<html>
  <head>
    <meta content="text/html; charset=ISO-8859-1"
      http-equiv="Content-Type">
  </head>
  <body text="#000000" bgcolor="#FFFFFF">
    <div class="moz-cite-prefix">Danke Friedrich,<br>
      <br>
      ich kämpfe seit Jahren für ein GESAMTGESELLSCHAFTLICHES bGE, einem
      Menschenbild, dass nicht mehr verfärbt ist durch Klassenkampf, das
      als Konsequenz auf 1989 auch keine Feuindbilder mehr nötig hat,
      dass auch Partei-übergreifend agiert usw. Wenn wir diesen
      Bewusstseinsschritt nicht mehrheitlich hinkriegen, wird das nix
      mit dem bGE. Ich persönlich bin da auch eher pessimistisch, mache
      aber trotzdem weiter.<br>
      Ohne auf Hertz IV-EmpfängerInnen oder aus Reichen rumzuhacken.<br>
      Nur mal so: wo wäre die bGE-Bewegung z. B. ohne Götz Werner?<br>
       Oder auf wem auch sonst immer.<br>
      Viele Grüße!<br>
      Arfst<br>
      <br>
      Am 28.10.2014 17:02, schrieb Debattenliste des Netzwerks
      Grundeinkommen:<br>
    </div>
    <blockquote
cite="mid:mailman.184524.1414544514.26278.debatte-grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
      type="cite">
      <meta http-equiv="Context-Type" content="text/html; charset=UTF-8">
      <div dir="ltr">Lieber Bert,
        <div>das alles finde ich sehr unsachlich, so dass ich hierauf
          nichts erwidern möchte. Wo ist das konstruktive und positive
          Menschenbild, wo eine lebenswerte Zukunft?</div>
        <div>Friedrich</div>
        <div class="gmail_extra"><br>
          <div class="gmail_quote">Am 27. Oktober 2014 09:48 schrieb
            unversoehnt <span dir="ltr"><<a moz-do-not-send="true"
                href="mailto:unversoehnt@gmx.de" target="_blank">unversoehnt@gmx.de</a>></span>:<br>
            <blockquote class="gmail_quote">Hallo Arfst, hallo liebe
              Mitlesende,<br>
              <br>
              [Editorische Notiz: Reimund hat mir ein Rudiment dieser
              Mail als unveröffentlichbar zurückgesendet, weil in meiner
              ursprünglichen Mail ein kleiner Absatz zu einer Debatte
              enthalten war, die sich als Abspaltungsprodukt dieses
              Verteilers als bloßes Bruchstück der Öffentlichkeit des
              Gesamtverteilers ergeben hat. Diese behandelt thematisch
              das Für und Wider von Zensur im Verteiler hinsichtlich der
              Anwendung des Parasiten-Begriffs auf Menschen. Ich habe
              die von Reimund rückgeschickte Mail daher nochmal gelesen,
              Ergänzungsbedürfnisse verspürt und sie daher erweitert.
              Abgesehen von der Kürzung um den Abspaltungs-Absatz zum
              Parasiten-Begriff und kleineren Eingriffen in den
              verbliebenen Text der ursprünglichen Mail, markiere ich
              mal die nachträglichen inhaltlichen Hinzufügungen mit
              geschwungener Klammer auf { und zu}. Dies hat eigentlich
              nur die Motivation, dass ich einerseits in diesem
              Kalenderjahr über editorische Fragen dann und wann etwas
              intensiver meditiere und andererseits an so etwas wie den
              Zeitkern von Wahrheit im panta rhei glaube.]<br>
              ich hatte nie persönlichen Kontakt zu Götz Werner oder
              irgendeiner Person, die vage mit der Initiative Unternimm
              die Zukunft verbunden ist (zumindest nicht, soweit ich
              weiß). Ich habe mich auch nicht mit allen Papers befasst,
              die von diesen Menschen veröffentlicht worden sind. Ich
              schließe also aufgrund der beschränkten Infos, die ich
              habe.<br>
              <br>
              Du, lieber Arfst, schriebst:<br>
              <br>
              "Aber meine Frage, weshalb ich mich hier einmische ist
              nochmal: What Götz Werner gesagt oder geschrieben, er sei
              für Steuerfreiheit für alle Kapitalanlagen?<br>
              Er hat als IDEE vorgeschlagen, überhaupt nur noch eine
              einzige Steuer, nämlich die Konsumsteuer einzuführen.
              Daraus könnte man das natürlich konstruieren. Das wäre
              allerdings eine ziemlich platte Vereinfachung. Denn eine
              Konsumsteuer würde natürlich auch bei Erwerb von Kapital
              anfallen, was weit über die jetzige popelige
              Finanztransaktionssteuer hinausgehen würde."<br>
              1. Götz Werner und die Initiative Unternimm die Zukunft
              betonen m. W., dass sie eine Idee vorschlagen, kein
              fertiges Konzept für die Schubladen politischer Parteien
              formulieren, kein vollständig ausfbuchstabiertes Modell.
              Daher ist es in gewisser Weise immer spekulativ, etwas
              Bestimmtes in dieses Modell hineinzuinterpretieren, wenn
              es nicht klar irgendwo formuliert worden ist. Und selbst
              dann würde ich jeder/m stets zugestehen, die Meinung auch
              nochmal wieder ändern zu dürfen. Von daher steht für mich
              nichts gänzlich klar fest. Daraus ziehe ich für mich
              persönlich übrigens Hoffnung. Ich formuliere nur das, was
              mir am plausibelsten erscheint.<br>
              2. In meinem ersten Beitrag in diesem Verteiler (vgl. <a
                moz-do-not-send="true"
href="https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-August/003932.html"
                target="_blank">https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-August/003932.html</a>
              ) hatte ich im zweiten Punkt einen Aspekt aus André
              Presses Dissertation diskutiert. Diese Dissertation ist m.
              W. mehr oder weniger der ausführlichste und inhaltlich
              engagierteste Text auf der Website der Initiative
              Unternimm die Zukunft, nimmt also einen besonderen Rang
              ein. Durch meine Formulierung "Ich unterstelle mal keine
              ideologische Absicht, sondern eher Betriebsblindheit bei
              André Presse an dieser Stelle.", hatte ich zum Ausdruck
              gebracht, dass ich es bereits da für mindestens möglich
              gehalten habe, ideologische Absicht zu unterstellen. Das
              inhaltliche Problem ist einfach Folgendes: Wenn Einkünfte,
              die nicht in Konsum fließen, sondern in Investitionen
              (sprich: Wertverwertung), völlig unbesteuert bleiben, wird
              die Finanzierung des Staats (sprich gutmenschelnd: des
              Gemeinwesens) drastisch zuungunsten der mittleren und
              unteren Einkommensschichten verschoben. Nötig ist aber
              genau die umgekehrte Richtung. Und mit nötig meine ich:
              armuts-, kriegs-, krisen-, menschenvernichtungs-abwendend
              und demokratie-erhaltend. Mit Leuten zu diskutieren, die
              diesen Begriff von nötig nicht teilen, finde ich
              mindestens schwierig.<br>
              Man könnte sich zwar Mühe geben, auch in eine Konsumsteuer
              à la Werners Initiative eine Kapitalsteuer
              hineinzuinterpretieren. Aber dafür muss man sich echt sehr
              kreative interpretative Mühe geben, die ich bei Herrn
              Werner und seiner Initiative so erstmal gar nicht sehen
              kann: a) Jegliche Abschreibemöglichkeiten müssten verboten
              werden, b) ebenso der Vorsteuerabzug, c) irgendwie müsste
              man die Rendite gegen Null tendieren lassen und bloß noch
              einen halbwegs angemessenen Unternehmerlohn gelten lassen.
              {Auch wenn (a) und (b) durch eine Konsumsteuer ziemlich
              vollautomatisch erfüllt wären, ist an (c) mit dem
              bGE-Modell à la Initiative Unternimm die Zukunft gar nicht
              gedacht, also selbst im Vergleich zu heute noch weniger,
              weil es dann nämlich nicht mal mehr ein steuerpolitisches
              Instrumentarium in diese Richtung gäbe, das es heute
              durchaus gibt. Alle nicht perfekt freien Märkte (also
              bekanntlicher Weise: einfach alle Märkte) würden das
              Ungleichgewicht noch weiter Richtung Verkäufermärkte in
              Sachen Waren und Dienstleistungen bzw. noch weiter
              Richtung Käufermärkte in Sachen Ware Arbeitskraft
              verschieben. Das erscheint mir nur logisch unter den
              Prämissen, mit denen Herr Presse arbeitet.<br>
              <br>
              Unmittelbar stört in Herrn Presses Dissertation erstmal
              die wissenschaftliche Unwahrheit, dass Einkommen =
              Ausgaben für Konsum seien, wo er eine Steuerprogression
              aus Konsumsteuer plus bGE fälschlich abzuleiten gedenkt.
              Wäre ich sein Doktorvater gewesen, hätte ich seine Arbeit
              wegen dieser Unwahrheit nicht als Dissertation durchgehen
              lassen.<br>
              Politisch scheint das aber gegenüber heute unerheblich zu
              sein. Ich hab's nicht eigenständig denkerisch überprüft
              und noch so meine leichten Zweifel, aber grundsätzlich
              scheint mir Verena Neddens Herleitung plausibel, dass es
              auch heute eher Steuerdegression als -progression gibt.
              Von daher ist der ganze argumentative Aufwand bei Herrn
              Presse auch im Vergleich zu heute eigentlich völlig für
              die Katz. Wichtiger aber: Er ist falsch. Einkommen können
              auch für Investitionen verwendet werden und fallen dann
              einfach überhaupt nicht unter irgendeine Steuer in seiner
              für die Zukunft ausklamüsierten Vorstellung.
              Steuerfreiheit für unternehmerische Initiative? Hm, bei
              absolut gleichen Vermögensverhältnissen der
              Gesellschaftsmitglieder fände ich das vielleicht mal eine
              fünfjährige Experimentalphase lang zu
              sozialwissenschaftlichen Forschungszwecken in Ordnung.
              Angesichts der extrem ungleichen Vermögensverteilung in
              den realen Gesellschaften heute wäre das ein so radikales
              neoliberales Projekt, dass ich mich nicht entsinnen kann,
              mal von einem radikaleren gehört zu haben.}<br>
              3. Ich hatte mir zwar eigentlich vorgenommen, Herrn
              Hardorps Beiträge zur Konsumsteuer zur Kenntnis zu nehmen,
              bin davon aber irgendwie abgekommen und auch nicht im
              Ernst interessiert. Ich habe den Eindruck, dass das bGE
              aus Herrn Werners Sicht eigentlich nur ein Korrektiv
              darstellt. Primärzweck scheint eher Hardorps Umstellung
              auf Konsumsteuer zu sein, die fürs Kapital echt lecker und
              sexy wäre. Korrektiv wäre dann das bGE, um's dem Pöbel
              irgendwie schmackhaft zu machen, Bürokratiekosten des
              Staats einzusparen und vielleicht auch das eigene soziale
              Gewissen zu beruhigen. Das scheint mir im Angesicht meines
              zugegebenermaßen nur eingeschränkten Sichtfelds auf diesen
              Teil der Debatte zumindest des Pudels ökonomischer Kern zu
              sein. Inwiefern da gutmenschelnde anthroposophische
              Überbau-Ideen bei Herrn Werner und seiner Initiative eine
              wirklich echte Rolle in ihren Herzen spielen mögen, kann
              ich nicht beurteilen. Die argumentative Kraft der
              gutmenschelnden Reflexionen zum Miteinander füreinander
              bei Herrn Werner und seiner Initiative finde ich wie
              gesagt mit das Beste, was die Debatte hergibt. Nur ist das
              halt alles komplett pillepalle, wenn's politökonomisch in
              Richtung hardcore-kapitalistischer Volksgemeinschaft geht.
              Und so sieht's halt für mich derzeit aus.<br>
              4. Unstrittig schien hier in der Debatte für einige Aktive
              im Verteiler zu sein, dass Werners Vorstellungen
              exportimperialistisch sind. Ich erinnere mich gerade nicht
              mehr daran, wie sich das genau für mich klargestellt hat.
              Gibt da so einige Indizien für. Vermutlich einfach
              dadurch, dass Exportgüter komplett steuerfrei wären.
              Konsumsteuer fällt halt innerhalb der Grenzen an, nicht
              außerhalb. Steuerfreier Export? Dafür mag doch jede
              Kapitalisten-Charaktermaske noch das eine oder andere
              Himmelreich derer geben, die ihr per Arbeitsvertrag die
              eigene Lebenszeit verticken. Der Exportweltmeister würde
              in seinem Hase-Igel-Lauf als ewiger Hase noch ein paar
              Nasenlängen weiter nach vorne rennen - auf Kosten von
              Mittel- und Unterschichten bzw. sozialstaatlichem Halt in
              Krisen- und Risikolebenslagen bzw. auf Kosten
              ausländischer Menschen, denn: auf wessen Kosten sonst?
              Finde ich scheiße. Wäre ich in Willis Position und
              deutscher Rentner in Lateinamerika, könnte ich dem
              Exportimperialismus Deutschlands vielleicht zumindest
              einen persönlichen Vorteil abgewinnen:
              Wechselkursvorteile. So aber finde ich das einfach nur
              widerwärtig und brutal, obszön und menschenschindend. Die
              Rolle Deutschlands für die Krisen in Südeuropa ist ja aber
              auch durch die Ideologiemaschinerie verschleiert. Mag also
              sein, dass du mich da nicht verstehst. Dann versuch's
              bitte zu recherchieren. Innerhalb des
              kapital-nationalistischen Unfugs würde ich politisch
              allemal fordern wollen: Ausgeglichene Handelsbilanzen
              mindestens mittelfristig, ansonsten Exportstopp (bzw.
              bspw. aus US-Sicht: Importstopp) oder alternativ:
              Wirtschaftshilfe aus rein humanistischen Gründen bzw.
              deren Annahme.<br>
              <br>
              5. Ein Milliardär tingelt jahrelang durch Talkshows für
              ein politisches Projekt, zieht eine Initiative auf, die
              offenbar Personal beschäfftigt und Kohle für
              Dissertationen raushaut. Er hat Sendungsbewusstsein, will
              wirken und Leute überzeugen. Und diese Initiative ist
              nicht in der Lage, mir auf meine einigermaßen engagierte
              Mail innerhalb von gut zwei Monaten wenigstens eine
              Höflichkeitsantwort zu schicken? Das halte ich nicht für
              wahrscheinlich. Für wahrscheinlicher halte ich die
              Einschätzung bei denen, dass ich das angesprochen habe,
              was die als ihre Achillesferse zu Recht betrachten können.
              Wozu jemandem antworten, der klar hat, was die ideologisch
              verschleiern wollen? Was kann man als Ideologe gewinnen,
              wenn man die eigenen ideologischen Lügen zu debattieren
              anfängt? Nichts. Verlieren aber eine Menge. Also lässt
              man's lieber, spart sich den Aufwand und nutzt stattdessen
              Kanäle, die dem eigenen Interesse gerechter zu werden
              scheinen.<br>
              Klar, das ist nur eine Interpretation von mir, aber
              zumindest eine, die mir sehr plausibel erscheint.<br>
              6. Eckhard hat klar gesagt, dass Herr Werner giftig wurde,
              als das Problem offenbar in einer öffentlichen Diskussion
              live und mit echten Personen angesprochen wurde. Aus den
              obigen Gründen 2 bis 5 folgt für mich unmittelbar, dass
              ich Eckhards Aussage sehr glaubwürdig finde. Macht alles
              einfach Sinn, passt zusammen, ist stimmig.<br>
              Nun mal umgekehrt: Was lässt dich, lieber Arfst, glauben,
              dass Herr Werner und seine Initiative innerhalb der
              bGE-Idee 1a) eine Umverteilung von oben nach unten
              organisieren möchte, 1b) womöglich gar ein liebevolles
              Miteinander füreinander mit gleichen Einfluss- und
              Schutzmöglichkeiten für jedes Individuum anstrebt, 2a) ein
              faireres Verhältnis der reicheren zu den ärmeren
              Gesellschaften erreichen möchte, 2b) womöglich gar
              kosmopolitisch tätige Nächstenliebe jedes Menschen für
              jeden anderen Menschen als handlungsleitende Utopie in den
              Herzen trägt? Überzeuge mich doch bitte. Vielleicht am
              besten mit einer klaren, als Quelle nachweisbaren Aussage
              von Herrn Werner à la "Nein, wir wollen
              Wohlfahrtswirtschaften und sehen daher überhaupt kein
              Problem in einer Steuer auf Investitionen. Das ist ja
              völlig selbstverständlich. Schließlich müssen wir den
              Reichtum so umverteilen, dass wir uns wirklich im
              Miteinander füreinander glaubwürdig beieinander fühlen
              können. Ich weiß wirklich nicht, wie irgendjemand glauben
              konnte, dass ich eine Konsumsteuer ohne Steuer auf
              Investitionen und Exporte überhaupt nur für denkbar
              gefunden hätte. Diese Vorstellung ekelt mich ganz ehrlich
              einfach nur an."<br>
              Fände ich schön. Ich würde weit lieber glauben, dass die
              Anthroposophen und insbesondere Götz Werner und die Leute
              in seinem Umkreis wirklich Gutes im Schilde führen, als
              das zu glauben, was ich gerade glaube. Nämlich, dass die
              ein mir unverständliches Dämonen-Spiel spielen wollen, bei
              dem ich nicht erkennen kann, was dabei für irgendwen
              wirklich gewonnen werden könnte. Außer halt Kohle und
              Macht bei denen, die schon jetzt davon mehr haben als
              irgendjemandem guttun würde, jene Leute eingeschlossen.<br>
              Ich bin übrigens ein paar Wochen in ländlichen und
              leiblich-tätigeren Emanationen unterwegs. Hab zwar
              Internet, aber hier noch weniger Lust, Mails zu verfassen.
              Wollte mich ja eh rausziehen. Aber diese Mail musste wohl
              an Klarstellung sein, nachdem ich immerhin mal eben
              nebenbei den Godfather des deutschen bGE vatermordernd
              meuchelte. Ach, ey, igittigitt, wie mich dieser ganze Junk
              anekelt. Bitte mal ein bisschen nicht so gänzlich völlig
              falsches Leben im ganzen Unwahren hier und dort, bitte.
              Wenigstens ein Schlückchen davon, wenigstens a bissl,
              please, please, please. Z. B. vielleicht von der
              Buddhisten-Fraktion eine große Portion Kurt Cobain-Mucke
              mit Lyric&Translations-Handbuch für den Herrn Werner.
              So drei bis 72 Stunden am Stück bei mindestens 133 Dezibel
              im familieneigenen Hobbykeller? Liest vielleicht eines
              seiner enterbten Kinder mit und kann meinen kleinen
              Horror-Traum wahrmachen? Na, nee, lass mal lieber, falls.
              Als wenn je aus Gewalt irgendetwas wirklich Gutes
              erwachsen wäre. Die Vorstellung reicht mir schon völlig.
              ;o)<br>
              <br>
              {Dabei fällt mir ein: Ich habe in meinem Entwürfe-Ordner
              etwa ein halbes Dutzend angefangener Mail-Schnipsel für
              diesen Verteiler, die ich irgendwie verworfen und nicht
              weiter bearbeitet hatte. Aus einem dieser Schnipsel, der
              in meinem Entwürfe-Ordner vom 15.09. datiert, ist ein
              kleiner Schnipsel der folgende. Der sich ins Nirvana
              fokussierende Gedanke möchte mindestens in mir wohl
              vertieft werden, weil die Keller-Idee oben offenbar nur
              eine Variation von ihm darstellt. Und über das "Buddha bei
              die Fische" hatte ich mich damals schon ein paar Tage lang
              noch hin und wieder wirklich beömmelt. Scheint mir ein
              ziemlich gelungenes Mathematiker-Witzchen zu sein. :o)
              Google-Recherche ergibt allerdings, dass ich nun wirklich
              nicht der erste bin, der auf dieses Wortspielchen
              verfallen ist. Also, Zitat aus Entwurfs-Mail vom 15.09.:<br>
              <br>
              "Mal in dem nicht-essen-Zusammenhang eine Frage an die
              Buddhisten hier im Verteiler: Mir reicht ja schon Curt
              Kobains Lebenswerk und meine Sehnsucht nach Ich-Auflösung
              und All-Einem, um das Nirvana als d'accord durchzuwinken.
              Wozu sich noch inhaltlich damit befassen? Ist ja eh schon
              wieder und wieder und wieder und ... verweht. Aber die
              Neugier packt mich dann ja doch, weil kein Buddha einsam
              bis in alle Ewigkeit ausharrend im Nirvana auf den Rest
              des All-Einen warten mag, sondern immer mal wieder Buddha
              bei die Fische geben möchte: Meint ihr angesichts der
              Wohlbeleibtheit der klassischen Budda-Statuen, dass die
              Hungerstreiktaktiken Mahatma Gandhis dann doch noch zu
              verhaftet in realgeschichtlichen Freiheitskämpfen
              geblieben sind, um ihm den Überfluss des Verwehens im
              scheinbar Unverwehten ausreichend schmackhaft zu machen?
              Könnte als Witz verstanden werden. Ist aber eine ernste
              Frage in aller Heiterkeit."<br>
              <br>
              Ok, der "nicht-essen-Zusammenhang" im ersten Satz des
              Zitats ist kontextfrei, daher unten einfach nochmal die
              gesamte Mail aus meinem Entwürfe-Ordner bis zur eben
              zitierten Stelle. Ich erkenne Prekarien, Prekarisierungen,
              Prekarisierende und Prekatisierte, halt das ganze Spektrum
              des Prekären nicht nur als Realität, insbesondere in
              Darwins survival of the fittest und Marx' ewiger
              Naturnotwendikgeit, als Wirklichkeit, etwa in gewichtigen
              Dynamiken auf dem Arbeitsmarkt, als Möglichkeit, etwa in
              den Herausforderungen an eine dereinst vielleicht befreite
              Menschheit, einen in potentiellen Vorstellungs-Energien
              irgendwann freien Verein von Menschen, sondern auch als
              Aufgabe an: Mein Mut zur Brüchigkeit erscheint mir
              kleinmütig, nämlich als Gewissheit von etwas
              Nichtidentischem in meinem Seelen- oder meinetwegen auch
              behavioristisch konditioniertem Triebhaushalt, das sich
              als reiner logischer Repräsentant anfühlt wie Sokrates' je
              sais que je ne sais rien, wie Adornos Begriff vom Leiden
              als eines Flows, der sein Verwehen schillernd schön und
              erfüllend finden wird wie ein potenziertes Nachlassen des
              Schmerzes beim Aua in der Daumen-Hammer-Newbie-Konstellation
              oder als so etwas mir höchst Vages, wie sich mit meinen
              tippenden Fingern in spirituellen Mustern ausdrücken
              möchte durch: "Verbindung mit höheren Energien", "Kontakt
              zu dem Meer des whatever: subquantisch aktiven Gestrüpps
              heiligen und sich in unheilig-emanierend Teilendem
              verspiegelnden Geistes", "in den trocknenden Böden des
              Weinens ein Wasser des Lebens zum Trinken angeboten
              findendes broken aleludja" (vgl. bspw. <a
                moz-do-not-send="true"
                href="http://youtu.be/0cg9d1D8afE" target="_blank">http://youtu.be/0cg9d1D8afE</a>
              , <a moz-do-not-send="true"
                href="http://youtu.be/LTx8IGPwrIk" target="_blank">http://youtu.be/LTx8IGPwrIk</a>
              sowie <a moz-do-not-send="true"
                href="http://youtu.be/2FpwjQLZTTs" target="_blank">http://youtu.be/2FpwjQLZTTs</a>
              ) oder schlicht Lennard Cohen zum trinitären Zitate-Dropen
              noch einaml doppelt zitierend mit "crack in everyting -
              that's how the light gets in" (vgl. <a
                moz-do-not-send="true"
                href="http://youtu.be/_e39UmEnqY8" target="_blank">http://youtu.be/_e39UmEnqY8</a>
              ) und "but he does say what I tell him - even though it
              isn’t welcome ..." (vgl. <a moz-do-not-send="true"
                href="http://youtu.be/qKrbOYa2NQA" target="_blank">http://youtu.be/qKrbOYa2NQA</a>
              ). Auch wenn's in Bert so einige
              Persönlichkeitsfragmentchen gibt, die "he just doesn't
              have the freedom to refuse" als Zumutung, zumindest als
              schmerzlich vehementes auf-die-Probe-Stellen seiner Geduld
              und als Qual falscher Zustände zu empfinden manchmal sich
              so müde fühlen wie die uralte Morla in ihren Sümpfen der
              unendlichen Geschichten.<br>
              Soll inhaltlich nur soviel heißen wie: Ich stelle das
              Mailfragment vom 19.09. ein, ohne mich der Mühe auf
              Vollendung jenes alten Flows zu unterwerfen.<br>
              <br>
              Anmerken möchte ich aber zumindest, dass ich's damals
              schade fand, dass meine Diskussion der
              arbeitsfetischistischen Bibel-Passage in einer damals
              intendierten Anwort an Jochen irgendwie einfach auf
              Ewigkeit im Entwürfe-Order verloren gegangen zu sein
              schien. Ewigkeiten haben aber auch so ihre Zeitkerne ...<br>
              <br>
              Also: Mailtext vom 15.09. komplett bis zur bereits
              zitierten Passage.<br>
              <br>
              "Lieber Jochen, liebe Mitlesende,<br>
              <br>
              ich fürchte, dieser Beitrag wird insgesamt ziemlich
              offtopic. Geht mehr wieder ins Eingemachte, wo das bGE
              vielleicht herkommt, aber sicherlich nicht wohnhaft ist
              ... Und ist zudem ziemlich assoziativ freizügig, sozusagen
              im Treibsand der blassen und blitzenden Gedanken ...<br>
              <br>
              Zum Christentum:<br>
              Jochen: "Eigentlich ist das ein Wunder."<br>
              :o) Das "eigentlich" musst du mir in dem Kontext echt
              erklären. Für Gläubige dürfte es eine verkehrte
              Relativierung sein, für Atheisten wegen mangelnder
              Sachhaltigkeit unerheblich. Sinn macht's eigentlich nur
              aus der Perspektive der kirchlichen Apparatschiks à la
              "was haben wir nicht alles unternommen, um's zu
              unterbinden, aber, aber ..." und aus der Perspektive von
              Konkurrenzreligionen, also von je nach Perspektive
              bestimmten Heiden. Adorno könnte es retten: Die Menschen
              sind noch immer besser als ihre Kultur. Das lässt sich
              kaum glauben, und erscheint doch wahr. Ergo: ein Wunder.
              Eigentlich.<br>
              <br>
              Jochen: "Die Paulus-Aussage von Essen und Arbeiten wird,
              so glaube ich, fast immer mißverstanden. Soweit ich weiß,
              hat Paulus das in dem Zusammenhang geäußert, daß einige
              Mitglieder der Gemeinde argumentierten, daß ohnehin in
              kürze das jüngste Gericht eintreten werde, weshalb es sich
              nicht mehr lohne, zu arbeiten. Darauf hat Paulus
              geantwortet. "<br>
              Lustige Idee: Wozu noch essen, wenn das jüngste Gericht eh
              nah ist? Das würde mir einleuchten und dem ganzen
              Zusammenhang einen völlig anderen Sinn geben: Wenn ihr
              euch eh schon kurz vorm jüngsten Gericht seht und das
              Arbeiten einstellt, warum bloß wollt ihr eure Leiblichkeit
              noch länger mästen? :o)<br>
              Das scheint mir aber nicht der Kontext des zweiten
              Paulusbriefs an die Thessalonicher zu sein. Da stehen
              nämlich sonst so Dinge drin wie:<br>
              <br>
              "6Denn es ist gerecht bei Gott, mit Bedrängnis zu
              vergelten denen, die euch bedrängen, 7euch aber, die ihr
              Bedrängnis leidet, Ruhe zu geben mit uns, wenn der Herr
              Jesus sich offenbaren wird vom Himmel her mit den Engeln
              seiner Macht 8in Feuerflammen, Vergeltung zu üben an
              denen, die Gott nicht kennen und die nicht gehorsam sind
              dem Evangelium unseres Herrn Jesus. 9Die werden Strafe
              erleiden, das ewige Verderben, vom Angesicht des Herrn her
              und von seiner herrlichen Macht, 10wenn er kommen wird,
              dass er verherrlicht werde bei seinen Heiligen und
              wunderbar erscheine bei allen Gläubigen an jenem Tage;
              denn was wir euch bezeugt haben, das habt ihr geglaubt."
              (2. Thessalonicher 1)<br>
              Es gibt glaube ich tatsächlich die eine oder andere
              Passage im Neuen Testament, wo Jesu Nächsten- und
              Feindesliebe aus seiner eigenen Perspektive relativiert
              wird mit Aussagen, die darauf hinauslaufen, dass die Spreu
              vom Weizen mit Feuerflammenschwert getrennt und in ewige
              Verderbnis fallengelassen wird. Ich finde das nicht
              kohärent. Wenn er seine Nächsten- und Feindesliebe als
              zweites Kleid göttlicher Trinität ernst meint, dann wird
              schlichtweg niemand und nichts in die Verderbnis fallen,
              sondern die Liebe noch das Böse selbst erreten. Das folgt
              für mich logisch ohnehin schon aus dem
              Absolutheitsanspruch des Gottesbegriffs: Wie soll
              irgendetwas Absolutes irgendetwas aus sich selbst
              ausschließen? Das geht gedanklich nicht. Und für Götter
              ohne Absolutheitsanspruch interessiert sich die zur
              Gattung strebende Menschheit ja nur in den kitzelnden
              Details, nicht aber in den Kernkonzepten der
              Eschatologien. Bleiben daher aus der Perspektive eines
              Gläubigen nur solche Interpretationen über wie: Damals war
              die Zeit noch nicht reif, um's klarer zu sagen. Oder: Die
              Bibel wurde ja über so viele Jahrhunderte von so vielen
              Leuten so sehr umgeschrieben, dass man im Zweifelsfall
              nicht mal den Silben zwischen den Zeilen Glauben schenken
              kann. Oder: Das jüngste Gericht ist nicht das jüngste,
              sondern nur so ein Etappenziel und danach wird die ganze
              Chose auf einer anderen Ebene wieder neu durchagiert,
              damit die Liebe irgendwann und endlich auch Luzifer mal
              wieder so fest in die Arme schließen kann, wie er's
              vermutlich mehr als irgendjemand braucht und sie sowieso.
              So oder so lässt sich festhalten: Paulus brabbelt hier von
              Vergeltung, Bedrängnis und Strafe.<br>
              <br>
              "3Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise;
              denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der
              Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. 4Er ist
              der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder
              Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes
              setzt und vorgibt, er sei Gott. 5Erinnert ihr euch nicht
              daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch
              war? 6Und ihr wisst, was ihn noch aufhält, bis er
              offenbart wird zu seiner Zeit. 7Denn es regt sich schon
              das Geheimnis der Bosheit; nur muss der, der es jetzt noch
              aufhält, weggetan werden, 8und dann wird der Böse
              offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit
              dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch
              seine Erscheinung, wenn er kommt. 9Der Böse aber wird in
              der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und
              lügenhaften Zeichen und Wundern 10und mit jeglicher
              Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren
              werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen
              haben, dass sie gerettet würden. 11Darum sendet ihnen Gott
              die Macht der Verführung, sodass sie der Lüge glauben,
              12damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht
              glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit." (2.
              Thessalonicher 2)<br>
              Geht sogar noch prägnanter in die Richtung der Trennung
              von Spreu und Weizen. Ich finde zwar ein paar kleinere
              Bemerkungen in dem Text durchaus stimmig, also z. B. die
              Problematisierung der Vergottung des Egos, der Bosheit und
              der Ungerechtigkeit. Das aber über einen universellen
              Widersacher zu konstruieren, den Jesus im Bruderkuss
              weghaucht, scheint mir in seinem metaphorischen Gehalt
              sehr falsch dargestellt. Zur Dialektik von Jesus und
              Luzifer werde ich unten ein paar Dinge sagen. Hier halte
              ich nur fest: Paulus befindet sich hier voll im finalen
              Kampf um die Seelen und spricht daher auch mit
              alttestamentarisch wütend klingender Stimme.<br>
              <br>
              Und dann der unmittelbare Zitat-Zusammenhang:<br>
              "Wir gebieten euch aber, liebe Brüder, im Namen unseres
              Herrn Jesus Christus, dass ihr euch zurückzieht von jedem
              Bruder, der unordentlich lebt und nicht nach der Lehre,
              die ihr von uns empfangen habt. 7Denn ihr wisst, wie ihr
              uns nachfolgen sollt. Denn wir haben nicht unordentlich
              bei euch gelebt, 8haben auch nicht umsonst Brot von
              jemandem genommen, sondern mit Mühe und Plage haben wir
              Tag und Nacht gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu
              fallen. 9Nicht, dass wir dazu nicht das Recht hätten,
              sondern wir wollten uns selbst euch zum Vorbild geben,
              damit ihr uns nachfolgt. 10Denn schon als wir bei euch
              waren, geboten wir euch: Wer nicht arbeiten will, der soll
              auch nicht essen. 11Denn wir hören, dass einige unter euch
              unordentlich leben und nichts arbeiten, sondern unnütze
              Dinge treiben. 12Solchen aber gebieten wir und ermahnen
              sie in dem Herrn Jesus Christus, dass sie still ihrer
              Arbeit nachgehen und ihr eigenes Brot essen. 13Ihr aber,
              liebe Brüder, lasst's euch nicht verdrießen, Gutes zu tun.
              14Wenn aber jemand unserm Wort in diesem Brief nicht
              gehorsam ist, den<br>
              merkt euch und habt nichts mit ihm zu schaffen, damit er
              schamrot werde. 15Doch haltet ihn nicht für einen Feind,
              sondern weist ihn zurecht als einen Bruder." (2.
              Thessalonicher 3)<br>
              Der letzte Satz gibt dem ganzen Gehetze gegen den bösen
              Widersacher und gegen die der Verführung anheim Gefallenen
              einen rettenden Drive: Nehmt's ihnen nicht übel, sind ja
              doch eure Brüder. Errettet sie lieber mit eurer Liebe für
              alle Liebe. Das ist die Kernambivalenz dieses ganzen
              Konzepts des christlichen Bösen: Mit Jesu Nächsten- und
              Feindesliebe ist dieses Böse eigentlich gar nicht mehr als
              Realität. Gleichwohl ist es eine Erfahrungstatsache und
              bedarf daher der Erklärung. {Eine meiner Tanten hat im
              Selbstverlag in den 80ern mal ein Lyrik-Bändchen mit dem
              diese Widersprüchlichkeit hübsch auf den Punkt bringenden
              Titel "Wie lange wirst du noch am Kreuz hängen und
              schreien" publiziert.} Die {Erklärung} funktioniert über
              Abspaltung: Das Böse wird, wenn schon nicht heute, dann
              zumindest dereinst nach dem jüngsten Tag in ewige
              Verderbnis fallen und uns ein für alle Mal in Ruhe lassen.
              Abspaltung aber ist psychologisch, sozial und erst recht
              eschatologisch von Übel: Das in die Abspaltung Verdrängte
              pflegt irgendwann mit geballter Macht wieder zu kommen und
              sich für die Verdrängung zu rächen. Wer will so etwas?<br>
              Ansonsten ist der unmittelbare Kontext der
              nicht-arbeiten-nicht-essen-Message der universelle Aufruf
              aller Spießer gegen den verlotterten Faulpelz im
              Nachbargarten. Das ist einfach nur reaktionär und lohnt
              nicht der interpretativen Mühe. Interessant ist höchstens,
              dass Paulus klar festhält, dass er eigentlich das Recht
              gehabt hätte, seinen Mitmenschen zur Last zu fallen und
              ihr Brot aufzuknusern. Hat er nur nicht getan, weil er mit
              gutem Beispiel vorangehen wollte. Und konnte. Das ist ein
              ganz sympathischer Drive: Das Recht auf Essen ohne Arbeit
              wäre eigentlich auf Paulus Seite gewesen. Interpretiert
              man das nicht als das übliche Privileg der Kirchenoberen,
              alles Recht der Welt aus der Einbildung abzuleiten, dass
              Gottes Lächeln auf ihnen mehr ruhe als auf anderen, dann
              bietet sich folgende Interpretationsvariante an: Aus
              Nächsten- und Feindesliebe Jesu folgt unmittelbar, dass
              alle, also auch die Nicht-Arbeitenden ein Recht auf Essen
              haben. Und dennoch favorisiert Paulus hier ein
              Erziehungsregime gegen die Faulpelze in der Gemeinde. Ich
              will nicht sagen, dass das nicht vielleicht in der
              konkreten historischen Situation seinen verständlichen
              Sinn gehabt haben mag, aber als allgemeine theologische
              Aussage taugt die Favorisierung eines Erziehungsregimes
              sicherlich nicht. Insbesondere nicht heute, wo die
              Produktivität mit Siebenmeilenstiefeln gen
              Vollautomatisierung wandert."<br>
              <br>
              Im Anschluß an dieses Zitat folgt dann in meiner
              Entwurfs-Mail das oben zitierte
              Buddha-bei-die-Fische-Zitat und dann die Reflexionen zu
              Marx' Naturgeschichtlichkeitsbegriff im dritten Punkt der
              bereits am 21.09. über den Verteiler gejagten Mail mit dem
              Betreff "nur ein bisschen zu diesem und jenem" (vgl. <a
                moz-do-not-send="true"
href="https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-September/003985.html"
                target="_blank">https://listi.jpberlin.de/pipermail/debatte-grundeinkommen/2014-September/003985.html</a>
              ).<br>
              <br>
              Aus privaten logistischen Gründen bin ich gerade für etwa
              13 Stunden allein ohne meine Frau in unserer Bremer
              Wohnung, bevor ich wieder in ländlichere Regionen zu ihr
              reise. Da ich sie vermisse und gleichzeitig sturmfreien
              Triebhaushalt habe, schien mir die Auseinandersetzung mit
              einigen der bGE-Hausaufgaben gerade der beste Weg, meine
              Einsamkeit zu füllen. Ich hoffe, es ist beim Lesen nicht
              allzu anstrengend gewesen, dass ich dabei drei
              verschiedene Zeitkerne meines Schreibens in eine einzige
              Mail gepackt habe. Falls doch: sorry.}<br>
              <br>
              Liebe Grüße,<br>
              Bert<br>
              _______________________________________________<br>
              Debatte-Grundeinkommen Mailingliste<br>
              JPBerlin - Politischer Provider<br>
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                href="mailto:Debatte-Grundeinkommen@listen.grundeinkommen.de"
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            </blockquote>
          </div>
          <br>
        </div>
      </div>
      <br>
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