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    <meta content="text/html; charset=windows-1252"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body bgcolor="#FFFFFF" text="#000000">
    <p>Hi Bernd,</p>
    <p>ich denke, dass wir beide deine Staatsbürgersteuer ausreichend
      miteinander diskutiert haben und ungefähr wissen, wo wir
      miteinander stehen. Ich finde sie einen möglichen
      Kompromisskandidaten, möchte aber als Contra nochmal darauf
      hinweisen, dass dein beispielhaftes Bürgergeld in
      <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://staatsbuergersteuer.de/Differenzierung.htm#3.2.2">http://staatsbuergersteuer.de/Differenzierung.htm#3.2.2</a> nicht den
      Kriterien dieses Netzwerks entspricht. 750 Euro sind schon extrem
      mickrig angesetzt, wenn das Lebensmittel und Wohnung decken soll.
      Aber du staffelst dann auch noch Kindertarife, Tarife für
      erwerbslose Erwerbstätige und Seniorentarife, führst also gleich
      einen Haufen Bedingungen ein, die einem bedingungslosen
      Grundeinkommen nicht entsprechen. Bei den geringeren
      Kinderbeträgen ist mir nach wie vor die Begründung unklar: M. E.
      brauchen Kinder existentiell eher mehr als weniger Geld im
      Vergleich zu Erwachsenen, z. B. wegen höheren Verschleißes von
      Klamotten oder systemisch höheren Bildungsausgaben. Warum sollen
      die weniger erhalten? Mir fällt da höchstens ein, dass
      Bedarfsgemeinschaften im ALG2-Jargon halt Synergieeffekte in ihrer
      Kostenstruktur haben, also z. B. nur einen Kühlschrank brauchen,
      während jeder Single-Haushalt seinen eigenen braucht. Will man das
      aber für geringere Kindertarife stark machen, müsste man ja wieder
      mit Bedarfsprüfungen anfangen: Warum sollen 20 Erwachsene, die
      zusammen in einer WG wohnen und gemeinsam wirtschaften, das
      gleiche Bürgergeld bekommen wie 20 Singles mit 20 Haushalten?</p>
    <p>Hm, würdest du mir den Gefallen tun, deine Staatsbürgersteuer mal
      für den Fall durchzurechnen, dass wir tatsächlich einfach für alle
      Individuen ein gleichhohes bedingungsloses Grundeinkommen
      einführen, sagen wir in Höhe von 1250 Euro? Oder vielleicht gleich
      in ein paar Varianten: 750, 1000, 1250, 1500 Euro? Ich würde
      denken, dass du damit zumindest die Chance hättest, über diesen
      Verteiler ein paar mehr Leute ein bisschen intensiver für
      Differentialrechnung zu interessieren.</p>
    <p>Hinsichtlich deiner Sorge um meine Zähne beim Biss in die EZB
      möchte ich entgegnen, dass das für mich nach selffullfilling
      prophecy klingt: Wenn wir vor dem bloßen Gedanken zurückschrecken,
      Geld für einen egalitären politischen Zweck wie ein bGE einfach
      auszuschütten, wird das selbstverständlich nie passieren. Es ist
      aber eine Option. Weil das nur über den Parteiverteiler ging,
      weise ich hier nochmal darauf hin:
<a class="moz-txt-link-freetext" href="https://www.bundestag.de/blob/485786/617093ae998b8ff2868436ce1929cf81/wd-3-262-16-pdf-data.pdf">https://www.bundestag.de/blob/485786/617093ae998b8ff2868436ce1929cf81/wd-3-262-16-pdf-data.pdf</a>
      . Es ist relativ wahrscheinlich, dass ein bGE nur mit GG-Änderung
      kommen wird, also mit einem Zweidrittelkonsens der Parlamente. Das
      erscheint ja auch angemessen, wenn auch sehr schwierig zu
      erreichen. Alternativ ginge vielleicht noch eine Klage vorm
      BVerfG, mit der klargezogen wird, dass schon die heutige
      GG-Struktur aus ihrer inneren Logik heraus ein bGE vonnöten macht.
      Das sollten wir m. E. definitiv schon mal versuchen, wenn's
      möglich ist. Zu einer positiven Konzeption wird's aber einen
      breiten Konsens geben müssen. Und wenn's den gibt, dann könnte der
      halt auch der EZB die Ansage machen, dass wir ein bGE über
      Geldmengenausschüttung durchziehen wollen. Ich find's nach wie vor
      die einfachste Option, zudem aus verschiedenen anderen politischen
      Gründen wünschenswert.</p>
    <p>Deine Anmerkungen in
      <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://staatsbuergersteuer.de/Diffusion.htm#5.1.3">http://staatsbuergersteuer.de/Diffusion.htm#5.1.3</a> habe ich
      ausschließlich der ausführlichen Auseinandersetzung mit Verenas
      Ideen mehr oder weniger gelesen (teilweise überflogen). Ich bin da
      bei dir, finde deine Argumente auch gut. Die ganzen
      Mehrwertsteuerkonzeptionen überzeugen mich nicht. <br>
    </p>
    <p>Wenn wir hier wirklich strukturierte Debatte führen wollen,
      müsste irgendwer für Strukturierung sorgen. Blaschkes Tabelle ist
      als Überblick ja gar nicht schlecht, wenn auch nicht mehr
      taufrisch. Mir fehlt darin allerdings der Raum für die politische
      und/oder sachliche Bewertung, die wir hier gemeinsam vornehmen
      könnten. Ich habe eigentlich aus meinem Privatleben resultierend
      ganz andere Prioritäten gerade auf dem Schirm und finde den
      Verteiler ohnehin schon übermäßig zehrend (was ich aber auch gut
      finde: wenigstens findet hier mal überhaupt wieder ein bisschen
      produktive Debatte statt), erkläre mich daher nicht bereit, für so
      eine Strukturierung verantwortlich zu zeichnen, würde mir aber
      wünschen, dass das jemand oder mehrere Leute versuchen. <br>
    </p>
    <p>Ansonsten ist mir klar, dass auch mit Industrie 4.0 von nix nix
      kommt, ein bGE keineswegs Schlaraffenland für alle bedeutet,
      sondern einen anderen Modus des Tätigseins der Gesamgesellschaft
      für die Gesamtgesellschaft. "Ich habe aber das Gefühl, das
      interessiert keinen der Debattierer.", finde ich daher mindestens
      in Bezug auf mich falsch.</p>
    <p>Liebe Grüße,</p>
    <p>Bert<br>
    </p>
    <br>
    <div class="moz-cite-prefix">Am 29.12.2016 um 18:38 schrieb Bernd
      Starkloff:<br>
    </div>
    <blockquote
cite="mid:%3Ctrinity-95881916-1d9f-4653-90e3-4215adfa9c4d-1483033124204@3capp-gmx-bs03%3E"
      type="cite">
      <div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;">
        <div>Hi Bert,</div>
        <div> </div>
        <div>Ich freue mich, dass Du meinem Strukturierungsvorschlag
          zustimmst und hoffe, dass er auch von den anderen Debarrierern
          angommen wird.</div>
        <div> </div>
        <div>Für mich sind die ersten drei Fragen erledigt und zu
          Vorschlägen von Herrn Blaschke, Frau Nedden, Götz Werner und
          anderen habe ich u.a. in
          <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://staatsbuergersteuer.de/Diffusion.htm">http://staatsbuergersteuer.de/Diffusion.htm</a> Stellung genommen.
          Sollten andere Modelle hinzukommen, und ernsthaft diskutiert
          werden, melde ich mich wieder.</div>
        <div> </div>
        <div>Deinen Vorschlag, zur Finazierung des Grundeinkommens erst
          mal Geld zu drucken, geht nur mit der Europäischen
          Zentralbank. Da beißt Du Dir die Zähne aus. In
          <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://oekonomiemodelle.de/TauschGeldZins.htm#TGZ2.3">http://oekonomiemodelle.de/TauschGeldZins.htm#TGZ2.3</a> habe ich
          gezeigt, dass der Fetisch Geld auf dem Vertrauen der Gläubiger
          beruht, ihr Geld zurück zu bekommen. Das gilt auch für
          Geldscheine. Die sind auch nur Schuldscheine (der
          Zentralbank). Und ich galube nicht, dass die Dir und anderen
          Empfängern des Grundeinkommens vertraut, dass ihr das
          erhaltene Geld später zurückzahlt. Das Beispiel Griechenland
          sollte genügen, die Zusammenhänge aufzuzeigen.</div>
        <div> </div>
        <div>Ich stimme Dir zu, dass volkswirtschaftliche Prognosen
          schwierig sind. Daher habe ich nur Vergangenheitssituationen
          simuliert. Ich habe z.B. nur gefragt, was wäre, wenn man die
          Staatsbürgersteuer 2010 eingeführt hätte. Da werden nur Zahlen
          aus der offiziellen Statistiken verwendet. Alle anderen
          Aussagen zur Zukunft habe ich nur qulitativ und ohne Rückgriff
          auf volkswirtschaftliche Modelle gemacht.  </div>
        <div> </div>
        <div>In <a class="moz-txt-link-freetext" href="http://staatsbuergersteuer.de/KostenNutzen.htm">http://staatsbuergersteuer.de/KostenNutzen.htm</a> habe ich
          geschätzt, dass die von mir vorgeschlagene Variante der
          Staatsbügersteuer 245 Mrd. €/Jahr Einsparung bedeutet hätte
          bzw. ca 250 €/Monat/Kopf. Davon <strong>profitieren alle
            ehrlichen Staatsbürger</strong> nicht nur die BGE Empfänger.
          Ich denke, dass ist mehr als nur ein Finanzierungskonzept für
          ein BGE, bei dem nur verlangt wird, dass die einen mehr
          kriegen sollen und die andern dies bezahlen (=Null
          Summenspiel).</div>
        <div> </div>
        <div>Ich habe aber das Gefühl, das interessiert keinen der
          Debattierer. Die sehen nur das goldene Zeitalter, in dem sie
          ohne eigene  Mühe alles kriegen was sie sich wünschen.</div>
        <div> </div>
        <div>Ein frohes neus Jahr</div>
        <div>Bernd</div>
      </div>
    </blockquote>
    <br>
  </body>
</html>