<html>
<head>
<meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
http-equiv="Content-Type">
</head>
<body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
<div class="moz-cite-prefix">Liebe Nina,<br>
<br>
du darfst dir alles wünschen. :o) Nur, ob das mit der
Wunscherfüllung immer klappt ...<br>
<br>
In diesem Fall aber ok, obwohl die Tabellen von Verena und nicht
mir kamen. Aber ich bastel hin und wieder ja ganz gerne an
Tabellenkalkulationen herum. Siehe Anhang. Bis Zeile 17 entspricht
es der zweiten von Verenas Tabellen. Die Abkürzungen habe ich nach
bestem Wissen und Gewissen aufgedröselt. Ansonsten habe ich zur
besseren Unterscheidung zwei verschiedene Grauunterlegungen für
die Posten eingefügt, die sich entweder nur auf Einkommensteuer-
oder nur auf Konsumsteuersystem beziehen.<br>
Die Zeilen 19 bis 44 sollen dann eher meine Argumentation aus
meiner letzten Mail unterstreichen. Von zentralem Interesse finde
ich vor allem Zeile 40. Dort wird klar, wie immens der
Vorsteueranteil im Konsumsteuersystem ausfällt.<br>
<br>
Mich haben diese Überlegungen dazu animiert, mir nochmal den
allphasen-brutto-Umsatzsteuer-Vorschlag aus dem Dilthey-Modell zu
vergegenwärtigen (vgl.
<a class="moz-txt-link-freetext" href="http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf">http://www.psgd.info/templates/1/download/dilthey_modell.pdf</a>, dort
vor allem S. 6). Beim ersten Lesen habe ich das für mich so
durchgewunken, weil ich die Argumente dafür nett fand und ich mir
über solche Sachen bislang nie einen Kopf gemacht habe. Jetzt
finde ich das Unfug und das Kernargument für den Übergang 1968 von
dem allphasen-brutto-Umsatzsteuer-System zur heutigen Umsatzsteuer
plausibler: Große Unternehmungen mit hoher Fertigungstiefe werden
durch das allphasen-brutto-Umsatzsteuer-System gegenüber kleinen
Unternehmen begünstigt. Energie- und Ressourcenverschwendung wird
nicht erst bei der Steuer bestraft, sondern auf einem einigermaßen
funktionierenden Markt bereits durch die Konkurrenz. Das ist
insofern eher ein Thema, das man an die Kartellämter übergeben
muss. Lohndumping durch Outsourcing würde sich durch ein
anständiges bGE m. E. ohnehin als Problem auflösen: Ein bGE würde
die Verhandlungsposition der Ware Arbeitskraft/Gewerkschaften
stärken. Das Schwarzmarkt-Argument im Dilthey-Modell will ich
unten aufgreifen. Der m. E. wirklich gute Vorschlag zu den
Import-Export-Beziehungen im Dilthey-Modell hängt m. E. nicht an
der Form der Umsatzsteuer, ist daher kein Argument für das
allphasen-brutto-Umsatzsteuer-System.<br>
<br>
Verenas Tabelle zeigt m. E. aber genauso deutlich, dass die
Vorsteuerverrechnung nach heutigem Modell auch Schrott ist. Der
Liquiditätsbedarf von Unternehmen würde völlig unnötig in die Höhe
getrieben werden. Da die Buchhaltungen heutiger Unternehmungen ja
ohnehin bereits mit den Finanzämtern vernetzt sind, sehe ich
keinen guten Grund, nicht einfach zu einer instantanen Verrechnung
von Vorsteuer und Endsteuer überzugehen. Wir leben im digitalen
Zeitalter, nicht in dem der Postkutschen. Kleinunternehmen könnte
man die nötige Infrastruktur steuerfinanziert ins Haus stellen.
Größere Unternehmen können sich da selber drum kümmern.<br>
<br>
Die Schwarzmarkt-Überlegungen im Dilthey-Modell haben m. E. aber
ein gewisses Gewicht. Unmittelbarer stellt sich die Frage, wie
Entnahmen aus dem Sachvermögen von Unternehmen durch die
Eigentümer unterbunden werden können. Die wären nämlich bei
Verrechnung von Vorsteuer und Endsteuer frei von aller Steuer,
also echt attraktiv. Das kann man m. E. den Buchhaltungen
aufdrücken: Jeder Wertgegenstand muss einfach einzeln erfasst
werden. Kommt er abhanden, haftet das Unternehmen dem Finanzamt
gegenüber für den Steueranteil. Bei Insolvenzen tritt das
Finanzamt als Gläubiger für die einbehaltenen Vorsteuern auf. Als
privilegierter Gläubiger, würde ich sagen, schließlich ist's der
Staat. Also von daher: Null Probleme auf dem Feld m. E.<br>
<br>
Liebe Grüße,<br>
<br>
Bert<br>
<br>
<br>
Am 13.11.2014 16:48, schrieb Debattenliste des Netzwerks
Grundeinkommen:<br>
</div>
<blockquote
cite="mid:%3Cmailman.212359.1415893975.26278.debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de%3E"
type="cite">
<div style="font-family: Verdana;font-size: 12.0px;">
<div>Lieber Bert,</div>
<div> </div>
<div>darf ich mir wünschen, dass du das nochmal in Tabellenform
bringst?</div>
<div> </div>
<div>Gruß Nina<br>
</div>
<div class="ignature"">-- <br>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:ninayagami@web.de">ninayagami@web.de</a></div>
<div>
<div>
<div style="argin:" 10.0px="" 5.0px="" 10.0px;padding:=""
0="" 10.0px;border-left:="" 2.0px="" solid=""
rgb(195,217,229);"="">
<div style="argin:" 0="" 10.0px="" 0;"=""><b>Gesendet:</b> Donnerstag,
13. November 2014 um 09:45 Uhr<br>
<b>Von:</b> "Debattenliste des Netzwerks Grundeinkommen"
<a class="moz-txt-link-rfc2396E" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"><debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de></a><br>
<b>An:</b> <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
<b>Betreff:</b> Re: [Debatte-Grundeinkommen]
Vollautomatische Gewinnreduktion bei
Konsumsteuer-bGE-Kombi?</div>
<div>Lieber Bert,<br>
<br>
zur Verdeutlichung der Gewinnreduktion habe ich
beispielhaft Tabellen erstellt: (leider ging die
Formatierung verloren)<br>
<br>
Gewinnentwicklung ohne Wareneinsatz:<br>
Erwerbsteuersystem Konsumsteuersystem<br>
Bruttopreis 119,00 € 119,00 €<br>
- enth. USt -19,00 €<br>
- enth. UStKonsSt -19,00 €<br>
=ettopreis ErwerbSt 100,00 €<br>
(Gewinn bei ErwerbSt)<br>
- SozialkonsSt -50,00 €<br>
=ettopreis KonsSt 50,00 €<br>
(Gewinn bei KonsSt)<br>
- ESt, SozSich -40,50 €<br>
=ewinn netto 59,50 € 50,00 €<br>
+ anteil. bGE 9,50 €<br>
=aufkraft 59,50 € 59,50 €<br>
- anteil. Lebenshaltung -9,50 € -9,50 €<br>
=ew. ü. Existenzmin. 50,00 € 50,00 €<br>
<br>
Bei Erwerbsteuer liegt der Gewinn vor Steuern und
Sozialversicherungsabgaben bei 100,- €, bei Konsumsteuer
liegt der Gewinn bei 50,- €, da die Sozialkonsumsteuer
bereits an das Finanzamt abgeführt wurde. Dennoch bliebt
der Gewinn nach Abzug aller Steuern und des
Existenzminimums gleich.<br>
<br>
Bei Wareneinsatz entwickelt sich die Marge wie folgt:<br>
<br>
Gewinnentwicklung mit Wareneinsatz<br>
Erwerbsteuersystem Konsumsteuersystem<br>
Bruttopreis 119,00 € 119,00 €<br>
- enth. USt -19,00 €<br>
- enth. UStKonsSt -19,00 €<br>
=ettopreis ErwerbSt 100,00 €<br>
- SozialkonsSt -50,00 €<br>
=ettopreis KonsSt 50,00 €<br>
- Wareneink. brutto -95,20 € -95,20 €<br>
+ Vorsteuer aus USt 15,20 €<br>
+ VorSt aus UStKonsSt 15,20 €<br>
+ VorSt aus SozKonsSt 40,00 €<br>
=ohgewinn/Marge 20,00 € 10,00 €<br>
- ESt, SozSich -8,10 €<br>
=ewinn netto 11,90 € 10,00 €<br>
+ anteil. bGE 1,90 €<br>
=aufkraft 11,90 € 11,90 €<br>
- anteil. Lebenshalt. -1,90 € -1,90 €<br>
=ew. ü. Existenmin. 10,00 € 10,00 €<br>
<br>
Ich hoffe, jetzt ist klar geworden, wie die Gewinne bei
Konsumbesteuerung sinken und dennoch die Kaufkraft
gleich hoch bleibt. Die Steuern werden dann nicht mehr
von den Privatpersonen sondern von den Unternehmen
abgeführt.<br>
<br>
Liebe Grüße<br>
Verena<br>
<br>
-----Ursprüngliche Nachricht-----<br>
Von: Debatte-Grundeinkommen
[<a class="moz-txt-link-freetext" href="mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de">mailto:debatte-grundeinkommen-bounces@listen.grundeinkommen.de</a>]
Im Auftrag von Debattenliste des Netzwerks
Grundeinkommen<br>
Gesendet: Montag, 10. November 2014 09:26<br>
An: <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
Betreff: [Debatte-Grundeinkommen] Vollautomatische
Gewinnreduktion bei Konsumsteuer-bGE-Kombi?<br>
<br>
Liebe Verena,<br>
<br>
ich bin dir gegenüber im Kontext dieses Verteilers etwas
reumütig, weil ich deine Hausaufgaben ziemlich komplett
ignoriert habe und allemal sehe, dass dein Konzept wohl
am ehesten der immer wieder hier formulierten
Aufforderung, nicht bloß zu labern, sondern am besten
gestern zu tun, Genüge tut. Ich bleibe allerdings dabei,
dass mir eine Implementierung von Konsumsteuer und bGE
innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen zu kurz
gegriffen erscheint, nicht dem kulturrevolutionären
Gehalt von sowohl Konsumsteuer als auch bGE ausreichend
gerecht wird. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit in den
Parlamenten, Reboot von GG und internationalen
Verpflichtungen fände ich angemessener. So oder so
stehen wir ja eher vor dem Problem, überhaupt für ein
bGE tatsächliche Mehrheiten zu organisieren, als vor
dem, das schlüssigste Konzept zu prämieren.<br>
Ein bGE auf Hartz4-Niveau fände ich jedenfalls Schrott,
schon weil es kein bGE gemäß den Essentials des
Netzwerks ist (vgl.<br>
<a moz-do-not-send="true"
href="ttps://www.grundeinkommen.de/die-idee%22"
target="_blank">https://www.grundeinkommen.de/die-idee</a>
). Ist quantitativ einfach zu wenig. Und so etwas
einzuführen mit der Hoffnung, dass es dann quantitativ
sukzessive gesteigert werden wird, wenn die Gesellschaft
sich damit erstmal ein wenig vertraut gemacht hat,
könnte auch nach hinten losgehen. Da ist mir die
Hoffnung lieber, gleich ein vernünftiges bGE
einzuführen.<br>
<br>
Diese Ausführung von dir finde ich erklärungsbedürftig.
Ich raff's nicht:<br>
"Auch ich hatte zunächst angenommen, daß die Höhe der
Gewinne unter Konsumbesteuerung auf dem Niveau des
heutigen Systems bleiben werden, was eine zusätzliche
Besteuerung dieser Einkunftsarten erforderlich gemacht
hätte. Dabei hatte ich außer Acht gelassen, daß in den
heutigen Gewinnen die Einkommensteuer und auch die zu
zahlenden Sozialversicherungsbeiträge bzw. private
Kranken- und Altersvorsorgebeiträge enthalten sind.
Unter Konsumbesteuerung fallen nicht nur diese weg,
sondern es verringern sich auch die Gewinne um diese
Beträge. Dies liegt daran, daß sich mit dem
Nettoproduktpreis auch die Marge verringert, an der
verdient wird. Auch Dienstleister werden ihre Honorare
um die darin bisher enthaltene Erwerbsbelastung, die sie
heute, aber nicht mehr unter Konsumbesteuerung vom
Gewinn bezahlen müssen, verringern, um (inter)national
konkurrenzfähig zu bleiben."<br>
<br>
Ich habe dazu ein halbes Dutzend Ideen im Kopf, wie du
das wohl meinen könntest. Grundproblem bei all diesen
Ideen bleibt: Wenn der Nettoproduktpreis wegen
Entlastung von Einkommensbesteuerungen und
Sozialversicherungen sinkt, warum sollte das die
Gewinnmarge reduzieren?<br>
Denn der Nettoproduktpreis würde ja nur deshalb sinken,
weil Steuer-/Versicherungskosten bei der Produktion
eingespart werden. Das heißt im Umkehrschluss, dass der
Output eines Kapitals gegebener Größe sich erhöhen würde
(oder dass das Kapital sich nach anderen
Anlagemöglichkeiten umsehen müsste, im Zweifelsfall halt
die Zocker-Sphäre). Sinkt der Nettopreis pro Produkt, so
aber wohl kaum der pro Gesamtoutput eines Kapitals.
Jedenfalls wäre mir erstmal schleierhaft, wieso. Sinkt
der Nettopreis pro Gesamtoutput nicht, so auch nicht die
Marge, an der verdient wird.<br>
Das Konkurrenzargument ist mir in dem Zusammenhang auch
gänzlich schleierhaft, ein Deus ex machina. Liegt
vielleicht daran, dass ich nie Teil der investors world
gewesen bin. Grundlegend jedenfalls sehe ich nicht, was
sich an den Gewinnmöglichkeiten von Kapital
verschlechtern sollte.<br>
<br>
Dass Dr. Hardorp sich von einem steuerfreien Export
"eine rasche globale Verteilung der Einkünfte" erhofft,
war mir neu. Deine Ausführungen dazu fand ich
interessant. Wieso freilich die Marktmechanismen zu
einer netten Verteilung führen sollen, wo sich
historisch doch stets nur wieder feststellen lässt, dass
Märkte zur Zentralisierung von Reichtum in den Händen
Weniger führen (wenn auch wegen
Produktivitätsfortschritts tendenziell zu einer
allgemeinen Erhöhung des Lebensstandards, häufig
allerdings auch auf Kosten des Ökosystems), bleibt mir
vermutlich noch rätselhafter als dir. Ich unterstelle
auch nicht böse Absichten bei diesem Klüngel, sondern
ein Festhalten an liebgewonnenen Eigentumsgewohnheiten.
Unter dem Paradigma von Privateigentum kann ich nichts
wirklich Böses daran finden, wenn sich ein Individuum
der Wertverwertung oder meinetwegen individuellen
Bereicherung im Rahmen allgemeiner Moralkodizes hingibt.
In gewisser Weise sind wir alle dazu mehr oder weniger
gezwungen. Mein Ideologiebegriff ist da prima vista
erstmal völlig a-moralisch. Böse finde ich das Paradigma
und seine Konsequenzen. Und daher gefällt mir auch kein
Redesign-Vorschlag, der die zentrale Diskrepanz
weiterhin zementieren will: Unterschiedliche Privilegien
im Zugriff auf gesellschaftlichen Reichtum, mithin
unterschiedlich starke Einflussmöglichkeiten auf den
Verlauf der Gesamtgesellschaft. An diesen im Hier und
Jetzt massiv sich betätigenden Unterschieden strukturell
festhalten zu wollen, ist für mich ideologisch. M. E.
ist die Weltgesellschaft reif für ein freies Fließen der
Individuen in ihrem produktiven und konsumtiven Reichtum
jenseits von Hierarchien, Masterplänen und dem
Übergewicht der angehäuften Reichtümer in stofflicher
und fetischisierter Form gegenüber den lebendigen
Impulsen der Individuen. Das bGE interessiert mich nur,
weil es das auf bestimmten Ebenen durchaus klar hat. Und
weil es auf bestimmten Ebenen klar hat, was wir im
Gegensatz zu Schutzrechten für Kapital tatsächlich
benötigen: Schutzrechte für jedes Individuum und für das
Ökosystem vor den sehr realen Zumutungen einer
hoffentlich irgendwann mal ernsthaft freien Gattung.<br>
<br>
Liebe Grüße,<br>
<br>
Bert<br>
<br>
<br>
Am 06.11.2014 23:48, schrieb Debattenliste des Netzwerks
Grundeinkommen:<br>
> Liebe Debattierende,<br>
><br>
> genau wir einige von euch war ich zu Beginn meiner
Recherche zum<br>
> Grundeinkommen aufgrund der dm-Unternehmer- und
Millionärseigenschaft<br>
> Götz Werners voreingenommen. Als ich den Film
"Grundeinkommen - ein Kulturimpuls"<br>
> von Häni und Schmidt ansah, war mir, als das
Stichwort "Konsumsteuer"<br>
> fiel, sofort bewußt, daß diese Besteuerungsart
geeignet ist, ein<br>
> Grundeinkommen bedingungslos auszuzahlen, ohne daß
es auf die Höhe des<br>
> individuellen Einkommens ankommt. "Können dann
wirklich alle<br>
> Unternehmenssteuern wegfallen und gelingt unter
diesen Umständen ein<br>
> allseits gerechtes Steuersystem?" war die Frage,
dies sich mir aufdrängte.<br>
><br>
> In meiner Arbeit zum Zukunftsdialog 2012<br>
> <a moz-do-not-send="true"
href="ttp://konsumsteuersystem.de/Das_gemeinschaftliche_Steuersystem-Stand_%22"
target="_blank">http://konsumsteuersystem.de/Das_gemeinschaftliche_Steuersystem-Stand_</a><br>
> Juli_2 012.pdf habe ich untersucht, wie ein
gemeinschaftliches<br>
> Konsumsteuersystem konzipiert sein muß, um
niemanden zu benachteiligen<br>
> oder zu bevorzugen und Angliederung an die EU zu
finden -also sofort<br>
> anwendbar zu sein. Folgende Aussagen können
getroffen werden:<br>
><br>
> - Die allgemeine Erwerbsbelastung beträgt bei allen
Einkunftsarten 50%.<br>
> - Der Ortsteil der Gewerbesteuer (über Hebesatz
200), die Umlagen U1,<br>
> U2 und Insolvenzgeld sowie der
gefahrentarifabhängige Teil der<br>
> Beiträge zur Berufsgenossenschaft beim
Arbeitgeberaufwand gehören<br>
> nicht zur allgemeinen Erwerbsbelastung von 50%.<br>
> - Die allgemeine Erwerbsbelastung kann unter
Beachtung der geltenden<br>
> EU-Gesetzgebung in eine allgemeine Konsumsteuer
umgewandelt werden.<br>
> - Unter diesen Voraussetzungen kann ein
Grundeinkommen in Höhe der<br>
> heutigen Hartz IV Regelsätze einschließlich
Wohnkosten bedingungslos<br>
> ausgezahlt werden.<br>
> - Das Kaufpreisniveau bleibt gleich.<br>
> - Das Nettoeinkommen (einschließlich
bedingungsloses Grundeinkommen)<br>
> bleibt gleich.<br>
> - Auch Kapitalerträge und Gewinne müssen nicht mehr
besteuert werden.<br>
> - Unternehmer und Kapitaleigner werden dadurch
steuerlich nicht bevorzugt.<br>
><br>
> Auch ich hatte zunächst angenommen, daß die Höhe
der Gewinne unter<br>
> Konsumbesteuerung auf dem Niveau des heutigen
Systems bleiben werden,<br>
> was eine zusätzliche Besteuerung dieser
Einkunftsarten erforderlich<br>
> gemacht hätte. Dabei hatte ich außer Acht gelassen,
daß in den<br>
> heutigen Gewinnen die Einkommensteuer und auch die
zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge bzw.<br>
> private Kranken- und Altersvorsorgebeiträge
enthalten sind. Unter<br>
> Konsumbesteuerung fallen nicht nur diese weg,
sondern es verringern<br>
> sich auch die Gewinne um diese Beträge. Dies liegt
daran, daß sich mit<br>
> dem Nettoproduktpreis auch die Marge verringert, an
der verdient wird.<br>
> Auch Dienstleister werden ihre Honorare um die
darin bisher enthaltene<br>
> Erwerbsbelastung, die sie heute, aber nicht mehr
unter<br>
> Konsumbesteuerung vom Gewinn bezahlen müssen,
verringern, um<br>
> (inter)national konkurrenzfähig zu bleiben.<br>
> Bei ausgeschütteten Gewinnanteilen der
Kapitalgesellschaften und<br>
> Zinsen wird der Kapitalertrag auf den heutigen
Auszahlungsbetrag, also<br>
> abzüglich heutiger Kapitalertragsteuer
(Abgeltungsteuer), sinken, denn<br>
> zusammen mit der Gewinnbesteuerung der Körperschaft<br>
> (Körperschaftsteuer, allgemeiner Teil der
Gewerbesteuer) beträgt die<br>
> Gesamtbelastung heute 50%. Die Erwerbsbesteuerung
bei<br>
> Kapitaleinkünften ist mit der Abgeltungsteuer also
tatsächlich abgegolten.<br>
> Im gemeinschaftlichen Konsumsteuersystem<br>
> <a moz-do-not-send="true"
href="ttp://www.konsumsteuersystem.de/kurz_und_knapp/index.php%22"
target="_blank">http://www.konsumsteuersystem.de/kurz_und_knapp/index.php</a>
wird die<br>
> allgemeine Erwerbsbelastung (ESt, Solz,
Sozialversicherungsbeiträge<br>
> bei Personen und der allgemeine Teil der GewSt bei
Unternehmern sowie<br>
> KSt, KapESt (Abgeltungsteuer), Solz und der
allgemeine der GewSt bei<br>
> Kapitalgesellschaften) durch die Sozialkonsumsteuer
ersetzt, welche<br>
> letztlich die endverbrauchenden Konsumenten
bezahlen - genauso wie<br>
> heute sämtliche Konsumpreise alle Einkommen
einschließlich Steuern und<br>
> Sozialabgaben finanzieren. Im Konsumsteuersystem
führt der Unternehmer<br>
> oder die Kapitalgesellschaft die Sozialkonsumsteuer
an das Finanzamt.<br>
> In diesem Moment hat der Staat die bisherige
(anteilige)<br>
> Erwerbsbelastung im Endproduktpreis bereits
eingenommen. Dadurch, daß<br>
> der heutige Nettopreis um die bisherige im Preis
enthaltene anteilige<br>
> Erwerbsbelastung sinkt und dann mit
Sozialkonsumsteuer belegt wird,<br>
> sinkt zum einen der Nettoaufwand eines
Unternehmens, zum anderen aber<br>
> auch der eigene Gewinn. Um eine gleichmäßige
Besteuerung herzustellen,<br>
> also niemanden zu bevorzugen oder zu
benachteiligen, ist es dann nicht<br>
> mehr nötig, neben der Konsumsteuer noch
Abgeltungsteuer zu erheben.<br>
> Sie kann wie jede andere allgemeine
Erwerbsbelastung unabhängig von der Einkunftsart
wegfallen.<br>
><br>
> Mein anfängliches Mißtrauen hat sich also
weitestgehend in Luft aufgelöst.<br>
> Dennoch habe ich Kritik an dem Modell von Dr.
Hardorp, welches Götz<br>
> Werner in der Öffentlichkeit vertreten hat. Diese
betrifft den Export.<br>
> Dr. Hardorp vertrat unter den Anthroposophen, daß
das Produkt auch bei<br>
> Konsumbesteuerung netto in das Ausland geliefert
werden soll. Dies<br>
> bedeutet, daß die heutige Einkommensteuer und<br>
> Sozialversicherungsabgaben, die in im heutigen
Netto enthalten sind,<br>
> ebenfalls über die Grenze gehen und im
endverbrauchenden Staat<br>
> eingenommen werden. Hiervon verspricht er sich eine
rasche globale Verteilung der Einkünfte.<br>
><br>
> Abgesehen davon, daß ein solches Steuersystem
globale Veränderungen<br>
> erfordern würde, wird durch das Modell Dr. Hardorps
aus meiner Sicht<br>
> jedoch die Ausbeute von Niedriglohnländern weiter
forciert (siehe<br>
> meinen Beitrag zur Exportsubvention in<br>
> <a moz-do-not-send="true"
href="ttp://www.buergermeinungen.de/forum/dilthey-modell-zum-bge/12601-degr%22"
target="_blank">http://www.buergermeinungen.de/forum/dilthey-modell-zum-bge/12601-degr</a><br>
> essive<br>
> -wirkung-der-mwst?start0#13046 ).<br>
> Wenn wir heute Konsumsteuer einführen möchten, muß
die<br>
> Sozialkonsumsteuer wie der Anteil an
Erwerbsbesteuerung und<br>
> Sozialversicherungsabgaben im heutigen Produktpreis
im Inland bleiben.<br>
> Idealerweise würde die gesamte EU auf das
Bestimmungslandprinzip bei<br>
> der Exportbesteuerung umsteigen, um den Wert der
jeweilig anteiligen<br>
> inländischen Produktion im Inland zu belassen,
statt wie heute den<br>
> verbrauchenden Staat an der Produktion im Ausland
zu bereichern.<br>
><br>
> Insgesamt kann ich vor allem Dr. Hardorp,
insbesondere auch André<br>
> Presse, mit denen ich jeweils persönlich über diese
Thematik<br>
> debattiert habe, aber auch Götz Werner keine böse
Absicht unterstellen.<br>
><br>
> Gemeinschaftliche Grüße<br>
> Verena Nedden<br>
> ______________________________________<br>
> Stell dir vor, es ist Einkommen, und alle haben es!<br>
> <a moz-do-not-send="true"
href="ttp://www.konsumsteuersystem.de%22"
target="_blank">www.konsumsteuersystem.de</a><br>
<br>
<br>
_______________________________________________<br>
Debatte-Grundeinkommen Mailingliste<br>
JPBerlin - Politischer Provider<br>
<a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:Debatte-Grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de">Debatte-Grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de</a><br>
<a moz-do-not-send="true"
href="ttps://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen%22"
target="_blank">https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/debatte-grundeinkommen</a></div>
</div>
</div>
</div>
</div>
</blockquote>
<br>
</body>
</html>