Zwang. sog. <i>Finanz-Repression</i>.<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzielle_Repression" target="_blank">https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzielle_Repression</a><br/>
<br/>
<img alt="" height="108" src="cid:part29.98F983E5.9B0D4D3F@posteo.de" width="518"/><br/>
<br/>
<br/>
Eine reale finanzielle Repression beobachten wir schon seit einigen Jahren, jetzt wird aber auch nominal das Kapital erzwungen.<br/>
<br/>
Das Gute daran: <b>Das Kapital kann keinen Burn-Out bekommen</b><b> und auch nicht depressiv werden.</b><br/>
<br/>
Das einzige, was zu befürchten ist, ist, dass für einige alt-eingesessene Familien eine Illusion, die auf einer Lüge und einem Betrug des Volkes basierte platzen wird, mit allen seelischen Begleit-Erscheinungen. Besänftigen kann man die zu erwartende Hysterie mit dem Vorhalt<br/>
der unübersehbaren Folgen der tausende Jahre währenden Zins-Nahme:<br/>
<br/>
<b>Die Welt steht am Abgrund!<br/>
<br/>
<img alt="" height="492" src="cid:part30.9DC422DC.00EB334D@posteo.de" width="1155"/><br/>
<img alt="" height="491" src="cid:part31.D54FE03B.2409B70C@posteo.de" width="1181"/><br/>
<img alt="" height="166" src="cid:part32.A5E39946.5D1C006A@posteo.de" width="1181"/><br/>
<img alt="" height="495" src="cid:part33.E4F8B959.146029E4@posteo.de" width="1181"/><br/>
<img alt="" height="945" src="cid:part34.98B53341.2ADDDEDB@posteo.de" width="1135"/></b><br/>
 
<blockquote>
<p>Du vergisst bei deiner skeptischen Frage m. E., dass wir nicht nur Markt-, sondern eben auch Sozialstaatsstrukturen haben. Ein bGE wäre für den gesellschaftlichen Schnitt einfach ein marktkonformeres Sozialstaatsinstrument, das unterdessen für mindestens ein Viertel der Bevölkerung dieses reichen Landes einen die Not wendenden Charakter hätte. Im Zweifelsfall: Scheiß auf ökonomische Argumentation, es geht beim bGE unmittelbar erstmal immer um die Absicherung soziokultureller Existenz.</p>
</blockquote>
Das werden die negativen Zinsen auch bewirken.<br/>
<br/>
Es ist außerdem zu erwarten, dass es Privatisierungen gibt und sich der Staat aus vielen öffentlich rechtlichen<br/>
Dienstleistungen zurückzieht und sie nur noch überwacht.<br/>
<br/>
Marx bezeichnete diesen Vorgang als ein „Absterben des Staates“. Der Staat wird nie ganz verschwinden,<br/>
weil er immer ein integrierendes Element sein wird, doch werden Leistungen des Staates mit der Zeit überflüssig<br/>
werden.<br/>
 
<blockquote>
<p> </p>

<p>Drei Formulierungen in deiner Mail hielten mich erstmal ab, mir deinen PDF-Aufsatz zu vergegenwärtigen:</p>

<p>1. "Ich habe leider den Einduck, dass hier heimlich das bGE dazu missbraucht werden soll, dann doch irgendwann die Zinsen wieder anzuheben."</p>

<p>Hier? Heimlich? Missbraucht? Wie gesagt: Die Zinsen sind auf der Ebene der Masse der Bevölkerung auch heute nicht negativ. Und klar, ein bGE könnte auch und würde sehr vermutlich systemstablisierenden Einfluss haben und könnte somit auch die Zinsen wieder nach oben drücken. Es gäbe aber auch jedem Individuum die grundsätzliche Möglichkeit, in jeder gegebenen Situation 'Nein' zu sagen, weil die Existenz abgesichert ist. Das muss nicht, könnte aber einen weitaus stärkeren Druck auf den Eigentumsfetisch ausüben als negative Zinsen.</p>
</blockquote>
<br/>
Ich habe mir abgewöhnt nur auf meinen eigenen Teller zu schauen. Vor allem die ökologischen Folgen positiver Zinsen sind katastrophal.<br/>
<br/>
Ich habe dazu einen Aufsatz geschrieben, der den zentralen Denk-Fehler der Finanzierung der Real-Wirtschaft durch Zinsen offen legt:<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://tim-deutschmann.de/%D6konomie/Zins-Soziologie/WirkungAufDieUmwelt.html" target="_blank">http://tim-deutschmann.de/Ökonomie/Zins-Soziologie/WirkungAufDieUmwelt.html</a><br/>
<br/>
Zusammenfassung davon:<br/>
<br/>
Der Zins stört die Preisbildung. Das Phänomen wird in der Literatur als die <i>„unsichtbare Hand“</i> bezeichnet.<br/>
<br/>
Ich rechne das hier<br/>
<br/>
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.tim-deutschmann.de/%D6konomie/Preisbildung/ZinsPreisUndStoffstr%F6me.html" target="_blank">http://www.tim-deutschmann.de/Ökonomie/Preisbildung/ZinsPreisUndStoffströme.html</a><br/>
<br/>
vor und leite daraus unsere Wegwerf- und Überfluss-Gesellschaft, also den Überfluss-Strom aufgrund des Zins-Sogs des Kapitals ab.<br/>
<br/>
<img alt="" height="189" src="cid:part37.BF84B1F1.08372150@posteo.de" width="800"/><br/>
<br/>
Alle Güter der ökonomischen <b>Verwertung-Ketten</b> (oben) beginnen als Roh-Stoffe in der Umwelt.<br/>
<br/>
<img alt="" height="353" src="cid:part38.9AB1B356.851871BD@posteo.de" width="561"/><br/>
<br/>
Die Ausbreitung des oben skizzierten Kontrahierungs-Zwangs (Zwang Arbeits/Funktions-verträge zu unterschreiben) geschieht<br/>
über die oben vorgerechnete Störung des Markt-Gleichgewichts.<br/>
<br/>
Mit der Arbeit, die das Kapital aufgrund des positiven Zinses erzwingt, wird der Stoff-Strom „getragen“.<br/>
<br/>
<img alt="" height="801" src="cid:part39.7E7A7944.F6F989F9@posteo.de" width="1208"/><br/>
<br/>
Die Stoff- und Güter-Ströme enden am Konsumenten.<br/>
<br/>
Der positive Zins hat die sog. „zivilisierte“ Menschheit zu einer Art „Makrobe“ gemacht, die unaufhörlich ihren Lebensraum vertilgt.<br/>
 
<blockquote>
<p>2. Deine "klare Meinung zum bGE": In einen Debatten-Verteiler eines Netzwerks mit einem Beitrag einzusteigen, der das Ziel dieses Netzwerks radikal in Zweifel zieht, ist mindestens sonderbar.</p>
</blockquote>
<br/>
Zu jedem Zeitpunkt und vor allem bei der Diskussion von etwas so Fundamentalem wie der Realisierung<br/>
einer Zwangs-freien Existenz ist es ratsam die ökonomischen Rahmenbedingungen zu analysieren.<br/>
<br/>
Fakten dazu:<br/>
 
<div class="ecb-pressContentPubDate"><b>20. Oktober 2016</b></div>
<b><i> </i></b>

<p><b><i>Auf der heutigen Sitzung hat der EZB-Rat beschlossen, den Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität unverändert bei <font color="#ff0000">0,00 %</font>, <font color="#ff0000">0,25 %</font> bzw. <font color="#ff0000">-0,40 %</font> zu belassen. <font color="#ff0000">Der EZB-Rat geht weiterhin davon aus, dass die EZB-Leitzinsen für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Nettoerwerbs von Vermögenswerten hinaus auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden.</font></i></b></p>
<b><i> </i></b>

<p><b><i>Was die geldpolitischen Sondermaßnahmen betrifft, so bestätigt der EZB-Rat, dass die monatlichen Ankäufe von Vermögenswerten im Umfang von 80 Mrd € bis Ende März 2017 oder erforderlichenfalls darüber hinaus und in jedem Fall so lange erfolgen sollen, bis er eine nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung erkennt, die mit seinem Inflationsziel im Einklang steht.</i></b></p>
<br/>
Quelle: <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2016/html/pr161020.de.html" target="_blank">http://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2016/html/pr161020.de.html</a><br/>
 
<blockquote>
<p>3. "In einem Negativ-Zins-Umfeld lehne ich das bGE jedoch strikt ab, denn selbst im Paradies muss man sich immer noch nach dem Apfel strecken um ihn dem Mund zuzuführen."</p>

<p>Im ersten Moment dachte ich, dass das ein ausgemachter Griff ins Metaphern-Klo von dir war, aber wer weiß, vielleicht denkst du dir da Tiefergehendes. Wegen des latainischen Teekesselchens malum, das sowohl Böses als auch Apfel bedeutet, ist für uns ja klassisch die Frucht vom Baum der Erkenntnis ein (Granat-)Apfel. Hättest du von einer Banane oder einer Mango oder einer Birne geschrieben, ok, dann wär mir das nicht weiter übel aufgestoßen. Wobei es ja auch Schlaraffenland-Vorstellungen gibt, wo einem gebratene Tauben direkt in den Mund fliegen. Da du aber vom Apfel schreibst, sagst du hier, dass du ein bGE in einem Negativ-Zins-Umfeld strikt ablehnst, weil ja selbst Adam und Eva eigene Früchtepflückmühe aufwänden mussten, um den Sündenfall zu begehen und die Erbsünde dem gesamten Menschengeschlecht zu vermachen.</p>
</blockquote>
Soweit so gut. Danke für die Erläuterung von <b>Apfel</b> und <b>malum</b>. Das wusste ich noch nicht :)<br/>
 
<blockquote>
<p>Also kurz: Du lehnst ein bGE ab, weil es uns von der Reproduktion der Erbsünde abhalten würde.</p>
</blockquote>
<br/>
Im Gegenteil. Ich lehne es ab, weil es uns noch zur Reproduktion bzw. der <b>Weiterführung</b> der Erbsünde <b>anreizen</b> würde.<br/>
<br/>
Das bGE könnte die Zins-Nahme wieder möglich machen und es gäbe keinen Zweifel, wer dann sowohl die Zinsen als auch das bGE zahlen würde,<br/>
nämlich der Mittelstand. Das ist nicht einzusehen.<br/>
 
<blockquote>
<p>Innerhalb dieser christlichen Metaphernwelt bin ich davon überzeugt, dass wir aus der alttestamentarisch gegebenen Erbsündenkonstellation (und mit der neutestamentarischen Leichtigkeit im Herzen, dass Gott in seiner Christusgestalt all unsere Sünde sowieso auf seine Kappe genommen hat) Luzifer lieb haben, mit ihm und den seinen tanzen und seine Tränen weinen sollten, um aus der sinnlichen und intellektuellen Erkenntnis von gut und böse pragmatisch die Versöhnung beider zu bewirken. Du aber willst kein bGE, weil es jedem Individuum die Möglichkeit gäbe, sich der Mühe der Erkenntnis von gut und böse zu entziehen und sie somit paradiesisch-bewusstlos so zu behandeln, als wären sie bereits versöhnt.</p>
</blockquote>
<br/>
Warum ich positive Zinsen ablehne, habe ich zu Genüge erläutert. Schiebe mir bitte nichts unter, ich kämpfe wie ihr für den gleichen Zweck,<br/>
doch wähle ich ein anderes Mittel, welches noch positive Seiten-Effekte auf den Welt-Frieden<br/>
und die Öko-Bilanz der menchlichen Spezies auf diesem beschränkten Planeten hat!<br/>
 
<blockquote>
<p>Mal abgesehen davon, dass ich den Eindruck habe, dass die Masse der Herde die Erkenntnis des Bösen gar nicht aushält und sich insbesondere auch deshalb in die Zerstreuung des Konsums flüchtet, sie sich also auch heute und insbesondere im Werkelleben bereits nihilistisch zu gut und böse verhält, sehe ich nicht, warum du ein Interesse daran haben könntest, dass andere Leute sich täglich neu für die Erbsünde abrackern.</p>
</blockquote>
<br/>
<b>Dreh mich bitte nicht um!</b> Ich will dass, wir die Erbsünde beenden, also <b>aufhören</b> positive Zinsen voneinander zu nehmen.<br/>
<br/>
Das bGE würde uns jedoch dazu verleiten, die Umwelt noch mehr zu zerstören und als Völker gegeneinander Krieg zu führen.<br/>
<br/>
Umverteilung wird es nur mit negativen Zinsen geben und diese Umverteilung braucht es nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und vor allem aber in der ganzen Welt.<br/>
<br/>
<b>Es ist Zeit dafür. Kehren wir endlich um.</b><br/>
 
<blockquote>
<p>Willst du damit irgendwie ausdrücken, dass die satanischen Horden nicht ausreichend gewürdigt, gesehen und in ihrer Eigengesetzlichkeit geschätzt werden und dass ein bGE schon gar nicht dafür sorgen dürfe, dass das noch weniger passiert? Ist mir etwas unklar, hatte mich im ersten Moment jedenfalls abgeturnt, deinen PDF-Aufsatz zur Kenntnis zu nehmen.</p>
</blockquote>
Ich glaube ja wie gesagt, dass viele wohlhabendere Befürworter des bGE es wollen, dami sie weiter Kapitalismus machen können.<br/>
 
<blockquote>
<p>Was ich vorhin dann aber doch zumindest im Schnelldurchlauf tat (abgesehen von den Anhängen). Den analytischen Teil bis 3.6.1 fand ich ausgesprochen klar und plausibel, eine ziemlich knappe, gute und ausbaufähige Darstellung, scheint mir. Ohne jetzt allzulange darüber nachgedacht zu haben, frage ich mich allerdings, ob du die Bedeutsamkeit von institutioneller und marktvermittelter Kooperation einerseits und den Produktivitätsdruck zu wissenschaftlich-technologischem Fortschritt andererseits im Kapitalismus nicht etwas stiefmütterlich behandelst und vielleicht auch deshalb nicht allzu viel in Kapitel 4 zu sagen weißt. In Kapitel 3.6.2. wird's dann aber in sich widersprüchlich, wenn du einerseits feist behauptest, dass die Bevölkerungsexplosion des letzten halben Jahrtausends zielstrebig vom Kapital bewirkt wurde, andererseits Kondom- und Pillenknick in der Geburtenrate eine ganze Reihe von dir furchtsam beobachteter Phänomene zeitigt. Kapitel 4 hat dann im Wesentlichen nur Behauptungscharakter, ist auch gegenüber dem analytischen Teil verblüffend kurz, wirkt auf mich insgesamt wie ein Blick von dir in deine Wunschkristallkugel, gibt argumentativ im Prinzip nichts her. Warum es mich nicht überzeugt, habe ich ja oben beschrieben. (Falls dich Lektorat interessiert: Mir sind ein paar kleinere Tippfehler aufgefallen, die ich mir aber nicht notiert habe. Was ich noch weiß: Erster Satz in 3.5.1. will vermutlich mit "als der Leih-Nehmer" schließen. Und der Text zu Abbildung 13 will vermutlich "versehen", nicht "verwesen".)</p>
</blockquote>
<br/>
Ich habe gerade erst damit begonnen Bücher zu schreiben. Ich bin am Rand der permanenten Überforderung, weil es hier immerhin um den Wesenskern der Zivilisation geht. Man beschreibt 6000 Jahre Menschheits-Geschichte nicht einfach mal in zwei Jahren.
<blockquote>
<p>Ich sag's dir mal, um's dem Verteiler zu sagen: Mir ist klar, dass ich die vergangenen Monate hier im Verteiler wieder ziemlich präsent war, Diskussionsfäden offen einer weiteren Bearbeitung harren, ich zudem appellierte, eine ausführliche Modelldiskussion zu starten, an der sich hier zumindest ja aber eh kaum jemand beteiligt. Zudem stelle ich dir Fragen und motiviere somit zu weiterer Auseinandersetzung. Es gibt viel zu tun - ich aber habe andere Prioritäten. Ich entschuldige mich dafür, dass ich den Vorsatz habe, mich wieder deutlich aus diesem Verteiler zurückzunehmen. Mir fehlt dafür einfach die nötige Zeit. Ich hoffe mal, dass die dieses Wochenende tagende bGE:open die nächsten Tage dazu führen wird, dass andere Leute vielleicht auch mit ganz anderen Perspektiven hier ihre Schwerpunkte anbringen.</p>

<p>Liebe Grüße,</p>

<p>Bert</p>
</blockquote>
Ich danke Dir für die Kritik Bert.<br/>
<br/>
<b><font size="+1">Frage:<font color="#ff0000"> Darf ich dieses Text samt Deinem auf meiner Seite veröffentlichen?</font></font></b><br/>
<br/>
Fazit:<br/>
<br/>
<b>Ich möchte Euch alle bitten, dass Ihr anfangt, Euch Gedanken über die Negativ-Zins-Wirtschaft zu machen. Es ist unsere neue Realität und ich bezweifle ernsthaft, dass wir darin ein bGE brauchen.</b><br/>
<br/>
Viele Grüße,<br/>
<br/>
Tim<br/>
 
<blockquote>
<p> </p>

<div class="moz-cite-prefix">Am 03.01.2017 um 16:34 schrieb Tim Deutschmann:</div>

<blockquote>
<div class="moz-cite-prefix">Liebe Leute,<br/>
<br/>
ein frohes neues Jahr wünsche ich Euch allen!<br/>
<br/>
Eine ganze Weile lese ich jetzt schon gespannt mit, doch bin ich ein wenig enttäuscht, dass die wesentlichen Gründe für eine Notwendigkeit des bGEs nur unzureichend diskutiert werden und mit den fundamentalen Parametern des sozio-ökonomischen Systems verknüpft werden.<br/>
<br/>
So entgeht scheinbar unbemerkt den meisten hier (wenn nicht allen) die größte Geld-Revolution seit Anbeginn der Zeit:<br/>
<br/>
<b>Die Zinsen werden negativ.</b><br/>
<br/>
Doch was heißt das und wie wird sich das auf die Lebensgrundlage der Menschen am Existenzminimum auswirken, die sich zudem den Sach-Zwängen des Kapitals, also vornehmlich dem Zwang ungewollte Verträge unterschreiben zu müssen (z.B. die Wieder-Eingliederungs-Vereinbarung oder auch Miet-Verträge statt einem Bau- oder Kauf-Vertrag für die eigenen 4 Wände) ausgesetzt sehen?<br/>
<br/>
Für wie lange wird das so sein?<br/>
<br/>
Ein paar Fakten zur <b>Negativ-Zins-Wirtschaft</b>:<br/>
<br/>
Nicht nur die Spar-Zinsen, sondern auch die Kredit-Zinsen werden negativ. Das bedeutet insbesondere für Häusle-Bauer, dass sie sich bei negativem Kredit-Zins Geld leihen können und weniger zurückzahlen müssen, als sie geliehen haben. Wie man sich nun leicht vorstellen kann, wird also bei jeder Kredit-Vergabe mit negativem Zins ein wenig Geld (der Zins) in die Kreis-Läufe der Wirtschaft <b>„injiziert”</b>.<br/>
<br/>
Die unternehmerische Initiative wird (durch den Zins) belohnt und nicht mehr bestraft!<br/>
<br/>
<img alt="" height="310" src="imap://Tim%2EDeutschmann%40posteo%2Ede@posteo.de:993/fetch%3EUID%3E.Drafts%3E2683?part=&filename=ForwardedMessage.eml&realtype=message/rfc822&header=quotebody&filename=FermiUndBoseSoziophysik.png" width="800"/><br/>
<br/>
Zwar kann sich das so in den Umlauf geratene Geld immer noch auf Konten sammeln, doch schmilzt es dort und gerät unter eine Art Investitions-Zwang (sog. <i>Finanz-Repression</i> bei Bargeld-Verbot oder abzinsbarer Geldmenge M0), wenn sich die Geld-Eigentümer nicht mit der Abzinsung zufrieden geben wollen.<br/>
<br/>
Sehr reiche Geld-Vermögende sind also in so einem Negativ-Zins-Umfeld ständig auf der Suche nach Kredit-Nehmern, die weniger Zins nehmen als die Bank.<br/>
<br/>
Wie wirkt sich das auf die Inflation, Kauf-Kraft und Real-Löhne aus?<br/>
<br/>
Wie wird es sich auf Beschäftigung auswirken?<br/>
<br/>
Werden wir nach einer Weile unter negativen Zinsen überhaupt noch ein bGE brauchen?<br/>
<br/>
Ist nicht ein bGE eine Art „Spiegel“ der durch die sparbaren Geld-Vermögen bedingten Zins-Einkünfte der Reichen?<br/>
<br/>
<img alt="" height="505" src="imap://Tim%2EDeutschmann%40posteo%2Ede@posteo.de:993/fetch%3EUID%3E.Drafts%3E2683?part=&filename=ForwardedMessage.eml&realtype=message/rfc822&header=quotebody&filename=Verm%C3%B6gensverteilung_BRD2014.png" width="701"/><br/>
<br/>
Setzt nicht das bGE genau die gleichen Fehl-Anreize wie positive Zinsen für die Reichen?<br/>
<br/>
Ein bGE würde von der Mittel-Schicht gezahlt werden. Diese Mittelschicht zahlt dann indirekt über ihren Konsum und direkt über die Kredit-Zinsen die Zinsen der Reichen und, über Steuern, das bGE der Unvermögenden.<br/>
<br/>
Hierbei ist mit Unvermögen die Anschlussfähigkeit an die bestehende Arbeitsteilung gemeint.<br/>
<br/>
Ich habe leider den Einduck, dass hier heimlich das bGE dazu missbraucht werden soll, dann doch irgendwann die Zinsen wieder anzuheben.<br/>
<br/>
Deswegen gibt es eine klare Meinung von mir zum bGE:<br/>
<br/>
Ein bGE unterstütze ich nur im Falle positiver Zinsen (also im Kapitalismus), denn nur so können die eigentumslosen  Menschen vor den Sach-Zwängen des Kapitals geschützt werden und nur so kann in einer Art ungezwungenem „Ruhe-Modus“ (gemeint ist die Existenz im bGE) über neue Unternehmungen nachgedacht werden und die Qualifikation und der Bildungs-Stand erweitert werden.<br/>
<br/>
In einem Negativ-Zins-Umfeld lehne ich das bGE jedoch strikt ab, denn selbst im Paradies muss man sich immer noch nach dem Apfel strecken um ihn dem Mund zuzuführen.<br/>
<br/>
Im Anhang findet sich eine interessante Klage-Schrift,<b> </b><b>Anlage 1</b>, die zusammen  mit der <b>Anlage 2</b> ein wenig die größeren sozio-ökonomischen Zusammenhänge rund um den Zins beleuchtet.<br/>
<br/>
Ich wünsche Uns alles Gute und Erfolg im neuen Jahr, vielleicht gelingt es uns ja, den Zweck „(begrenzt) ungezwungenes Sein“ ohne das Mittel des bGE mit negativen Zinsen zu erreichen!<br/>
<br/>
Mit freundlichen Grüßen,<br/>
<br/>
Tim Deutschmann<br/>
<br/>
Am 03.01.2017 um 12:00 schrieb <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen-request@listen.grundeinkommen.de" onclick="parent.window.location.href='debatte-grundeinkommen-request@listen.grundeinkommen.de'; return false;" target="_blank">debatte-grundeinkommen-request@listen.grundeinkommen.de</a>:</div>

<blockquote>
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Um sich via Internet von der Liste auszutragen oder in die Liste
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Oder schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort "help" in der Betreffzeile
oder im Text an

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   1. Re: Debatte-Grundeinkommen Nachrichtensammlung, Band 126,
      Eintrag 2 (Stefan Huchler)
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 </pre>
</blockquote>

<p> </p>
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