<html><head></head><body><div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;"><div>
<div>Hallo Bernd,</div>

<div> </div>

<div>ich hab' Deine Staatabürgersteuer noch nicht verstanden, weil noch nicht gründlich nachgelesen (wo kann man das eigentlich kompakt?).</div>

<div>Aber diese eine Aussage: "Dieser Sparbetrag ist wichtig für die Volkswirtschaft, denn sie ist die Quelle aller Investitionen" solltest Du aus Deinem Kopf streichen. Die stammt aus der Gold-Geld-Zeit. Beim heutigen Kredit- bzw. Schuldgeld sind die Beziehungen andersrum: Man kann ohne weiteres auch ohne Spargeld investieren. Allerdings bekommt das System Probleme, wenn mal zu wenig investiert und zu viel gespart wird - wie aktuell.</div>

<div> </div>

<div>VG, Egge</div>
 

<div><b>Gesendet:</b> Dienstag, 03. Januar 2017 um 19:08 Uhr

<div name="quote" style="margin:10px 5px 5px 10px; padding: 10px 0 10px 10px; border-left:2px solid #C3D9E5; word-wrap: break-word; -webkit-nbsp-mode: space; -webkit-line-break: after-white-space;">
<div style="margin:0 0 10px 0;"><b>Von:</b> "Bernd Starkloff via Debatte-Grundeinkommen" <debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de><br/>
<b>An:</b> Debatte-Grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de<br/>
<b>Betreff:</b> [Debatte-Grundeinkommen] zur Sache</div>

<div name="quoted-content">
<div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;">
<div>
<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Lieber Bert,</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Es stimmt, Blaschke hat die Staatsbürgersteuer nicht in seine Tabelle aufgenommen, Hauptsächlich, <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1weil" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1weil</a> er sie nicht verstanden hat, und lieber Nebensächlichkeiten diskutiert hat. Dafür hat er andere, wenig taugliche Modelle, unter anderen z.B. das von meinem CoAutor Mitschke in die Tabelle aufgenommen</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Ich kenne Dich als sehr kreativen Kopf, der jede Menge Ideen zur Finanzierung des BGE in den Kampf wirft. Für mich sind sie anregend, weil es manchmal interessant ist, zu zeigen, warum sie nicht funktionieren (können).</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Glaubst Du tatsächlich, dass die – wie Du inzwischen zugibst - von Deinem Vorschlag ausgelöste Inflation für das Grundeinkommen per Dekret verhindert werden kann? Dies geht wohl nur, indem Du das Grundeinkommen mit inflationierst. Mit Lerneffekten ist da nix drin. Das Ende ist nur durch eine Währungsreform möglich, Die Inflation vor 90 Jahren konnte auch nicht anders gestoppt werden. Aber – wie bereits erwähnt – die Zentralbanken werden es gar nicht so weit kommen lassen. Aber scheinbar hast Du diese Idee inzwischen vorläufig fallen gelassen. Prima!</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Mich freut, Dass Du Dich mit Der Staatsbürgersteuer so eingelesen hast, dass Du mit de Zahlen in <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.1</a> andere Marginalsteuersätze m und daraus resultierend (höhere) Bürgergelder selbst errechnen kannst.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Du machst seitdem ja richtig Werbung für die Staatsbürgersteuer, wenn auch nicht für mein Differenzierungsbeispiel (Starkloff-Variante) des Bürgergelds.</p>

<p>Du hast zu Recht die Annahmen zur Sparquote hinterfragt. Nun kann ja in der Staatsbürgersteuer (privilegiertes) Vermögen aus unversteuertem Einkommen gebildet werden. Es wird (mit dem Marginalsatz m) erst versteuert, wenn es zu Konsum führt oder der Vermögensinhaber stirbt. Will er also zu einen bestimmten Zweck sparen, z.B. zur Alterssicherung oder um sich ein Auto zu kaufen oder Seinen Erben ein bestimmtes Vermögen zu hinterlassen, So muss er in der Staatsbürgersteuer höhere Beträge sparen. Damit er<b> X €</b> für diesen späteren Zweck übrig hat, muss er<b> X/(1-m)</b> zurücklegen (sparen). Beispiel: will später er <b>600 € (+ Zinsen)</b> konsumieren, muss er heute <b>600/(1-m)</b>, bei <b>m=0,4 </b>also <b>1000 €</b> sparen.</p>

<p>Im Bezugsjahr 2010 haben private Haushalte im Monat durchschnittlich 178.75 € gespart. Sie müssten also eigentlich <b>178,75 €/(1-m)</b>, bei <b>m=0.4</b> also <b>297,24 €</b> sparen. Dieses mindert den 2010 mit der Staatsbürgersteuer erzielbaren Steuerbetrag und damit entsprechend das Bürgergeld.</p>

<p>Dieser Sparbetrag ist wichtig für die Volkswirtschaft, denn sie ist die Quelle aller Investitionen – auch wenn da meistens Banken dazwischen geschaltet sind..Ich habe dann dann überlegt, ob die Staatsbürger tatsächlich so hohe Betrage sparen würden. Ein Teil der Vorsorge entfällt, weil (in meinem Vorschlag) das Altersbürgergeld höher ist als die heutige Rente und weil andere Vorsorgegründe bzw. ökonomische Risiken aus dem höheren (Brutto-) Vermögen abgefangen werden können und weil es bestimmt Unternehmer gibt, denen es egal ist, wie viel sie ihren Erben vererben und es daher versäumen, zu Lebzeiten Geld zurück zu legen (zu sparen). Diese Effekte verringern die Sparquote. Ich habe daher mit <b>150 € /(1-m)</b> einen geringeren Betrag angesetzt. Als 2010 gespart wurde.</p>

<p>Für sehr<b> m>0,6</b> führt dies zu erheblichen Abstrichen beim Bürgergeld; bei m=1 (100%) zu unendlich hohen Sparbeträgen. Letzteres ist natürlich Quatsch, stimmt aber in der Tendenz: Wenn alles Zusatzeinkommen weggesteuert wird, werden die Leute die letzte legale Chance, möglichst viel Geld vor dem Fiskus zu retten, nutzen. Sie hoffen vielleicht, dass sie ihr so gebildetes privilegiertes Vermögen doch noch irgendwie am Fiskus vorbei konsumieren zu können.</p>

<p>Eine weitere Bemerkung ist noch wichtig: Die ganze Rechnung gilt<b> nur für das Jahr 2010</b> als Einführungsjahr. In späteren Jahren generiert ja das gesparte privilegierte Vermögen Zusatzeinkommen bzw. Zusatzkonsum und damit wieder höhere Steuereinnahmen.und automatisch höhere Bürgergelder. Für längerfristige Rechnungen kannst Du also den Sparterm <b>S</b> weglassen oder besser noch, die in <a href="http://staatsbuergersteuer.de/StAufkommen.htm#4.1.9" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/StAufkommen.htm#4.1.9</a> angegebenen Entwicklungen einsetzen. Dieses Modellsimulation unterstellt konstantes Volkseinkommen/Kopf. Die der Realität sieht es noch besser aus, weil das Volkseinkommen/Kopf ja ohnehin steigt.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Die weitere Steigerung der Entwicklung des Volkseinkommens/Kopf und damit des Bürgergelds auf Grund der Kosten-Nutzen Ersparnisse habe ich in meinem letzten Beitrag bereits erwähnt. Dies gilt aber nur für die Starkloff-Variante in <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.2" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.2</a></p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Du siehst, dass das Bürgergeld in der Staatsbürgersteuer dynamisch wachsen wird, vorausgesetzt die Wirtschaft bricht nicht ein. Ich habe daher vorgeschlagen, wie in der Starkloff-Variante behutsam vorzugehen.</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Ich verstehe aber, dass Du da anders rangehen willst. Ein möglichst hohes Bürgergeld bzw. Grundeinkommen soll agitationstechnisch (Deine Wortwahl) Wähler gewinnen. Dass man dies später im Zuge der Verhandlungen und politischen Kompromisse nicht durchsetzen kann, ist dann die Ausrede, warum das Eingangsversprechen nicht durchgehalten werden kann. Meinst Du das so?</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Ich bin immer noch bereit eine Bert-Varante in <a href="http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.2" target="_blank">http://staatsbuergersteuer.de/Varianten.htm#5.4.2</a> einzutraen. Sag mir Deione Parameter (m und ggf. Differrenzierung des Bürgergelds). Vielleicht entspricht BGE4 mit m=0,6 Deinen Vorstellungen?</p>
 

<p style="margin-bottom: 0.0cm;">Bernd</p>

<p style="margin-bottom: 0.0cm;"> </p>
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